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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Züge ernst und bewegungslos verharrten.
    „Warum sollte sie so etwas tun? Was treibt Riagoth dazu an, uns in Schach zu halten?“, fragte Irmin Bar, während der Wind sein dunkles Haar durchfurchte und er die Hand über die Augen hielt, um sie vor der Sonne zu schützen.
    „Ihr habt Euch die Frage soeben selbst beantwortet, Óus. Sie versucht euch in Schach zu halten. Sie will euch glauben lassen, dass sie immer noch mit der Belagerung von Krakenstein beschäftigt ist, während ihre anderen Horden um die Meere herum reisen und das Land von Süden her angreifen sollen.“
    Erst zögerte Eszentir, doch dann nickte er lange und einsehend. „Ihr habt recht, Truppführer. Ich werde die Oberen, unsere Könige benachrichtigen, sie sollen sofort alles bereit machen und ihre Luftschiffe nach Rovanion lenken, denn es ist die einzige Stadt in Gordolon, deren Tore noch sicher sind. Wir werden fliehen und Euch unterstützen.“ Er griff nach einem Horn mit silbernem Mundstück, dass an seiner Seite befestigt war und hielt es sich an die Lippen. „Später, wenn das Hochland und das Tiefland geräumt sind, werden wir gemeinsam vordringen können!“ Er hielt sich das Horn an die Lippen, holte einmal kurz Luft und ließ dann mehrmals hintereinander ihren silbernen Klang erschallen. Die Töne hallten wider von den hohen Steinen des Abdün und überschütteten das rote Herbstland mit einer Pracht aus Melodien und wohlklingenden Tönen, sodass das ganze Elfenvolk zu lauschen schien. Die Wächter, die sich zu dieser Zeit an den Brüstungen und Zinnen des Turmes befanden hatten, zuckten erschrocken zusammen, ihre Ragón-Mäntel, welche die Farbe des schwarzen Granits des Turmes angenommen hatten, bauschten sich, Wind wehte kühl über die blutrote und silbergraue Farbe der Bäume unter ihnen, zwischen denen sich Reihen von Hoch- und sogar Seegras tummelten.
    „Und was werden wir jetzt unternehmen?“, versuchte der Feldherr herauszufinden.
    „Wir werden nach Süden gehen“, antwortete der Elf ihm lässig über die Schultern hinweg. „und die Königin um Rat fragen.“
    „Eine Königin? Ich dachte, ihr hättet einen König?“
    Eszentir lächelte, denn er hatte mit dieser Frage gerechnet. „Kommt mit, dann werde ich Euch alles erzählen.“ Er schritt schnell voran, während seine elfische Gestalt schlank und ausgewogen wirkte, als trüge sie ein großes Geheimnis mit sich. Kajetan kniff die Lider zu zwei glimmenden Schlitzen zusammen, sah dem drahtigen Elfen einen Moment interessiert hinterher, bevor er ihm misstrauisch folgte, denn er wusste, dass dieser Mann etwas verbarg. Etwas, was schon lange hätte in Vergessenheit geraten müssen...
     
     

16
    AUF DEM EISFLUSS
     
    Eine starke Schlechtwetterfront begann sich mit schwerem Dunst aus dem Westen nach Osten zu bewegen, der Himmel verdunkelte sich bereits über dem tiefen Waldland, wobei es nur manchmal regnete - den größten Teil ihrer Last, wollten sie wohl über die Berge und ins Hochland bringen.
    Die Krieger, welche aus den Gängen von Trishol entflohen waren, setzten erst am späten Nachmittag, als die Sonne schon begann sich von ihrem höchsten Punkte zu verziehen und das Drumherum kälter und windstiller wurde, vom Ufer ab, glitten majestätisch und erhaben über die silberne Strömung des Flusses nach Südwesten hinab. Die Menschen standen dicht nebeneinandergedrängt in den Mitten der insgesamt dreizehn Flöße, ihre Gesichter waren bedrückt und manche sogar hoffnungsvoll, wenn sie nicht gerade an das Kommende dachten, denn sie hatten erst wenig ihres geplanten Weges zurückgelegt und das Schlimmste stand ihnen noch bevor. Selbst wenn sie es schaffen würden das große Tor der Hochländer - was nun von den Dämonen besiedelt war - zu durchbrechen, stünde ihnen noch ein langer Marsch durch das ganze Tiefland bevor und es gab nur wenige, die bezweifelten, dass selbst dort noch alte Stämme von Walddämonen waren, die sich tief darin versteckt hielten.
    Während Trajan, Rykorn, Dario und die beiden Zwerge mit den Stangen beschäftigt waren, die sie benutzen sollte, um das Floss vom Ufer abzustoßen oder es von Felsen und Findlingen zu bewahren - die typisch für die raue, einsame, beinahe baumlose Gegend des Hochlandes waren - hatte sich der Rest der Truppe in der Mitte eines der breiten Schiffchen zusammengefunden und stellten Pläne für die Weiterreise auf. Sie stritten oft, wenn auch nur, um die angespannte Stimmung fortzuwischen, die sich bei dem seltsamen

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