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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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und offenem Mund ins Leere starrte. Sein Gesicht war vollkommen leer. Er sah süß aus.
    »Hey«, sagte sie.
    Wass blinzelte, dann drehte er den Kopf, um sie anzuschauen. Sein Mund stand immer noch offen. Dann blinzelte er wieder und grinste, so dass sein Gesicht lebendig wurde. »Hallo!«
    Gabralina kicherte und setzte sich so neben ihn, dass sie sich an ihn lehnen konnte. Er legte einen Arm um sie. »Worüber denkst du nach?«
    »Denken?«
    »Du hast nachdenklich gewirkt.«
    »Oh.« Er zuckte so heftig mit den Schultern, dass sein Körper sich bewegte, und sie kicherte wieder, als sie fast von der Veranda geworfen wurde. »Nichts.«
    »Oh.« Sie ließ den Kopf an seine Schulter sinken. »Willst du mir bei der Wäsche helfen?«
    Er musterte sie zweifelnd. »Ist das wie Hausarbeit? Ich habe Seife gesehen. Hedu hat mir gesagt, dass Seife Hausarbeit bedeutet und Hausarbeit böse ist.«
    Gabralina blinzelte und fing an zu lachen. »Hat er das gesagt?«
    »Ja. Böse ist schlimm.« Er sah auf sie hinunter. »Ist Sala böse?«
    Gabralina war vollkommen überrascht. »Sala? Nein! Warum fragst du das?«
    »Ich weiß nicht. Sie macht mir Angst.«
    »Warum?«, flüsterte Gabralina. Plötzlich hatte auch sie Angst und wusste nicht, was sie denken oder sagen sollte. Sala war ihre Freundin. Sie schuldete ihr viel, und Sala hatte nie um eine Gegenleistung gebeten.
    »Ich erinnere mich nicht.« Er legte wieder den Kopf schräg. »Ich habe es vergessen.«
    »Oh.« Das war seltsam.
    »Gabralina!«, rief die Witwe, »die nächsten Bettlaken sind fertig.«
    »In Ordnung! Komme sofort!« Das blonde Mädchen sprang auf und war schon einen Schritt entfernt, als sie sich umdrehte und ihn auf die Wange küsste. Sofort versuchte Wass, sie zu packen, aber sie wich ihm aus und ging zu den frisch gewaschenen Laken.

15
    F röhlich summend wanderte Lizzy über den Markt und blieb an einem Stand stehen, um Stoffe anzuschauen. In ihrem Korb lagen bereits Tomaten und Äpfel sowie ein Hühnchen, das noch seine Federn hatte. Direkt hinter ihr schlenderte Ril, musterte die Leute, die sich auf dem Platz drängten, und warf ab und zu einen Blick zu Leon zurück, der ein gutes Dutzend Schritte hinter seinem Kriegssylphen herschritt. Der Mann schenkte seinem übermäßig beschützerischen Krieger einen amüsierten Blick, aber Ril war es egal. Aufgrund der Mauer um die Handelslagerhäuser hatte sich der Markt auf die Straße verlagert und war voller Händler, die ihre Waren anpriesen. Ril hatte es nicht geschafft, Lizzy den Einkaufsbummel auszureden, und im Moment gab es niemanden, der stattdessen auf Leon aufpassen konnte, also hatte er sie beide mitgeschleppt. Es war ein wunderschöner Tag, die Bäume leuchteten golden, Dutzende Sylphen folgten ihren Meistern durch die Menge, einige sichtbar, viele unsichtbar.
    Ein paar Stände entfernt stand Justin Porter vor einem Händler mit Schmiedewaren und starrte zu Lizzy. Neben ihm feilschte sein Vater um Nägel, während Stria das Metall interessiert musterte. Justin war es egal. Er schaute sehnsüchtig das Mädchen an, das er hatte heiraten wollen. Ril entdeckte ihn, und Justin fühlte ein Aufblitzen von Abscheu, das dafür sorgte, dass sein Magen sich verkrampfte. Es war nicht fair, dass er zu Rils Meister gemacht worden war. Es war nicht fair, dass man die Verbindung nicht brechen und er nicht Strias Meister werden konnte. Man hatte ihm erklärt, dass eine menschliche Seele nicht für längere Zeit zwei Sylphen unterstützten konnte, obwohl Ril Justins Energie nicht trank. Es war nicht fair. Und besonders unfair war, dass Lizzy sich von den Menschen zugunsten einer dämlichen Kreatur abgewandt hatte, die sogar zu verkrüppelt war, um die Form zu wechseln.
    So war es einfacher für sie, hatte Sala erklärt. Justin aß jetzt mehrmals in der Woche mit der Frau zu Mittag und traf sich in einer Stunde wieder mit ihr. Sie verstand, dass Krieger nichts anderes waren als Tiere. Sie hatte zwar auch einen Krieger, aber Claw kannte seinen Platz und gab keine Kommentare dazu ab, mit wem sie ihre Zeit verbrachte. Das hatte sie Justin erklärt.
    »Ein Kriegssylph ist einfach«, sagte sie. »Zu einfach. Man muss nicht daran arbeiten. Es gibt keine Tiefe. Wie kann jemand eine echte Beziehung mit jemandem haben, der alles tun muss, was du ihm befiehlst? Ril liebt sie nicht. Das kann er nicht. Er folgt nur seinen Instinkten, das ist alles.« Sie hatte Justin traurig angelächelt. »Du tust mir leid. Lizzy glaubt, dass sie

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