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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Nähe der Grenze zu beobachten, uralte Bäume, die zahlreich bereits tot und als nur kleines Waldstück und eng verschlungen uhrplötzlich wie aus dem Boden gewachsen dastanden, völlig allein und auf mehrere Meilen abgetrennt von anderen Baumgruppen. Die anderen - Rykorn, Kelt, Rune, Thronn und Palax - nickten nur kurz und bestätigend, dann machten sie sich bereits daran ihre Waffen aus den Gurten zu ziehen, während sich einige andere ihrer dreihundertmannstarken Truppe daran machten bereist kleine Feuer vor dem Gewirr aus riesigen Laubbäumen zu entzünden, um ihre vom kühlen Wind auf dem Wasser steif gewordenen Glieder zu erwärmen. Er sah die ganz in Weiß gekleideten Gestalten, Leichentücher waren es, die sie trugen, verschmutzt und grob, erblickte die breite Silhouette von Flößen, die das Ufer säumten und es ganz in Anspruch nahmen. Die Sonne sank schon in das Grau und Dunkelblau des Stadiums, welches zwischen den beiden Zeitpunkten Tag und Nacht herrschte und flüssiges Gold breiteten sich über den Landstrichen des Horizontes aus, dort, wo es von den erdrückenden Mauern der Dunstwolken überdeckt wurde und wo es nur als durchscheinendes Etwas hinter einem nassem Leinentuch war.
                 
    Die Nacht war kalt, kälter als die anderen und aus den Schatten der Bäumen schienen merkwürdige Wesen zu wachsen, die grotesk und bösartig waren, während der eisige Wind die Sturmfront über das Grenztor trieb. Und in den Bäumen raschelte und rauschte es, war Leben, obwohl sie wie tot erschienen, mit ihrer blassen, grauen Farbe und den knorrigen Gestalten, die sie bildeten. Doch es waren die Wächter, die sich dort oben zwischen den moosgrünen Blättern bewegten, um eine bessere Aussicht über den Lagerplatz zu haben. Rune lehnte sich leicht zurück, während er dem rauchigen Schatten der Wolken zusah, die sich über den von Sternen übersäten Himmel von Westen kommend ausbreiteten und Ungewissheit, Dunkelheit und Nebel mit sich brachte, der sich über die feucht werdenden, grasigen Hügel legte. Das dunkle Baldachin der Baumkronen hatte eine fünf Yard große Lücke gelassen, durch die der Hochländer das Geschehen am allerhöchsten Gewölbe beobachtete, die Weiten des Alls zu ergründen versuchte. In seinem Augenwinkel flackerte und leuchtete das Feuer, hatte wärmende und heiße Farben, doch Runes Umgebung blieb kalt, ließ sich nicht durch die goldenen Flammen erwärmen. Es war, als ob sich eine Decke aus Frost nur um ihn geschlungen hatte, die ihn gleichzeitig zu schützen und abzugrenzen versuchte, und ihn wach hielt. Es fröstelte und bekam eine Gänsehaut, die ihn erst recht bemerken ließ, wie kalt es war. Sogar, als er sich etwas näher an das Feuer herangewagt hatte, war es ihm nicht wärmer geworden, die Hitze drang nicht durch die Barriere durch, und auch die züngelnden Flammenspitzen waren wie Eis, als er sie berührte, dennoch war die Stelle verbrannt und der Schmerz war der Selbe, nur tausendmal eisiger. Er starrte in die Schatten, welche die abartigen Bäume und Sträucher bildeten.
    Nichts hatte er Patrinell von dem Tagebuch seines Vaters erzählt, und das Wissen, wo Azraìl verborgen war, blieb so im Gehirn des Tiefländer s. Er sehnte sich nach dem Schwert, dessen Griff einst von seines Vaters Händen fest umschlungen war. Auch bedrängte ihn die Frage danach, wo sein Vater war. In dem Buch stand geschrieben, dass er fortging, um sich dem zu stellen, was sein Land bedrängte.
    Unverband griff er nach dem Buch in seinem Rucksack. Es war klein und eher schäbig als noch gut erhalten, das Leder fühlte sich im Gegensatz zu allem anderen sehr warm an und die goldene Inschrift auf dem Buchrücken glitzerte im hellen Sternenlicht und glomm selbst wie eine Flamme im Schein des Feuers. Der Meridian, stand da in weit ausgeschmückter Schrift und darunter war - ebenfalls in der gleichen Farbe und Genauigkeit - das Wappen des Hochlandes zu sehen, der zerklüftete Berg hinter den weiten Hügelwiesen.
    Er schlug es auf der Seite auf, auf der er aufgehört hatte zu lesen und das füllige Gold der tiefdringenden Lettern stach und blendete ihn wie der Aufgang einer unwahrscheinlich heißen Sonne. Etwas von dem Leben und der Stärke, die er in den viel zu langen Nächten in der Großburg von Trishol hatte abgeben müssen, kehrte wieder in ihn ein, ein Feuer, das ihn von Innen wärmte und es war beruhigender und viel schöner als die knisternden Flammen, die von der Mitte des Lagerplatzes

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