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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Leon drehte sich um und schrie durch die Steinwände auf die Schieferebenen vor der Klippe. »Ril! Nein! Ril!« Höllenqualen durchfuhren ihn, wie sie auch sein Krieger erlitten hatte. Er wirbelte zum nördlichen Flur herum, wischte sich Tränen aus den Augen und zog sein Schwert. »Hedu! Zurück! Ein Krieger kommt!« Leute um ihn herum schrien vor Panik auf, und Hedu kehrte zurück und kam in menschlicher Form schlitternd vor ihm zum Stehen.
    »Was ist mit den Soldaten?«, fragte er.
    »Ich kümmere mich um die Soldaten«, sagte Leon. »Du wirst dich um den Krieger kümmern müssen.«
    Hedu nickte und schoss davon. Leon winkte den letzten Bewaffneten im Speisesaal, unter ihnen Devon und Morgal, dann führte er sie in den nördlichen Flur. Hinter ihm hörte er die Schreie seiner Familie. Er ignorierte sie, wie er es auch mit seinem eigenen Schmerz tat.

[home]
29
    Y anda ließ den sterbenden Krieger hinter sich und rannte auf die Klippe zu. Muskeln bewegten sich unter der glatten Haut und dem goldenen Fell. In dem Kopf des Kriegers war kein bewusster Gedanke. Er hatte seine Befehle, und er war dazu geboren worden, andere Stöcke anzugreifen – und alles andere war schon vor langer Zeit von seinem Wahnsinn verdrängt worden. Er wollte nur töten. Er fühlte die tiefen Wunden, die ihm zugefügt worden waren, nicht, und er bemerkte auch nicht, dass er langsamer wurde.
    Vor ihm erhob sich die Klippe, eine Festung, die gleichzeitig nach Panik und Entschlossenheit roch. Er wollte ihre Bewohner vernichten. Die Klippenwand war von dunklen Fensteröffnungen durchbrochen, und auch wenn keines von ihnen niedrig genug war, um einem menschlichen Angreifer von Nutzen zu sein, wurde Yanda schneller, spannte sich an und sprang auf das nächstgelegene Fenster zu, fast zwölf Meter über ihm. Er schlug mit seiner Energie aus und zerstörte das Fenster sowie einen Großteil der Steinwand.
    Er landete drinnen auf dem Steinboden und rutschte über einen aus Gras gewobenen Teppich in eine Matratze und dann gegen die Wand. Im Raum war eine Wassersylphe, die nur für alle Fälle das Fenster bewachen sollte. Sie schrie verängstigt auf und verlor die Form, regnete auf den Boden und floss auf die Tür zu. Yanda kam auf die Füße und grub seine Klauen in dem nassen Fleck, zerstörte den Energiemantel, aus dem sie bestand. Wie der Krieger draußen schrie sie auf, als er sie zerstörte und in Stücke riss, die zu klein waren, um Bewusstsein oder Leben zu enthalten.
    Ihr Tod roch süß. Yanda leckte mit seiner Zunge darüber und genoss den Geschmack, auch wenn er keine Nahrung aufnehmen konnte. Er schnurrte, aber er spürte auch anderes Leben in der Nähe, sogar aus seinem ursprünglichen Stock. Das spielte keine Rolle. Er würde sie alle umbringen.
    Er tapste in den Flur, der dunkel, aber voller Geräusche und Gerüche war. Eine andere Sylphe floh vor ihm, schoss von einem anderen Fenster weg. Yanda verfolgte sie in großen Sprüngen und fing sie nach nur ein paar Metern. Sie war eine Erdsylphe, zäher als die erste, aber trotzdem hilflos. Sie versuchte, sich zu beschützen, und er tötete sie trotzdem.
    Ein Stück vor ihm gab es weiteres Leben, viel Leben auf einem Haufen. Er witterte und durchsuchte die Gänge, aber von seinem jetzigen Standort führte kein Weg direkt zum richtigen Raum. Dann beschnüffelte er die Steinwand, weil er sich sicher war, dass sie auf der anderen Seite waren, wimmernd und unruhig. Er wich ein Stück zurück.
    Die Wand explodierte nach innen. Im Speisesaal schrien Männer und Frauen auf und versuchten, vor der explodierenden Wand zu fliehen. Viele waren verletzt oder halfen anderen. Yanda sprang in den Raum und brüllte, landete in der Hocke und beschoss sie mit seinem Hass. Sie schrien noch lauter, was ihn erregte. Er hatte fest vor, jede Person im Raum in blutige Stücke zu reißen.
    Hysterische Luft- und Feuersylphen versuchten, ihn aus der Bahn zu werfen, aber er ignorierte sie. Sie alle sahen aus wie Kinder und waren schwach. Dann rammte ein Junge seine Seite, und Finger, die plötzlich Klauen waren, gruben sich in Yandas Wunden. Er brüllte, als er vom Hass eines anderen Kriegers getroffen wurde, der sich zwischen den Sylphen versteckt und sie benutzt hatte, um seinen Angriff zu tarnen.
    Es war unvorstellbar. Kein Krieger griff aus dem Hinterhalt an! Yanda schrie vor Wut auf und schlug um sich, während sie zusammen über den Boden rollten und fliehende Menschen zur Seite warfen. An ihn geklammert,

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