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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Ril wusste, wer in schlechterer Verfassung war. Er war in keinen solchen Kampf mehr verwickelt gewesen seit der Zeit, bevor er seinen Stock verlassen hatte. Und dann wäre es nicht so brutal zugegangen wie jetzt. Dort hätte er nicht allein kämpfen müssen, und die Form wäre nicht so wichtig gewesen. Hier war er sich ziemlich sicher, dass die Form das Einzige war, was ihn retten konnte.
    Allerdings hatte er nicht mehr genug Energie, um die Form zu wechseln. Wenn er Glück hatte, trug er noch eine Druckwelle in sich, aber er wusste bereits jetzt, dass sie nicht stark genug sein würde, um Schaden anzurichten. Nicht gegen einen so alten Krieger. Hätten sie vorher gewusst, gegen wen sie kämpften, hätte Mace sich diesem Krieger hier gestellt. Dann wäre Ril beim Kampf gegen die anderen beiden gestorben.
    Er knurrte und bereitete sich auf den nächsten Angriff vor.
    Mit viel mehr Energie, als der jüngere Krieger sogar in Bestform besaß, schoss Yanda einen weiteren Stoß ab. Ril sandte seine letzte Welle ab, um ihn zu blockieren. Die Energie, die ihn hätte zerfetzen sollen, riss ihn stattdessen von den Füßen, und er rollte schreiend den Hang hinab, der zur Klippe führte. Yanda sprang hinter ihm her und beschoss ihn mit Druckwellen, die überall um ihn herum explodierten. Ril wurde in die Luft geschleudert, wie eine Katze es mit einer Maus tat.
    Das war zu viel. Zornentbrannt drehte Ril sich um und landete in der Hocke, während die Katze auf ihn zurannte. Er war noch in menschlicher Form, aber sein Arm vom Ellbogen abwärts war jetzt ein gezacktes Schwert. Yanda sprang und wirbelte dabei eine Welle von Steinen und Schnee hinter sich auf. Ril stieß die Waffe nach vorn und versuchte, den anderen Krieger aufzuspießen. Die Bewegung war schnell, unglaublich schnell, aber Yanda rollte sich herum, drehte sich in der Luft und bekam den Stoß in die Seite und in seinen Rücken – und dann rammte er gegen Ril. Verzweifelt verwandelte Ril sich wieder und nahm seine natürliche Form an, um sich zu lösen, aber der Löwe rollte mit schlagenden Klauen und um sich beißend direkt durch ihn hindurch.
    Ril schrie. Das untere Drittel seines Mantels war völlig zerrissen. Er löste sich mit einem Geruch nach Ozon auf. Rils Schrei hallte durch die Stocklinie und informierte die anderen Krieger von seinem drohenden Tod. Der Schmerz war allumfassend, und er bäumte sich auf, während er Energie verlor. Dann rollte er sich instinktiv zusammen, in dem Versuch, die letzten Reste der Energie in sich zu halten, bevor er zuckend umfiel.
    Yanda brüllte triumphierend und wandte sich zum Stock. Sein Schwanz schlug, und Energie floss aus seiner Seite. Er war verletzt, aber nicht schwer genug, das war Ril bewusst.
Leon,
schickte er verzweifelt durch die Verbindung.
Ich habe versagt. Er kommt.
Dann rollte er sich zu einem Ball zusammen, seine Verletzung so fest wie möglich gegen seinen Körper gepresst, und nahm die einzige Form an, die ihm einfiel, bevor er auf den gefrorenen Boden kippte und die Dunkelheit ihn verschlang.
     
    Innerhalb des Stocks schrie Leon sowohl Männern als auch Sylphen Befehle zu und schickte sie in alle Richtungen, damit die Informationswege offen blieben und er erfuhr, wo der nächste Angriff erfolgte. Hedu schoss wieder in den Raum, und Leon schickte ihn in den nördlichsten Flur, begleitet von einer Feuersylphe, die ihn sofort an die Stelle führte, an der sich die Soldaten drei Ebenen unter ihnen durch die Wand bohrten.
    »Mir gefällt das nicht mehr!«, schrie der Krieger und verwandelte sich nur lang genug in einen Menschen, um diese Beschwerde loszuwerden.
    »Pech!«, rief Leon. »Halt sie einfach draußen! Es kann höchstens noch ein Dutzend übrig sein!« Das Luftschiff hatte sicherlich nicht mehr Soldaten geladen. Sie hatten sich verteilt und konnten nicht miteinander kommunizieren, also wussten sie wahrscheinlich nicht, dass ein Krieger die Gruppen schon beim Eindringen getötet hatte.
    Hedu verschwand, und Leon drehte sich zu Morgal um. Egal, was der Mann von ihm persönlich hielt, niemand zweifelte daran, dass Leon jetzt die Befehlsgewalt innehatte. Leon erkannte die Dankbarkeit von Leuten, die noch vor kurzem nach seinem Tod geschrien hatten. Aber im Moment spielte das keine Rolle, solange sie ihm gehorchten. »Ich will, dass du …« Er brach ab, weil er eine leise Stimme in seinem Kopf hörte. Eine leise Stimme und eine furchtbare, bereits nachlassende Pein.
    »Ril? Ich … O Götter … Ril!«

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