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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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schafft sie es zum Ratsmitglied, vielleicht wird sie glücklich als Assistentin eines Ratsmitglieds. Auf jeden Fall ist sie dann hier. Also hör auf, dich so anzustellen, okay?« Er packte seine Papiere und fing an, sie zu ordnen. »Ich muss arbeiten.«
    Leon und Lizzy starrten ihn einen Moment an, dann klopfte Leon seiner Tochter auf die Schulter und zeigte auf sein Arbeitszimmer. »Komm. Wir reden darüber. Ich verspreche nichts, aber wir werden es mal mit dir probieren.«
    Mit einem Grinsen eilte Lizzy ins Arbeitszimmer, während ihr Vater ihr kopfschüttelnd folgte. Allein im Vorzimmer, legte Ril die Papiere wieder auf den Tisch und konzentrierte sich auf die komplizierte Mischung aus Gefühlen in dem Raum.
    Die Tür zum Vorzimmer öffnete sich. Ril riss den Kopf hoch und knurrte eine Warnung, dass er nicht gestört werden wollte. Ril hatte Sala nicht bemerkt, bis sie die Tür geöffnet hatte. Sein Knurren vertiefte sich. Er wünschte sich, dass Lizzy und Leon zusammenarbeiteten, und wollte nicht, dass jemand sie unterbrach, bevor diese Partnerschaft geschlossen worden war. Er wollte, dass beide ihm nahe waren. Außerdem stand Sala auf keiner seiner Listen.
    Leise zog Sala sich zurück und schloss die Tür, und Ril kehrte zu seinen Dokumenten zurück.

    Vor der Tür runzelte Sala die Stirn und rückte ihren Schal zurecht. Das hatte sie nicht erwartet, obwohl es vielleicht besser gewesen wäre, damit zu rechnen. Sie hatte Lizzys Geschichten über ihre Gefangenschaft in Meridal gehört. Die meisten Kriegssylphen waren in der Umgebung von Frauen vollkommen harmlos, aber dieser hatte Frauen getötet. Viele Frauen.
    Sie drehte sich um und ging, weil sie sich nicht auf eine Konfrontation einlassen wollte. Sie musste sowieso andere Dinge erledigen, wichtige Dinge.

14
    M oreena Pril hatte sich selbst nie als schöne Frau gesehen. Sie war zu dünn, ihr Gesicht zu lang und ihre Nase zu groß. Sie hatte kaum Hüften, und ihre Ohren standen ab. Während ihre Schwestern schön waren, hatte sie es geschafft, jede der ihrer Familie eigenen Seltsamkeiten zu erben. Sie hatte nie geheiratet, nie auch nur einen Liebhaber gehabt. Als sich die Gemeinschaft von Para Dubh abspaltete, hatte sie sich ihr angeschlossen, um dem Spott und den hasserfüllten Blicken ihrer Nachbarn zu entkommen und weil sie in ihrem Leben noch etwas anderes erreichen wollte, als die alte Jungfer der Stadt zu sein.
    Dillon hatte das alles geändert. Als die Witwe Blackwell gefragt hatte, ob sie im Alter von zweiunddreißig Jahren Meisterin eines Kriegers werden wollte, hatte sie nie gedacht, dass einer für sie durch das Tor kommen würde. Nicht für sie. Doch für Dillon spielte ihr Aussehen keine Rolle, da er selbst nie lange dieselbe Form beibehielt. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie ihre erzwungene Enthaltsamkeit jetzt mit Hunderten verschiedener Liebhaber wettmachte.
    Sie verließ ihr Cottage durch die Hintertür und machte sich auf den Weg in den hinteren Teil des Gartens, wo der Brunnen lag. Sie summte fröhlich vor sich hin, denn es war ein wunderschöner Herbstmorgen, und die Blätter der Bäume nahmen gerade ihre Lieblingsfarbe an. Dillon half dabei, die Königin zu bewachen. Solie war ein liebes Mädchen, und Dillon kam nachts immer nach Hause. Er selbst schlief nicht, aber sie mochten es beide, wenn sie seine Schulter als Kissen verwenden konnte.
    Eine sanfte Brise glitt durch den Garten und trug den Duft von Frischgebackenem von den Nachbarn heran. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als sie die Stufen zum Rand des Brunnens mit seinem überhängenden Dach erklomm. An einem Holm hing ein Seil über den Schacht, das man mit einer Kurbel bewegen konnte. Der Eimer stand auf dem Boden daneben. Moreena musterte ihn überrascht, da sie ihn auf dem Rand hatte stehen lassen. Dann hob sie ihn hoch und beugte sich über den Rand, um ihn in der Mitte hinabzulassen, ohne dabei die Wände zu berühren, damit kein Dreck ins Wasser geriet. Die Steinmauer, die bisher stabil gewesen war, gab unter ihren Händen nach, und sie kippte nach vorn. Moreena schrie und suchte nach Halt. Sie erwischte gerade noch rechtzeitig das Seil, an dem der Eimer hing, und schaffte es, nicht zu fallen. Ihre Beine rutschten trotzdem in den Brunnen und schlugen gegen die andere Seite. Sie schrie wieder, während sie sich verzweifelt festklammerte und versuchte, ihre Beine weit genug hochzuziehen, um sie wieder über den Rand schieben zu können. Doch sie trug lange Röcke, die

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