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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Krankheit wurde auch die Magie von mir genommen, nur, dass ich es selber war, der sie mir entriss. Ich schloss sie weg und vergaß den Schlüssel, einzig ein Rätsel meines Traumes blieb und das bin nicht einmal ich im Stande zu lösen!“ Beinahe betroffen starrte er auf die Auen, die sich rechts und links von ihnen, als sanfte Hügel erhoben.
    Der Tiefländer sagte nichts mehr dazu, hielt seinen Blick abgewandt und sah ebenfalls einige Minuten auf die Umgebung, die sie umgab. Er betrachtete die dunkle Gestalt Darios, die an der Vorderseite des flachen Schiffchens stand, den Kopf leicht nach vorn geneigt, während er die lange Lenkstange in den Boden des Flusses stieß, dessen Geräusch laut und brausend in ihren Ohren lagen. Hier gab es viele Stromschnellen und die Schiffer mussten beachten, nicht mit scharfen Felskanten oder den anderen Flößen in Berührung zu kommen. Der Hochländer Dario war von unergründlicher Gestalt, hatte etwas Verschlagenes und Unnatürliches an sich, etwas Ruhiges, aus dem er seine Kraft schöpfte, wenn es darum ging Feinde in die Flucht zu schlagen. Stets hatte er bei der Freitruppe mitgekämpft, war jedes Mal ohne auch nur die kleinste Verletzung zurück gekommen und hatte die Siegesfeier mit einem Kelch Wein genossen. Doch er hatte dies bescheiden getan, und so, als wäre es nicht seine Feier, sondern die eines anderen aus seiner Truppe. Er war einer von denen - wie man so schön sagte -, die für ihre Freunde sterben würden, aber dieses Seltsame an dem Hochländer wiedersprach dieser Aussage, denn er war auch einer, der für Geld seine Freunde im Stich lassen würde. Und das schlimmste war, er war unberechenbar und dunkel, ganz wie der Druide, doch seinen Zügen haftete etwas Grausames an, während Thronn nur kalt war. Er dagegen war berechenbar, man konnte bereits im Voraus sagen, was er tun würde. Stellte man ihm eine Aufgabe und gab ihm mehrere Lösungen, wog er sie lange und immer wieder ab, bis er schließlich der günstigsten zustimmte, auch wenn dies ein Verlust seinerseits sein würde, jedoch am wirkungsvollsten den Sieg brachte. Der Zauberer stellte es nicht in Frage, ob er sich für jemanden opfern sollte, er würde es tun, wenn es erforderlich war, nicht, wenn der, den es zu schützen galt, ein Fremder und Gebrauchsloser ohne Nutzen war. Patrinell überlegte weiter, fand einige Stellen sogar amüsant, und fragte sich deswegen, was wohl passieren würde, wenn Dario dieser war, den er schützen musste, jedoch hatte dieser Geld für den Verrat an jenem bekommen.  Und Thronn wäre es, der ebenfalls eine Aufgabe von größter Wichtigkeit erfüllen sollte. Wie konnte Thronn sich vor sich selber werfen, um sich vor der mordenden Klinge Darios zu schützen? Etwas unkomplizierteres konnte es wohl gar nicht geben und unwiderruflich musste Patrinell lächeln. Wieder war es dieser hämische - oder doch ernste? - Zug auf seinem Gesicht, der sich mit vager Abschätzung mischte, während er den anderen aus dunklen Augen ansah. „Wir machen hier Lager.“, sagte er plötzlich und dann lauter: „Halt!“ Hob die Hand, um die anderen Flöße ebenfalls zum Stillstand zu bringen, und das Holz setzte mit einem klackenden Geräusch auf dem Gras und den zerklüfteten Felsen auf.
    „Wir werden wohl doch nicht ganz bis zum Tor kommen.“, bemerkte Rune und sah zu Arth hinauf, der sich erhoben hatte, seinen Blick vor den Strahlen der sinkenden Sonne geschützt über die Landen sandte.
    „Vor uns liegen noch etwa dreizehn Meilen und der Nebel ist noch zu weit entfernt!“, sagte er scharf, während er den Wind prüfte, und auf die sich heranschiebenden Wolken achtete. „Wir werden wohl auf Nummer sicher gehen müssen.“ Er wandte sich ab, machte abermals eine markante Handbewegung in die Reihen der Krieger, wobei er einen seichten Hang zu einem kleinen Waldstück hinaufmarschierte, das dicht und knorrig gewachsen war, fast sogar tot schien. „Wir schlagen unser Lager dort auf! Die Bäume wirken wie eine Festung, wie Palisaden! Irgendwo in diesem Dickicht wird es doch wohl eine Lichtung geben!“ Den letzten Satz sagte er etwas lauter und nur zu sich und seinen herannahenden Kameraden gewandt. „Traut Ihr Euch zu, einen Weg in das Innere dieser Baummauer zu schlagen?“, fragte er und sein Kopfnicken deutete in die Richtung, aus der die großen Bäume wie grotesk aus dem hellgrünen, vom ständigen Regen plattgedrückten Gras ragten. Dieser Anblick war wirklich einmalig und nur in der

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