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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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entfernt rümpfte Jasar die Nase und zog seinen Mantel enger um sich. Die anderen drei Männer hatten ihre Krieger auf dem Hauptdeck zurückgelassen, aber Shield hockte hechelnd an seiner Seite. Er wusste, dass die anderen Männer ihn für einen Feigling hielten, aber das war ihm egal. Krieger oder nicht, er hatte mehr Macht und Geld als jeder von ihnen. Er wandte den Blick ab und versuchte, nicht darüber nachzudenken, wie schnell sie über die Schieferebenen reisten. In einer guten Stunde würden sie die Klippe sehen können, an der ihn sein erster Krieger verraten und Leon sein fürchterliches Versprechen gegeben hatte. Jasar lief es kalt über den Rücken, und er sah auf seinen neuen Krieger hinunter. Shield war viel besser als Mace. Er kannte seinen Platz – als Hund.
    Bald würde es vorbei sein, versprach Jasar sich selbst. Die Piraten würden vernichtet werden, das Mädchen getötet, Leon zu Tode gefoltert – und er konnte zurück nach Eferem reisen und seinen Sieg dazu einsetzen, eine Hochzeit mit der ältesten Tochter des Königs auszuhandeln. Er musste nur eine Sache sicherstellen: Dass keiner dieser Männer Mace sah und verstand, dass er gar nicht tot war. Aber falls es doch geschah, wäre es recht einfach, zu warten, bis ihre drei Krieger den Verräter besiegt hatten, um ihnen dann Shield auf den Hals zu hetzen. Es würde wirklich gut aussehen, wenn er als einziger Überlebender aus dem Kampf zurückkehrte. Mit einem Lächeln beugte er sich vor, um Shield den Kopf zu tätscheln, und ignorierte, dass der Hass des Kriegers abrupt anstieg.
    Plötzlich brüllten die Krieger warnend, und Jasar riss panisch die Augen auf, während er sich an die Treppe zurückzog, die ins Schiffsinnere führte. Die drei Generäle traten gleichzeitig vor und suchten in der Dunkelheit nach dem Feind. Eine Gruppe von Luftsylphen raste vorbei und verfolgte etwas über ihnen, das Jasar nicht erkennen konnte.
    Die anderen sahen seine Angst und lachten wieder, während Jasar sich schämte und wütend wurde. »Macht Euch keine Sorgen, mein Lord. Es sieht aus, als hätten wir einen Spion«, sagte einer von ihnen lachend.
    »Nicht lange«, versprach Flav. »Poison!« Die große Spinne bewegte sich vorwärts und ging dabei dicht an Jasar vorbei, der zusammenzuckte. »Wenn sie die Sylphe über das Schiff getrieben haben, zerstör sie«, befahl Flav.
    Mit klopfendem Herzen drehte Jasar sich um und eilte nach unten. Es interessierte ihn nicht mehr, was die Generäle von ihm hielten. Er hatte sowieso einen höheren Rang als sie, und ihm war die Ehre von zwei Kriegern erwiesen wurden. Allerdings hatte keiner von ihnen einen Ersatz nötig gehabt, flüsterte eine verräterische Stimme tief in ihm. Jasar ignorierte sie und kehrte in sein Quartier zurück.
     
    Airi sauste über den Himmel und ritt die Winde, so schnell sie konnte. Sie hatte solche Angst, dass sie kaum denken konnte. Sie fühlte ihren Meister und den Stock hinter sich, aber sie spürte auch den Hass der anderen Krieger. Sie waren um einiges näher als erwartet.
    Sie mussten die Stadt kurz nach Ril verlassen haben und fast genauso schnell gereist sein. Entfernt spürte Airi die Sylphe, die das Schiff trug. Es war Tempest, eine der ältesten Sylphen hier. Dieses Alter verlieh ihr Macht, und für sie war das Gewicht des Schiffes nichts, selbst als Airi sich antrieb, sie abzufangen.
    Airi blieb auf Distanz. Würde sie zu nahe kommen, würden die Krieger an Bord sie zerstören. Aber sie kam nahe genug, um einige Leute an Bord zu spüren und um nach etwas sehr Wichtigem zu suchen – nach der einen Information, um die Leon sie gebeten hatte. Und sie sollte herausfinden, wie nah der Feind wirklich war.
    Das war schwer festzustellen. Das Schiff flog auf sie zu und zerriss die Wolken, durch die es schoss. An Bord waren Dutzende Männer, die Mannschaft und auch Soldaten, und die Krieger. Sie fühlte auch Elementarsylphen, zusammen mit den Luftsylphen, die dafür sorgten, dass Tempests Winde nicht das Deck leerfegten, und die Erdsylphen, die in den Stock einbrechen sollten. Bevor diese sie entdecken konnten, schoss Airi unter dem Schiff vorbei, viel näher, als es ihr lieb war, und suchte angestrengt weiter.
    Es waren sechs – nein, mehr als sechs. Sie hoffte, betete und kam noch näher, verzweifelt darauf bedacht, das zu finden, was nötig war, und zurück zum Stock zu fliegen, um dort zu warnen, dass ihre Gnadenfrist fast abgelaufen war. Sie wusste nicht, ob sie schneller fliegen

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