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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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dieser besonderen Kleidungstücke überreicht. Sie hatten ihren Weg in südöstlicher Richtung fortgesetzt, um auf das Felsmassiv zu stoßen, dessen Klippen sich über dem Rokronmeer wie steinerne Teufel erhoben, und die beinahe die ganze Meerenge von Kartan überspannten.
    Zielstrebig drangen sie nun in das Aróhcktal ein, dessen Wälder den natürlichen Kessel auf beiden Seiten einrahmten und das vom Warmakin, dem hiesigen Fluss, durchzogen war, ein silbernes Band, das sich durch das ganze rote Herbstland schlängelte. Es war schon spät am Abend und sie waren beim ersten Sonnenstrahl aufgebrochen, denn die Botschaft, die sie überbringen mussten, eilte.
    Sie hasteten einen Hang hinab, der nur spärlich von Bäumen bewachsen war und von Flechten und Farnen beherrscht wurde. Ein lauer Wind hing in der Luft, durchfuhr die Umgebung wie ein scharfes Messer und trieb dichtes Blättergewirr knisternd und raschelnd auseinander, sodass das Gold und das Feuerrot zu Boden segelten. Ihre Schritte waren schwer und der Boden unter ihnen rutschig, Kajetan trat einige Male daneben und während er stürzte, folgten ihm Geröll und Dreck. Ein Hagel kleiner Steine ging über ihn hinweg, bevor er keuchen und verdreckt wieder auf die Beine kam.
    „Alles okay?“, fragte Eszentir und streckte dem anderen hilfsbereit seine Hand entgegen. Josias ergriff sie und ließ sich schwerfällig aufhelfen.
    „Ich... Ich brauche eine Pause...“ Er ließ sich auf den Boden fallen und vergrub die Hände unter der kühlen Erde. „Noch weiter halte ich nicht mehr durch...“, ächzte er und kniff die Lider zusammen. Stiche von kleinen Steinen schmerzten in seiner Handfläche, Dornen hatten sich in seiner Haut und seinen Kleidern verfangen, waren wie ein seltsamer Schutzpanzer aus Stacheln. Dann lehnte er sich zurück gegen den Hand und blickte hinauf in den Himmel. Er sah, dass von Norden und von Westen her eine Sturmfront eilte, welche die Umgebung in Schatten und Dunkelheit tauchte.
    Bar bemerkte seinen Blick. „Die Nächte werden kürzer hier, ich weiß!“, sagte er nachdenklich, die Augen führten die Linien Kajetans weiter und endeten ebenfalls auf dem schwarzen Punkt aus Nebel und Wind am Horizont. „Der Regen kommt mit viel Wind vom Westen, der Nebel und die Wolken ziehen nach Nordosten über das Hochland ab.“ Er seufzte. „Wir müssen uns also beeilen, wenn wir Lesrinith rechtzeitig erreichen wollen. Mylady wartet nicht gern.“
    „Ihr redet von Ihr, als kennt Ihr sie persönlich!?“
    „Das tue ich,“, erwiderte Irmin, die Arme über der Brust verschränkt. „Besser, als Ihr glauben könntet.“ Der dunkelhaarige Elf drehte sich um und ging weiter, tiefer in den Wald aus Birken und Zedern, der das Aróhcktal dominierte. „Ach und... Truppführer!“ Josias sah ihn an, offenbar erstaunt über diese plötzliche Gelassenheit und Kühle des anderen. „Macht Euch bereit und zieht euern Dolch! Ihr werdet ihn brauchen!“ Wie, als wolle es die Aussage unterstützen, drang ein lautes Geheul  aus dem Wald vor ihnen, schrecklich, schaurig und markerschütternd, Schatten strebten aus dem Dunkel auf sie zu, Schemen vor der milchigen Wand des Abendnebels.
    „Wölfe!“, brachte Kajetan entsetzt hervor und sofort war er wieder völlig auf den Beinen, die Klinge des Dolches der Elfen blitzte verschwörerisch in seiner Hand.
    „Nicht nur einfache Wölfe, mein Lieber,“, spottete Eszentir erregt, während er den großen Bogen aus Eschenholz von seinem Rücken zog. „Werwölfe!“
    Und damit kam der Angriff.
    Die zottigen Gestalten eilten aus den Büschen heran auf den Hang zu, schwarz und gefährlich knurrend und jaulend, die Zähne kamplustig gebleckt und ihre Schweife peitschten die Luft. Ihre Augen glühten in einem dämonischen Rot, manche Glieder glichen mehr Menschen, als Tieren, doch das unnatürlichste war, dass sie so groß wie ein Pferd und die Muskeln unter dem struppigen, schwarzen Fell hart wie Eisen wahren. Speichel und Sabber quoll zwischen ihren fauligen, blutrot verfärbten Zähnen hervor und ihr Gestank drang bis auf das Felssims hinauf, auf dem die beiden Krieger standen.
    „Was...?“
    „Später!“, rief Eszentir und war gerade dabei mit geübter Hand einen Pfeil in die Bogensehne zu legen. Er zielte kurz, nicht einmal eine ganze Sekunde und ließ das dünne Holz dann schwirren. Es zischte dämonisch, dann erklang ein ängstliches Jaulen, das zu einem verzerrten Schrei wurde, als der Pfeil den ausgehungerten Wolf

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