Die Krieger der Königin
nicht.«
»Oh.« Hedu runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich könnte dich bringen.«
Galway blinzelte. »Was?«
»Ich könnte dich tragen. Ich könnte dich nach Hause bringen. Aber wahrscheinlich würden sich die Pferde aufregen.«
Galway lachte, und plötzlich erschien ihm der Winter gar nicht mehr so trostlos. »Das wüsste ich zu schätzen«, gab er zu. »Es wäre schön.«
Hedu nickte. Dann starrte er aus dem Fenster.
»Ist da noch etwas?«, fragte Galway.
»Ja.« Der Junge legte die Hände auf den Rücken und streckte sich, wobei er den Rücken durchdrückte und die Arme nach hinten zog. »Mace sagt, er will nicht, dass wir nur an die Königin gebunden sind. Er sagt, wir sollten alle noch jemanden haben, von dem wir uns nähren können und der uns für alle Fälle hier hält. Ich glaube nicht, dass etwas passieren wird, aber er ist größer als ich und alt. Es ist seltsam. Ich bin der erste Krieger, aber alle sind älter als ich. Ich bezweifle, dass es Ril etwas ausmacht, aber ich glaube, Mace stört es ein wenig. Er hätte auch gerne Solie, aber sie lässt ihn nicht. Also hat er sich stattdessen diese Witwe genommen. Mich macht sie irgendwie nervös, aber er mag es, dass sie ihn herumkommandiert, ein wenig wie eine Königin, obwohl sie nur ein Meister ist.«
Galway verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Steinwand. »Was versuchst du, mich zu fragen? Ich gehe zumindest davon aus, dass irgendwo in diesem Vortrag eine Frage versteckt ist.«
»Oh.« Hedu ließ die Arme sinken. »Mace will, dass ich mir einen Meister nehme. Jemand anderen außer Solie, von dem ich Energie bekommen kann, wenn es nötig ist, und der eine zweite Verbindung in dieser Welt ist.« Er runzelte die Stirn. »Aber wenn ich dich nach Hause bringe, kann ich diese Energie nicht von dir bekommen. Dafür musst du hier sein. Daran hatte ich nicht gedacht.«
»Du willst, dass ich dein Meister werde?«, fragte Galway, ehrlich überrascht.
»Ja, klar. Du würdest mich trotzdem noch hier halten, selbst wenn du nach Hause gehst. Und im Frühling könntest du uns wieder besuchen.« Er klang hoffnungsvoll.
Galway keuchte auf. Niemals in seinem Leben hatte er gedacht, dass er eine Sylphe gewinnen würde. Natürlich war es ein Kindheitstraum gewesen, wie bei den meisten Jungs, aber niemals hätte er mit einem Krieger gerechnet. Selbst für die harten Jungs, mit denen er aufgewachsen war, war diese Vorstellung zu furchteinflößend gewesen. Der Gedanke, dass Hedu ihn jetzt darum bat, war so lächerlich, dass er fast laut gelacht hätte.
»Ich dachte, du magst Männer nicht«, sagte er.
Hedu zog wieder eine Grimasse. »Ja. Nein. Ich meine, ich mag Männer nicht wirklich, aber Solie sagt, sie sind nicht wie Krieger. Wir müssen nicht ständig gegen euch kämpfen, wie es bei Kriegern aus anderen Stöcken der Fall ist. Und ich will keine Frau als Meister. Ich habe Solie. Es würde sich falsch anfühlen, eine andere Frau zu haben. Ich will nicht, dass Solie eifersüchtig wird oder auch nur das Gefühl bekommt, sie müsste es sein. Ich will nur sie, also brauche ich als Meister einen Mann.« Er zögerte und sah Galway direkt an. »Und Mace sagt, wir müssen vorsichtig sein. Wenn du mein Meister bist, kannst du mich kontrollieren. Das will ich nicht. Aber ich … vertraue dir.«
Galway schwieg gerührt. Es gab nur eine Antwort, die er auf ein solch ehrliches Geständnis geben konnte. »Ich würde mich geehrt fühlen«, erklärte er dem Jungen. »Und ich gebe dir mein Wort, dass ich es nie ausnutzen werde.«
Hedu lächelte, und seine Schultern entspannten sich. Galway begriff, wie schwer es Hedu gefallen sein musste, ihn zu fragen. Er hatte bereits gesehen, was es für die anderen Krieger bedeutet hatte, einen Meister zu haben. Aber er hatte auch gesehen, wie es ihnen jetzt ging. Mace war anscheinend glücklich mit der Witwe, und Ril hatte absichtlich denselben Meister behalten. Natürlich sah Galway auch, wie vorsichtig sich Leon in der Nähe des Kriegers verhielt, obwohl er den Rest der Gemeinschaft so manipulierte, dass sie alles in die Wege leiteten, was fürs Überleben nötig war. Aber es gab eine gegenseitige Zuneigung zwischen den beiden. Galway würde irgendwann mit ihm sprechen müssen, wie er das hinbekam, jetzt, wo er seinen eigenen Krieger hatte. Irgendwie. Hedu gehörte nicht ihm. In dieser Hinsicht gab er sich keinen Illusionen hin.
»Was muss ich machen?«
»Wir müssen es durch Solie machen«, erklärte Hedu. »Wir
Weitere Kostenlose Bücher