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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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vorgespielter Lust gegen Wass und fühlte, wie unendlicher Wahnsinn gegen seine inneren Barrieren wogte. Er versprach Frieden. Kein Denken mehr, keine Gefühle mehr; nur Wimmern und Lachen in seinem eigenen Kopf, ohne sich weiter darum zu kümmern, was ihm angetan wurde. Aber so weit war er noch nicht.
    Sie hatte ihm befohlen, Galway in der Gestalt eines Bären zu töten, obwohl er genau wusste, wie sehr das einen seiner Stockgenossen verletzen würde. Sie hatte ihm befohlen, Moreenas Brunnen zu beschädigen, so dass sie hineinfallen und sterben musste. Damit sollte Dillons Fähigkeit als gute Wache zerstört werden. Er hatte verstanden, dass Sala Rachel getötet hatte, ihr Essen und den Tee vergiftet und Claw und alle anderen weggelockt hatte, bis es zu spät war, sie zu retten. Sie wollte, dass er wahnsinnig wurde, und hatte ihn wegen seiner angeschlagenen Psyche ausgesucht. Sie brauchte einen Verrückten, der alles tat, was sie befahl. Er wusste es, aber trotzdem musste er ihr gehorchen. Egal, was er dachte, er hatte keine andere Wahl.
    Aber trotzdem verlor Claw nicht den Verstand. Er wollte es, aber wann immer er die Augen schloss, sah er Rachel, die in ihrem Stuhl am Fenster saß und im Licht der Öllampe strickte oder die vor ihrer Klasse stand und über Mathe oder Buchstaben oder die kurze Geschichte des Tals sprach. Wenn er in diesem Moment die Augen schloss, sah er sie unter sich, nackt und wunderschön, ihr weiches graues Haar über das Kissen gebreitet, die Lippen geschürzt und mit geröteten Wangen.
    Claw stöhnte und senkte seinen Kopf auf das Kissen neben den Kopf seines Liebhabers, während er sich schneller bewegte und den anderen fester hielt. Hinter seinen geschlossenen Lidern lächelte Rachel, bewegte sich sanft und flüsterte ihm etwas zu.
    Du bist so eine gute Seele, Claw, flüsterte sie. So ein freundliches Wesen. Zweifle nicht an dir, mein Süßer. Niemals. Ich liebe dich.
    Claw bewegte sich schneller, bis das Bett wackelte und gegen die Wand stieß. In seinem Hinterkopf spürte er Salas plötzlichen Orgasmus.
    Ich werde dich immer lieben, flüsterte Rachel.
    Claw schrie auf und versteifte sich, dann brach er zusammen und blieb auf dem warmen Körper liegen, der nicht seiner wunderbaren Rachel gehörte. Wass erzeugte ein verwirrtes, fragendes Geräusch.
    Claw drückte seine Wange an die von Wass. »Es tut mir leid«, flüsterte er dem anderen Kriegssylphen ins Ohr, leise genug, dass Sala ihn nicht hören konnte.
    Wass wimmerte und legte einen Arm um Claws Nacken, um ihn für den kurzen Moment zu trösten, den Sala ihnen gewährte.

    Thul Cramdon reiste seit vier Jahren mit seiner Handelskarawane von Eferem nach Yed, dann durch Eferem ins Sylphental und von dort aus weiter nach Para Dubh. Er war einer der Ersten gewesen, der Sylphental in seine Route aufgenommen hatte, und aufgrund dieser Tatsache hatte er immer gewisse Vorzugsrechte besessen. Es hatte nur ein Mal Probleme gegeben, als einer seiner grobschlächtigeren Fahrer es geschafft hatte, sich von Kriegssylphen umbringen zu lassen, weil er irgendein Mädchen befingert hatte. Thul hatte sorgfältig darauf geachtet, dass so etwas nicht wieder geschah. Nicht mit seiner Truppe.
    »Ich habe mich immer an eure Regeln gehalten!«, schrie er jetzt. »Ihr habt kein Recht, mir das anzutun!«
    Der Mann, den er anschrie, der Kanzler des Tals, musterte ihn ungerührt über seinen Schreibtisch hinweg. Das blonde Mädchen neben ihm schien ein wenig unsicher, aber der Kriegssylph auf seiner anderen Seite wirkte, als stünde er kurz vor einer Gewalttat. Thul atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Es würde seinem Anliegen nicht helfen, wenn er als Fleck an der Wand endete.
    »Es ist nicht fair«, sagte er. »Ich habe viel investiert, um hierherzukommen, und ich kann es mir nicht leisten, dieses Geld zu verlieren.«
    »Du wirst nichts verlieren«, versicherte der Kanzler ihm, die Hände auf dem Schreibtisch verschränkt. »Wir haben nichts gegen den Handel mit dir. Wir errichten nur gewisse Grenzen, die deine Männer nicht übertreten dürfen, solange ihr hier seid.«
    »Ihr beschränkt uns auf die Straße und einen Bereich von drei Blöcken«, grummelte Thul.
    »Ja, das tun wir.« Der Blick des Kanzlers war hart. »Eferem hat sowohl Spione als auch Meuchelmörder geschickt. Wir begrenzen die Bewegungsfreiheit von jedem, der nicht aus dem Tal stammt. Wir wollen nicht, dass jemand euch für eine Bedrohung hält.«
    Thul unterdrückte ein Schaudern und

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