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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für Sie klar genug?«
    »Haut ab!« flüsterte sie.
    »Und dann?«
    »Haut einfach ab! Aber Sir James bleibt hier. Ich habe ihm etwas versprochen, und das werde ich halten.«
    »Was war es, Sir?« fragte ich.
    »Meinen Tod, John. Sie will mich töten.«
    Elfie kicherte schrill. »Ich muß dich töten. Estelle braucht wieder Kraft, deshalb gibt es nichts anderes, verstehst du?«
    Ich übernahm wieder das Wort.
    »Ihnen sollte doch klar sein, daß wir unter diesen Umständen keinen Kompromiß schließen können. Es ist nicht möglich, daß wir das Leben eines Menschen opfern. Aber es gibt eine andere Chance für Sie. Noch einmal, Elfie. Trennen Sie sich von Estelle. Das wäre am besten.«
    »Nein…«
    »Warum nicht?«
    »Kann nicht!« flüsterte sie heiser. »Wir gehören zusammen. Sie steckt in mir. Wenn ich nicht mehr bin, weiß ich nicht, was mit ihr geschieht und ob sie so schnell einen neuen Wirtskörper finden wird. Das ist alles schlecht, was du sagst, Sinclair. Hör auf, Chinese!« brüllte sie plötzlich los. »Beweg dich nicht!«
    »Schon gut«, sagte Suko. »Schon gut.«
    Ich warf meinem Freund einen schnellen Blick zu. An seiner Haltung erkannte ich, daß er versucht hatte, den Arm zu heben, um an seinen Stab heranzukommen, aber Elfie Gazzow war diese Bewegung schon aufgefallen.
    Wir blieben ruhig.
    Ich hörte sie wieder atmen. Dann sprechen. Sie flüsterte. Sie sprach mit Estelle. Sie redete darüber, daß sie nie mehr zurück in die Zelle wollte.
    »Das brauchen Sie auch nicht!« rief Sir James.
    »Estelle!« schrie Elfie plötzlich. »Wir gehören zusammen. Ich will zu dir…« Und dann passierte es.
    Elfie Gazzow schnitt sich selbst die Kehle auf!
    ***
    Es war furchtbar. Wieder einmal war sie uns zuvorgekommen. Sie hatte uns auf dem falschen Bein erwischt, und es war ihr gelungen, unsere menschlichen Reaktionen auszunutzen.
    Als Suko und ich bei ihr waren, da stand sie noch auf den Beinen, aber aus der verdammten Wunde am Hals rann das Blut, und der Arm mit dem Messer war nach unten gesunken.
    Suko hielt die Frau fest, während ich ihr die Klinge aus der Hand wand und ich ihr statt dessen etwas anderes in die offene Hand legte und sie zudrückte.
    Es war mein Kreuz.
    »Sie ist tot«, sagte Suko.
    Aber sie bewegt sich doch.
    Wir beide sprangen zurück, als der Körper plötzlich einen wahren Veitstanz aufführte. Die glasigen Augen verrieten, daß wir eine Tote vor uns hatten. Sie atmete auch nicht mehr, aber sie bewegte sich trotzdem.
    Es war Estelles Geist, der in ihr tobte und den Körper durchschüttelte.
    Die Tote trampelte auf der Stelle. Sie zuckte. Die Arme bewegten sich nach keinen Regeln mehr. Sie schlugen hoch, sie verdrehten sich. Wir hörten das Knacken von Knochen, dann brach die Gestalt vor unseren Füßen zusammen, und für einen Moment leuchtete ihr rechter Arm bis hin zur Herzgegend auf.
    Es war das Kreuz, das seine Botschaft in den toten Körper hineingeschickt hatte und auch den Rest zerstörte.
    Es gab keinen Geist mehr mit dem Namen Estelle, und es gab auch keinen toten Körper mehr, der zuckte.
    Nur eine echte Frauenleiche, die rücklings am Boden lag und deren Kehle nur noch eine einzige klaffende Wunde war…
    ***
    Wir umstanden sie.
    Auch Professor Carter, Glenda Perkins und Purdy Fox waren gekommen. Und vom Bett erhob sich Sir James, als wäre er nie operiert worden. Wir staunten ihn an, wir taten aber nichts, sondern öffneten den Kreis.
    Jeder von uns hatte ein schlechtes Gefühl oder ein schlechtes Gewissen. Deshalb schauten wir auch so betreten auf den Leichnam der Elfie Gazzow.
    Sir James hustete, dann sagte er mit leiser Stimme: »Ich hätte tatsächlich alles für Sie getan, Elfie. Leider ist es anders gekommen. Es tut mir so verdammt leid.«
    Es hielt sich niemand im Krankenzimmer auf, der Sir James dieses Versprechen nicht abgenommen hätte…
    ENDE

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