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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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zurück, den er gekommen war, und ließ die verblüfften Händler und Fischer zurück. Sie hatten Angst, an ihre Arbeit zurückzukehren, aber noch mehr Angst davor, Einspruch zu erheben. Die anderen Kriegermeister sahen ihm für einen Moment überrascht nach, bevor sie ihm hinterhereilten.
    Mace schaute auf seine Formation aus sechzehn Kriegern. Dann sah er über das riesige, rätselhafte Meer hinweg. Er hatte noch nie so viel Wasser gesehen.
    »Verteilt euch«, sagte er. »Findet sie.« Die Krieger brüllten, stiegen in die Luft und rasten davon. Sie verteilten sich und sausten über die Wellen, auf der Suche nach jedem Schiff mit drei Segeln und einer Mannschaft in lockerer Kleidung und mit Tätowierungen.
    Mace beobachtete ihr Verschwinden, verwandelte sich in Rauch und Blitze und hob ebenfalls ab. Er raste direkt nach Süden, schoss so schnell über die gischtgekrönten Wellen, wie er es wagen konnte. Krieger waren mächtig und wütend, aber sie waren nicht ohne Beschränkungen. Das Meer war riesig, und schwer und die einzige Energie, die sie in dieser Welt aufnehmen konnte, kam von ihren Frauen. Ohne Lily an seiner Seite konnte Mace nur eine gewisse Strecke weit fliegen, und er war bereits von der schnellen Überquerung der Berge erschöpft. Sollte er sich zu weit vorwagen, hätte er nicht mehr die Kraft, zurückzukommen. Wenn dieses Schiff Hunderte von Kilometern entfernt war, angetrieben von Winden, die eine Luftsylphe kontrollierte, würden sie es vielleicht niemals finden. Sie konnten hundert Jahre lang suchen und nicht einmal einen Blick darauf erhaschen.
    Und am Ende behielt Mace recht.

[home]
    4
    S eit seiner Verletzung, bei der er von einem anderen Krieger bei der Verteidigung des Stockes fast in Stücke gerissen worden war, musste Ril schlafen. Vorher hatte er in fünfzehn Jahren Sklaverei nicht öfter als ein Dutzend Mal geschlafen, und auch dann jedes Mal nur kurz. Mittlerweile schlief er, wie Menschen es auch taten: Er lag wie eine Leiche besinnungslos und schwach herum. Nutzlos.
    Ril hatte nie viel geträumt, auch nicht bei dem erhöhten Schlafbedürfnis, aber jetzt erwachte er aus Alpträumen, an die er sich nicht richtig erinnerte und die er kaum verstand. Er zitterte verwirrt, während ihm Bilder eines beengten Raumes entglitten und von einer schreienden Frau ersetzt wurden. Jeder Instinkt schrie ihm zu, aufzustehen, sich in seine natürliche Form zu verwandeln und anzugreifen, was auch immer die Bedrohung war, aber als er sich daran machte, keuchte er schmerzerfüllt auf und sein Körper rebellierte. Schmerzen wie von Tausenden in seinem Fleisch wühlenden Maden erschütterten ihn, und er fiel zitternd zurück gegen seine Bettrolle. Er konnte die Form wechseln, wenn er die Schmerzen akzeptierte, aber in seine natürliche Form zurückzukehren überstieg seine Fähigkeiten. Mit seinem zerrissenen Mantel konnte er seine natürliche Form nicht mehr halten, vor allem nicht ohne Hilfe und noch größere Schmerzen. Sollte er es versuchen, würde er sich in Nichts auflösen.
    Ril setzte sich auf und sah sich um, während verschiedene Gefühle von den anderen Anwesenden auf ihn einstürmten. Die Sonne war schon aufgegangen, die Frühstückszeit war vorbei und seine Gefährten waren wach. Leon stand über einem kleinen Feuer und wedelte wild mit den Armen, während er fluchte und Gabralina anschrie, sich zu beruhigen. Die Blondine tanzte schreiend herum.
    »Eine Biene!«, kreischte sie. »Es ist eine Biene. Töte sie! Töte sie!« Sie schlug nach dem winzigen, brummenden Insekt. Immer noch fluchend, vertrieb Leon die Biene. Er war frustriert und wütend.
    Ril sprang aus seinem Bett, schob die Decke zur Seite und stürmte über die Lichtung. Leon sah ihn erst in dem Moment, als Ril sich auf ihn warf. Er traf hart auf den größeren Mann, und zusammen fielen sie zu Boden. Ril rollte sich herum, zwang seinen Meister unter sich und errichtete eine stabile Machtwand. Die Schmerzen, die das erzeugte, ignorierte er.
    Die Lichtung explodierte. Wass hatte seinen weiblichen Meister verteidigt, auch wenn ihm befohlen worden war, seine Hassaura zu kontrollieren. Die volle Macht seines Schlages traf Rils Schild, glitt darüber hinweg und vernichtete ihr Camp, Bäume und Büsche und die Pferde, die dahinter angebunden gewesen waren. Einen Moment später war es vorbei. Ril fragte sich, ob der idiotische Krieger in diesem Angriff auch seinen eigenen Meister vernichtet hatte, um sich damit selbst zurück in seine

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