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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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ein goldenes Wesen wie eine große Katze, mit einem sehnigen, muskulösen Körper und leuchtend grünen Augen. Der dritte war eine riesige Spinne, die auf einem Dutzend Beinen lief statt nur auf acht und Hunderte von Augen über seinen dicken Fangzähnen hatte.
    Alle hassten, genauso wie Thrall, und ihre Abscheu sorgte dafür, dass Alcors Magen sich hob und weh tat. Diesen Schmerz spürte er schon seit Jahren, und er wurde schlimmer, wenn er gestresst war. Egal, wie oft die Heiler ihn behandelten, wenn der Stress zurückkam, folgte sofort der Schmerz. Diesmal war er zurückgekommen, als sein Sohn getötet worden war, und auch im Moment litt er unter diesem Schmerz.
    Der König war sich nicht sicher, wie viel von dem stimmte, was Jasar ihm erzählt hatte, aber er neigte dazu, den größten Teil des Berichtes zu glauben, auch wenn ihn das wütend machte. Leon hatte ihn verraten! Alcor wusste nicht, wie viel Jasar damit zu tun hatte, aber er wusste, dass zumindest dieser Teil wahr war: Der stärkste Kriegermeister war zum Verräter geworden. Und weswegen? Wegen Bestechungsgeldern von einer Gruppe Piraten, von denen ihm berichtet worden war, sie wären erledigt worden? Anscheinend war die Gruppe größer und besser organisiert, als Leon angedeutet hatte – oder als Jasar von seinem Versteck im Luftschiff aus bemerkt hatte. Die Feigheit des Höflings war eine Sache, bei der Alcor keinerlei Zweifel hatte. Sie war zum Teil dafür verantwortlich, dass er überhaupt bereit gewesen war, Jasar einen Krieger zu geben. Jasar würde niemals die Intelligenz oder den Mut aufbringen, einen Krieger wirklich einzusetzen. Er hätte Mace nie verloren, wenn er es gewagt hätte, nah genug an Leon zu bleiben, um zu sehen, was dieser tat.
    Aber die vier Krieger hatten ihre Befehle, und sogar wenn Jasar vorhatte, sich während des Kampfes zu verstecken, blieben immer noch drei Sylphen, die nicht an Feiglinge gebunden waren. Sie würden noch den Letzten der Piraten töten, zusammen mit dem Mädchen. Ihr Krieger würde nicht gegen vier Sylphen bestehen können, und selbst wenn Leon dort war, waren sie immer noch zahlenmäßig unterlegen. Ril würde getötet werden und der Verräter zurückgebracht. Leon würde auf der Streckbank gebrochen und seine Reste in einem Käfig vor der Burgmauer ausgestellt, so dass jeder seinen Tod beobachten konnte. Alcors Laune war so schlecht, dass es ihm nach einem Sündenbock verlangte.
    Welchem General auch immer es nicht gelang, Leon zurückzubringen, derjenige würde Leons Platz im Käfig einnehmen. Und das wussten sie. Alcor sah die Entschlossenheit in ihren Gesichtern und nickte grimmig. Sie würden ihn nicht enttäuschen.
    Nachdem die Krieger an Bord gegangen waren, folgten die normalen Soldaten. Die Piraten würden wahrscheinlich versuchen zu fliehen, und um die Letzten von ihnen zu erwischen, waren Bogenschützen und Schwertkämpfer nötig. Krieger waren gute Massenmörder, aber keine Strategen. Und nachdem bereits Gerüchte von verlorenen Kriegern und Verrat durch die Burg und die Stadt geisterten, musste Alcor dafür sorgen, dass alle dort vernichtet wurden. Dann konnte er sich anderen Problemen zuwenden … zum Beispiel nach einem Ersatz für seinen verlorenen Erben suchen.
    Sein Magen verkrampfte sich, und Säure stieg ihm in die Speiseröhre. Er wandte sich ab, bevor das Luftschiff abhob, und ging zurück in die Burg, während er bereits nach einem Heiler schrie. Thrall folgte ihm, so stumm wie immer.
     
    Er hätte es niemals für möglich gehalten, aber Ril erreichte die Gemeinschaft nur knapp fünf Stunden, nachdem sie Leons Herrenhaus verlassen hatten, in nur einem Viertel der Zeit, die er für die Hinreise gebraucht hatte. Die Umstände verlangten, dass er alles tat, um ihnen Zeit zu verschaffen. Lizzy ritt die ganze Zeit auf seinem Rücken, genoss den Wind in ihrem Gesicht und das Gefühl des Fliegens. Die anderen blieben in ihm. Die jüngeren Mädchen hatten sich beruhigt, aber trotzdem war dies alles mehr, als ihr Vater bewältigen konnte.
    Ein Großteil des Schnees, der den Stock bedeckt hatte, war verschwunden, von Sylphen geschmolzen oder weggeblasen. Ril sah draußen in der Dämmerung Leute, die auf ihn zeigten. Er kämpfte sich erschöpft die Klippe hinauf. Krieger waren nicht wirklich dafür geschaffen, Lasten zu tragen, und er hatte sich bei seiner schnellen Rückreise bis an die Grenzen belastet. Trotzdem landete er so sanft, wie es ihm möglich war, verwandelte sich wieder in einen

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