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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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knurrend und geifernd wie missgestaltete Hunde an. Ihre Meister sahen einander unsicher an, und in diesem Augenblick sammelten sich die anderen Krieger, die Mace mitgebracht hatte. Sie landeten in menschlicher Form neben ihm oder schwebten in ihrer natürlichen Form über dem Kai. Die gebundenen Krieger starrten mit offensichtlichem Neid zu ihnen hin hinauf.
    Ihre Meister sahen sofort, wie schlecht ihre Chancen standen. Ein Krieger allein war genug, um die gesamte Stadt zu zerstören. Das gesamte Königreich Para Dubh besaß acht Krieger. Sechzehn überstiegen ihre Vorstellungskraft.
    Sylphental hatte nichts gegen seinen direkten Nachbarn unternommen, weil es ihm lieber war, ein Handelsabkommen mit Para Dubh zu schließen, obwohl sie keinen Bündnisvertrag hatten und genau darauf achteten, ob die Anzahl der Krieger von Para Dubh plötzlich stieg. Solie war der Meinung, dass es böse war, eine Sylphe in die Sklaverei zu zwingen, und hielt die Zeremonie, die abgehalten wurde, um Krieger zu binden, einfach für abscheulich. Mace stimmte dieser Einschätzung zu, obwohl er keine Drang verspürte, diesen Kriegern zu helfen. Wie Solie gesagt hatte: Sie konnten nicht der gesamten Welt den Krieg erklären. Natürlich bewegte sie sich damit, dass sie Leon und Ril zur Informationsbeschaffung nach Yed geschickt hatte und auch davon ausging, dass sie wenn möglich Sabotage verübten, auf einem schmalen Grat, der über kurz oder lang in einen Konflikt münden musste. Besonders wenn man den Angriff von Eferem vor sechs Jahren in Betracht zog. Aber ein kluger General wählte seine Schlachtfelder und die Zeit zum Kampf selbst aus.
    Mace beobachtete, wie die Männer sich berieten. Sie hatten Angst. Das bemerkte er sogar ohne die natürliche Empathie seiner Art. Die Männer wussten, dass sie gegen dieses Aufgebot nicht kämpfen konnten, weil sie in der Unterzahl waren, aber sie mussten ihr Gesicht wahren. Hoffentlich gelang ihnen das, ohne die Stadt in einen Krater zu verwandeln.
    »Wir haben nichts damit zu tun, dass dieses Mädchen entführt wurde«, sagte einer von ihnen.
    »Das wissen wir«, antwortete Mace. »Sie wurde von Männern in lockerer Kleidung mit Tätowierungen entführt, Männern von einem Schiff. Wir sind nur hier, um mit der Suche zu beginnen.«
    Zwei der Kriegermeister beobachteten ihn weiterhin wachsam, aber derjenige, der gesprochen hatte, nickte. »Männer mit Tätowierungen und einem Schiff mit drei Segeln?«, wiederholte er. »Sie könnten aus Meridal sein. Eine Menge Seeleute von dort haben Tätowierungen, und viele Kaufleute aus Meridal benutzen dreimastige Schoner. Allerdings liegt das Königreich so ungefähr am anderen Ende der Welt.« Er runzelte die Stirn. »Um ehrlich zu sein, das würde Sinn ergeben. Sie entführen und verkaufen Mädchen, diese Bastarde. Sie haben allerdings zugestimmt, es hier nicht zu tun. Sie wollen unsere Handelsgüter dringender als unsere Frauen.«
    Der Kriegermeister war offensichtlich entsetzt von dem Gedanken an Sklaverei, obwohl Mace angewidert feststellte, dass die Einstellung des Mannes sich nicht auf seinen Sylphen erstreckte. Mace wartete, in der Hoffnung, noch mehr zu hören, und verarbeitete währenddessen die Vorstellung, dass Lizzy verkauft werden sollte. Er stellte sich auch vor, welche Gewalttaten er genau an ihren Entführern begehen wollte. »Wo würden sie hinfahren?«, fragte er schließlich.
    »Nach Süden«, war die Antwort. »Wenn sie aus Meridal sind sich ein Mädchen geschnappt haben, dann würden sie aufs offene Meer segeln und direkt dorthin, um sie zu verkaufen. Sie haben Luftsylphen, die dabei helfen, ihre Schiffe voranzutreiben. Inzwischen wären sie Hunderte von Kilometern entfernt, und sobald sie in Meridal ankommen, könnten sie das Mädchen in einem Dutzend verschiedener Städte verkaufen.« Das Stirnrunzeln des Mannes vertiefte sich. »Wenn sie sich ein Mädchen geschnappt haben, können sie sich auch ein Dutzend geschnappt haben. Ihr sucht nur nach eurem Mädchen?«
    Mace zuckte mit den Schultern. »Wir werden jede Frau zurückbringen, die wir finden können.«
    Der Kriegermeister nickte. Es war offensichtlich, dass er sie nicht hier haben wollte, aber er war diplomatisch und dankbar für die Hilfe gegen die Sklavenhändler. »Viel Glück bei eurer Suche«, sagte er, dann drehte er sich um und ging. Sein Krieger folgte ihm auf den Fersen. Als wären sechzehn Krieger in ihrem Hafen nichts, worüber man sich Sorgen machen musste, ging er den Weg

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