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Die Kreuzweg-Legende

Die Kreuzweg-Legende

Titel: Die Kreuzweg-Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versteckt hält?«
    »Das nehme ich zumindest stark an. Einen Beweis haben wir erst, wenn er es uns bestätigt.«
    »Davon einmal abgesehen, Pater. Welche Wege gibt es, die von dieser Burg in den Ort führen.«
    St.Immel ballte vier Finger zur Faust und schob nur den Daumen in die Höhe.
    »Also einen«, murmelte ich.
    »Genau.«
    »Dann kann es ja leicht sein«, sagte Wojtek. »Wir verlassen das Dorf und gehen ihm entgegen.«
    Suko hatte Bedenken. »Und wenn sich der Knabe in die Büsche schlägt?«
    »Das ist kaum möglich«, erklärte St. Immel. »Der Wald ist einfach zu dicht. Da kommt er nicht durch.«
    Mir ging Kasimirs Vorschlag nicht aus dem Sinn. »Es wäre gar nicht so schlecht, ihm entgegen zu gehen. Das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Nur können wir das Dorf nicht ohne Schutz lassen, versteht sich.«
    Suko hatte begriffen. »Wir müssen uns teilen.«
    »Genau. Wer bleibt hier, wer geht?«
    Keiner wollte so recht eine Antwort darauf geben. Suko rückte dann mit einem vernünftigen Vorschlag heraus. »John Sinclair und ich sind fremd in diesem Land. Es ist sicherlich besser, wenn wir beide nicht zusammenbleiben und einen Einheimischen bei uns behalten. Was meinst du, John?«
    »Einverstanden.« Ich nickte noch bestätigend.
    »Dann gehe ich mit!« erklärte Kasimir Wojtek und wandte sich an den Pater. »Beschreiben Sie uns bitte den Weg!«
    St. Immel stimmte zu. »Gehen wir in den Nebenraum. Dort hat der Pfarrer sein Büro gehabt.«
    Bevor wir das Sterbezimmer verließen, zog der Pater noch eine Decke über den Toten und schloß auch dessen Augen. Bei dieser Tätigkeit bekam Marcus St. Immel eine Gänsehaut.
    Ich hätte sie auch bekommen.
    Das Büro des Pfarrers war nicht sehr groß. Und es besaß elektrisches Licht. So weit hinter dem Mond lebten die Menschen hier nun doch nicht. Zwar lagen die Leitungen nicht unter Putz, aber die Leuchtkraft der Birne reichte aus, um auch eine Karte lesen zu können, die St. Immel aus einem Regal holte und auf dem kleinen Schreibtisch ausbreitete. Es war eine detaillierte, alte, schon leicht ausgebleichte Wanderkarte, aber sehr übersichtlich gestaltet und noch gut zu lesen.
    St. Immel erklärte uns die einzelnen Positionen. »Wir befinden uns hier«, sagte er und deutete auf einen bestimmten Fleck in der Karte. Auch das Dorf war eingezeichnet worden. Der Pater führte seinen Finger um den Ort herum, bis zu dem Gebiet, das grünbraun und schraffiert eingezeichnet worden war. »Dort genau beginnt auch der Weg. Sie können ihn überhaupt nicht verfehlen, weil es nur den einen gibt.«
    »Und wo befindet sich die Burg?« fragte Suko.
    Wir alle folgten mit unseren Blicken dem wandernden Finger des Paters. Über die Mitte der Karte hinaus rutschte er bis fast in die linke obere Ecke.
    »Das ist ziemlich weit«, bemerkte Kasimir Wojtek.
    St. Immel schüttelte den Kopf. »Nein, es sieht nur so aus. Meine Hütte, zum Beispiel, befindet sich in dem Gebiet, das in der Karte überhaupt nicht eingezeichnet ist. Also noch viel weiter entfernt. Und ich gehe den Weg auch zu Fuß.«
    »Ist klar«, meinte Wojtek. »Nur — wie lange laufen Sie eigentlich?«
    »Drei Stunden.«
    Der Pole lachte. »Verdammt nicht wenig.«
    »Ich bin es gewohnt.«
    Suko unterbrach den Dialog der beiden Männer. »Okay, wir nehmen die Karte sicherheitshalber mit.« Da St. Immel nichts dagegen hatte, faltete er sie zusammen und steckte sie ein. Danach schaute er mich an. »Du bist also mit dem Plan einverstanden, John?«
    »Ja, trotz der Gefahren.« Ich lächelte schief. »Dabei hätte ich den Reiter lieber selbst gestellt.«
    »Vielleicht schaffst du das sogar, und wir gehen umsonst. Möglich ist alles.«
    Dem stimmte auch der Pater zu. Suko und Kasimir wollten sich sofort auf den Weg machen. Wir brachten sie noch zur Tür. Dort verabschiedeten wir uns. Ich sah die Sorge in den Augen meines Freundes. Dieses Gefühl teilte ich mit ihm.
    »Halt die Ohren steif, John. Ich habe ein komisches Gefühl.«
    »Wird schon schiefgehen.«
    Die beiden gingen. Auch Kasimir winkte mir noch einmal zu, als er in den Wagen stieg. Mit dem Volvo wollten sie so weit fahren wie eben möglich. Als sie unserem Blickfeld entschwunden waren, drehten wir uns um und betraten abermals das Haus des Pfarrers, denn es gab noch einige Dinge zu bereden.
    Im Büro ließen wir uns nieder. Der Pater schüttelte den Kopf. »Sie können sagen, was Sie wollen, Mr. Sinclair, ich begreife es immer noch nicht. Das ist furchtbar.«
    »Wer kennt

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