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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heilenden Hände«, erklärte sie.
    »Wie machen Sie das?«
    Die Krankenschwester schüttelte den Kopf. »Ich denke, daß es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, darüber zu diskutieren. Sie müssen sich sofort entscheiden, Mr. Carter.«
    Der Professor war noch unsicher. Er drehte sich, weil er auf Sir James schauen wollte.
    Der Patient lag so ruhig in seinem Bett, als wäre er schon tot. Das Krankenhaushemd war in der Mitte zerschnitten, auch ein Rätsel, mit dem er nicht fertig wurde, ansonsten erinnerte Sir James schon an einen Toten, so starr lag er da.
    »Ich warte, Professor.«
    Carter nickte. »Auch wenn ich es nicht begreife. Tun Sie es. Ich lasse Sie jetzt allein.«
    »Sehr gut.«
    Der Professor senkte den Kopf, als er ging. Er hob ihn auch nicht wieder an, denn er wollte die Krankenschwester nicht ansehen. In seiner eigenen Klinik kam er sich vor wie ein Statist. Man hatte ihm das Heft aus der Hand genommen, und als er die Tür aufzog, merkte er, wie stark sein Arm zitterte.
    Er trat hinaus auf den Flur. Dort standen Glenda Perkins und Purdy Fox zusammen. Glenda sprach soeben darüber, daß sie mit John Sinclair telefoniert hatte, stoppte aber ihre Worte und drehte sich zu Carter hin um.
    »Mein Gott, was ist los?«
    »Nichts weiter.«
    »Ist Sir James…?«
    Carter breitete die Arme aus, denn er merkte, daß Glenda in das Zimmer laufen wollte. »Nicht, Mrs. Perkins, um Himmels willen, gehen Sie da nicht hinein. Sie machen sonst alles kaputt. Auch ich mußte raus.« Nach dem letzten Wort sackte er zusammen und schüttelte den Kopf, richtete sich aber wieder auf und sah dicht vor sich das fragende Gesicht der dunkelhaarigen Frau. »Ich weiß es selbst nicht, warum ich das getan habe. Aber sie hatte mich an Mitchell Cramer und dessen Gesundung erinnert, da konnte ich einfach nicht anders.«
    Glenda deutete auf die Tür. Sie hatte schon verstanden. »Dann ist sie, dann ist – dann ist die Krankenschwester bei ihm?«
    »Ja.«
    »Die Mörderin?«
    Glenda wollte hin, aber Purdy Fox hielt sie fest. »Nein, Glenda, nicht. Sie müssen Elfie lassen!« zischte sie ihr ins Ohr. »Denken Sie daran, daß nur sie die Frau mit den heilenden Händen ist. Und denken Sie an Estelle Goutier, die hier im Krankenhaus gestorben ist und von Schwester Elfie gepflegt wurde. Ihre Kraft muß auf Elfie übergegangen sein, eine andere Lösung gibt es für mich nicht. Auch Sie sollten sie akzeptieren.«
    Glenda Perkins trat zurück. »Ja, das muß ich wohl.« Dann blickte sie Carter und Purdy Fox an. »Aber ich weiß nicht, ob wir John Sinclair davon überzeugen können…«
    ***
    Elfie Gazzow lächelte triumphierend, als der Professor die Tür hinter sich geschlossen hatte. Jetzt war sie mit Sir James allein – endlich allein, und so konnte ihr Plan in die letzte Phase treten, denn sie brauchte den Mann.
    Sie ging auf sein Bett zu. Dabei ließ sie ihn nicht aus den Augen und sie sah, wie schlecht es ihm ging und wie schwer er unter den Schmerzen litt, auch wenn er nicht stöhnte.
    Dicht neben dem Bett blieb die Krankenschwester stehen. »Jetzt sind wir allein«, flüsterte sie dem Mann zu.
    Sir James schwieg.
    Er sah nur das Gesicht und darin auch die kalten Augen. Die OP-Maske hatte sie abgenommen, und ihr Gesicht nahm sein gesamtes Blickfeld ein. »Du hast eine Chance, alter Mann. Du hast eine große Chance. Meine Hände können deine Rettung sein, und sie werden es auch werden, wenn du dich kooperativ verhältst. Hast du mich verstanden?«
    Sir James deutete ein Nicken an.
    »Sehr gut«, lobte Elfie ihn. »Man hat mich eingesperrt, aber ich will dort nicht bleiben. Du wirst ebenfalls deine Beziehungen einsetzen, daß ich entlassen und rehabilitiert werde, denn ich bin es nicht gewesen, die getötet hat. Nicht direkt, verstehst du? Aber ich weiß genau, wer es getan hat, und das sollen die anderen auch gefälligst hinnehmen. Solltest du dich nicht für mich einsetzen, werde ich auch aus der Zelle heraus immer wieder eine Gelegenheit finden, um dich zu vernichten. Also würde ich das Versprechen, das du mir gleich geben wirst, nicht brechen.«
    »Ich – ich verspreche es Ihnen«, flüsterte Sir James. Es war anstrengend für ihn gewesen, diesen Satz zu sagen.
    Elfie war zufrieden. »Sehr gut«, lobte sie und hob die Arme an. Sie zeigte ihm die Hände. »Erinnerst du dich daran, alter Mann, daß sie auch zerstören können? Du hast erlebt, wie stark Schmerzen sind, wenn ich es will, aber auf der anderen Seite sind meine Hände

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