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Die Kreatur

Die Kreatur

Titel: Die Kreatur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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zerstückeln.
    Da es ihnen generell verboten war, nach Lust und Laune zu töten, nagte an anderen Angehörigen der Neuen Rasse der Neid auf den freien Willen, mit dem die Angehörigen der Alten Rasse ihr Leben führten. Dieser Neid, der von Tag zu Tag erbitterter wurde, drückte sich in Form von Verzweiflung und aufgestauter Wut aus, der jede Befriedigung versagt blieb.
    Cindi und Benny war diese Befriedigung gestattet, und zwar reichlich, da sie gelernte Meuchelmörder waren. Gewöhnlich konnte Benny sich darauf verlassen, dass Cindi an jeden Job mit demselben Eifer heranging wie er.
    Bei dieser Gelegenheit beharrte sie jedoch darauf, vorher erst noch einkaufen zu gehen. Wenn Cindi auf etwas bestand, ließ Benny ihr immer ihren Willen, denn wenn sie nicht bekam, was sie wollte, lag sie ihm derart mit ihrem Gejammer in den Ohren, dass sogar Benny mit seiner hohen Toleranzschwelle in punkto Langeweile darüber klagte, von seinem Schöpfer so programmiert worden zu sein, dass er zu einem Selbstmord nicht in der Lage war.
    Im Einkaufszentrum steuerte Cindi zu seinem Leidwesen direkt Tots and Tykes an, ein Geschäft, das Kleidung für Säuglinge und Kleinkinder verkaufte.
    Er hoffte, es würde nicht wieder auf eine Entführung hinauslaufen.

    »Hier sollten wir uns besser nicht blicken lassen«, warnte er sie.
    »Hier wird uns niemand sehen. Keiner von uns arbeitet hier, und keiner von uns hätte einen Grund, hier einkaufen zu gehen.«
    »Wir haben auch keinen Grund dafür.«
    Sie betrat das Geschäft, ohne ihm zu antworten.
    Während Cindi sich die winzigen Kleidchen und die anderen Anziehsachen an den Ständern und auf den Tischen ansah, folgte Benny ihr und versuchte abzuschätzen, ob sie wohl durchdrehen würde, denn es wäre ja nicht das erste Mal.
    Sie bewunderte ein kleines gelbes Kleidchen mit einem Rüschenkragen und sagte: »Ist das nicht ganz entzückend?«
    »Entzückend«, stimmte Benny ihr zu. »Aber in Rosa sähe es besser aus.«
    »In Rosa scheinen sie es nicht zu haben.«
    »Schade. Rosa. In Rosa wäre es umwerfend.«
    Die Angehörigen der Neuen Rasse wurden dazu angehalten, Sex miteinander zu haben – in jeder erdenklichen Variante und so oft und so gewalttätig, wie sie wollten. Das war ihr einziges Ventil, um Druck abzulassen.
    Sie waren jedoch unfähig, sich fortzupflanzen. Die Bürger dieser schönen neuen Welt würden alle in Tanks hergestellt werden, dort zu Erwachsenen heranreifen und durch den Download von Daten direkt ins Gehirn innerhalb von vier Monaten ihr gesamtes Wissen beziehen.
    Derzeit wurden jeweils hundert von ihnen gleichzeitig hergestellt. Schon bald würden Zuchtfarmen damit beginnen, sie zu Tausenden zu produzieren.
    Ihr Schöpfer behielt sich jede biologische Schöpfung persönlich vor. Er glaubte nicht an Familien. Familienbeziehungen lenkten die Leute von der Gesellschaft als Ganzem ab und auch davon, den vollständigen Triumph über die Natur zu erringen und Utopia zu errichten.

    »Wie wird die Welt ohne Kinder sein?«, fragte sich Cindi.
    »Produktiver«, sagte Benny.
    »Trostlos«, sagte sie.
    »Effizienter.«
    »Leer.«
    Die Frauen der Neuen Rasse waren ohne mütterliche Instinkte entwickelt und produziert worden. Sie verspürten angeblich kein Verlangen danach, Kinder zu gebären.
    Mit Cindi stimmte etwas nicht. Sie beneidete die Frauen der Alten Rasse um ihren freien Willen, und sie hasste sie abgrundtief für ihre Fähigkeit, Kinder in die Welt zu setzen.
    Eine andere Kundin, eine werdende Mutter, kam in den Gang, in dem sie standen.
    Im ersten Moment hellte sich Cindis Gesicht beim Anblick des deutlich gerundeten Bauchs der Frau auf, doch dann verfinsterte sich ihre Miene zu einer Grimasse abscheulicher Eifersucht.
    Benny nahm ihren Arm und führte sie gegen ihren Willen in einen anderen Bereich des Ladens. »Reiß dich zusammen«, sagte er. »Sonst fällt es den Leuten noch auf. Du siehst aus, als wolltest du sie umbringen.«
    »Genau das will ich.«
    »Denk daran, was du bist.«
    »Unfruchtbar«, sagte sie erbittert.
    »Das meine ich nicht. Du bist eine Mörderin. Du kannst deiner Arbeit nicht nachgehen, wenn dein Gesicht deinen Beruf klar und deutlich erkennen lässt.«
    »In Ordnung. Lass meinen Arm los.«
    »Beruhige dich. Krieg dich wieder ein.«
    »Ich lächele doch schon wieder.«
    »Das ist ein steifes Lächeln.«
    Sie drehte die volle Wattzahl auf, die sie so hell erstrahlen ließ, dass es fast schon blendete.
    »So ist es besser«, sagte er.

    Sie nahm

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