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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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verstanden haben.«
    »Habt ihr verstanden?«, flüsterte sie.
    »Ja, meine Königin«, sagten sie gleichzeitig.
    Leon lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Gib Ril denselben Befehl, sobald er aufwacht.« Er beobachtete sie einen Moment, Hedu umarmte sie, und Mace streichelte ihre Haare. Sie würden diejenigen sein müssen, die sie trösteten.
    »Also, jetzt sagt mir, was für Waffen der Rest von euch hat, und wir schauen, ob wir eine Verteidigung organisieren können.«
    »Aber wir haben die Krieger«, protestierte Morgal.
    »Jeder Mann, der sich nur auf seinen Krieger verlässt, stirbt gewöhnlich mit einem Schwert im Bauch.« Leon klatschte in die Hände. »Lasst uns an die Arbeit gehen. Ich will, dass die Waffen gezählt werden, brauche eine Liste mit den Namen zuverlässiger Kämpfer und, besonders wichtig, ich will wissen, wann unsere Feinde uns erreichen werden.« Er drehte sich zu Devon um, der nur wegen seines Eides gegenüber Solie überhaupt im Raum war und bis jetzt geschwiegen hatte. »Dafür muss ich mit dir reden.«
     
    Auf dem Vorderdeck des Schiffes beobachteten die drei Generäle, wie der Meister der Luftsylphe Tempest etwas vorsang, um sie zu größerer Geschwindigkeit zu drängen. Tempest war riesig, größer als jede andere Sylphe auf dem Schiff und sehr alt. Sie war schon über zehn Generationen vererbt worden und erschien in der Form eines Wirbelwindes, der am Bug des Schiffes schwebte, das sie trug. Ihr Meister sang in einer klaren, geübten Stimme und belohnte so ihre Bemühungen.
    Sie reiste unglaublich schnell. Die anderen Sylphen kämpften darum, die Winde, die sie erzeugte, abzulenken, damit die Passagiere nicht von Deck geweht wurden. Tempests Meister ermunterte sie mit seinem Lied. Offensichtlich wollte er die anderen beeindrucken, und so wie es aussah, würden sie ihr Ziel nur wenige Stunden nach Sonnenuntergang erreichen, am selben Tag, an dem sie aufgebrochen waren.
    Den Generälen machte es nichts aus. Sie alle waren Adelige, die sich ihre Stellung verdienten, bevor sie ihren Krieger erhalten hatten. Solche Kreaturen wurden nie an Männer verschwendet, die sich noch nicht bewiesen hatten. Außer natürlich beim Prinzen, aber sie achteten sorgfältig darauf, diesen Gedanken nicht auszusprechen. Und bei politisch gefährlichen Personen, die man beschwichtigen musste, so wie Jasar. Oder Leon. Natürlich war Leon einzigartig, ein Gemeiner ohne adeliges Blut in den Adern, den der König für seine heikleren Aufträge einsetzte. Er hatte den Titel des Sicherheitsoffiziers des Königs nur deshalb bekommen, weil es besser klang als verschlagener Stratege des Königs. Jeder einzelne der Männer war im Geheimen erfreut darüber, dass Leon zum Verräter geworden war. Der König würde sich jetzt mehr auf sie verlassen, statt sie auf ihre Baronien außerhalb der Stadt zu schicken, wo es schwerer fiel, eine Rebellion anzuzetteln.
    »Dieser Kampf sollte nicht lange dauern«, grunzte einer von ihnen. Er war ein schwerer Mann namens Flav und seit fast zwanzig Jahren im Geschäft. Die Piraten würden nicht mit ihnen rechnen, auch wenn sie einen Spion in der Burg hatten. Tempest konnte fast jede Sylphe abhängen, sogar dann, wenn sie so wie jetzt ein Schiff trug. Sie konnten niemals rechtzeitig eine Verteidigung aufbauen und wären einfach zu verfolgen, sollten sie fliehen.
    »Wir werden auf jeden Fall vor Mitternacht dort ankommen«, merkte ein zweiter Mann an. Sein Name war Boradel, und sein Haar war so rot wie Solies – genauso wie sein Gesicht, das von vielen Jahren Dienst im Freien gezeichnet war. »Tempest hat uns einen ganzen Reisetag gespart. Zu dumm.«
    »Oh?«, fragte der dritte, Anderam. »Gefällt es dir auf dem Schiff so gut?«
    »Nein. Nur dass die Aussicht nachts einfach nicht so gut ist. Claw ist schon ganz scharf auf den Kampf. Als der König gefragt hat, wer kommen will, hat er mich fast hochgehoben und selbst zur Burg getragen.« Boradel lachte. »Ich habe ihn noch nie so aufgeregt gesehen. Den Rest der Zeit sitzt das verdammte Ding nur zusammengekauert herum.«
    Die anderen zwei stimmten in das Lachen ein. »Zu dumm, dass Poison nicht so ist«, sagte Flav. »Ihm ist es völlig egal, ob er kämpft oder nicht.«
    »Muss nett sein«, meinte Anderam mit Belustigung in der Stimme. »Yanda kämpft gegen seinen eigenen Schatten, wenn er nichts anderes findet.«
    »Yanda ist verrückt«, sagte Boradel.
    »Sind das nicht alle Krieger?«
    Die Generäle lachten.
    Ein kleines Stück

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