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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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seine Augen waren unter der Kapuze verborgen, nur der dunkle Bart, die bleichen, verschwitzten Wangen und der breite Mund waren zu erkennen. Der angegebene Ton war hilflos, aber doch eindringlich und deshalb vermochte der Wirt keinen Ton heraus zu bringen. Genau diese Zeit nutzte der Fremde um einen unmerklichen Blick auf die Leute zu werfen, die ihm umgaben. Um den Bauch hatte er sich einen Gürtel gebunden, welcher mit silbernen Gestalten verziert war und an ihm hingen ein langes Schwert, das ebenso gemustert wie das Lederband war und ein schwarzes, kleines Säckchen. Shar reichte ein Blick, um den Unbekannten als merkwürdig abzustempeln und so machte er keine Anstalten sich von seinem Platz zu erheben.
    „Tretet doch ein, Fremder!“, fasste sich Billor ein Herz, verneigte sich, wies mit dem Arm in die Stube und versuchte dann dem Neuankömmling Stock und Mantel abzunehmen. Mit gesenktem Kopf formte der Schwarze eine abwinkende Geste in die Luft, der Gastgeber zog die Grabscher zurück und kratzte sich dann verlegen am Kopf.
    „Wünscht der Herr vielleicht noch etwas, bevor er sich zum Schlafen begeben möchte?“, versuchte er es erneut und diesmal klappte es tatsächlich.
    „Ein Bier!“, gab der andere zurück, verzog sich in einen Winkel im Raum, lies sich auf die Sitzbank fallen und lehnte sich entspannt zurück. Wie konnte der Kerl nur in so einer unbequemen Lage sitzen? Kelon wusste es nicht und eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen, denn was gingen ihn seine Kunden an?!
    „Na los,“, trieb ihn sein Vater an, „worauf wartest du? Hast du nicht gehört, der Mann braucht ein Bier und zwar sofort!“ Wiederwillig sträubte er sich nicht, lies diese Sache in Ruhe und marschierte hinter die Theke um eines der Gerstengetränke zu zapfen. Der Alte setzte sich zu dem Wanderer und wartete auf dessen Reaktion. Als ihm keine gewahr wurde, rückte er endlich mit seiner wohlüberdachten Frage heraus:„Na, wie sieht die Welt da draußen aus?“ Im Schatten unter der Kapuze konnte man ein sich schwach abhebendes Grinsen erkennen.
    „Du willst wissen, wie es in der Welt aussieht?“
    Der Wirte nickte erwartungsvoll und fügte nach einigem Schweigen noch hinzu: „Na ja, ich dachte Ihr kommt bestimmt aus einem fernen Land hierher und habt so manches er...“ Weiter kam er nicht, denn der Fremde machte eine stille Geste in die traurige Runde. Nun war nur noch das Feuer im Ofen knistern zu hören und auch Shar lauschte bereits angestrengt, tat aber immer noch so, als würde er beruhigt ein Nickerchen halten. Deshalb lies er auch eine nervige Fliege, welche ihn unwahrscheinlich stark kitzelte, auf seiner Nase ruhen. Das schwarze Insekt tat einen weiteren Schritt, dann zuckte ein Muskel in Shar s Gesicht, der Dunkle lies die Augen blitzschnell zu ihm wandern und er hörte sogar das leise Summen des Tieres auf solch eine Entfernung. Endlich wollte der Fremde die Frage Billors beantworten.
    „Soll ich Euch wirklich von den grauenhaften, blutigen Obszönitäten in den vier verdreckten und verwüsteten Ländern erzählen? Nein, guter Mann, es wäre zu furchteinflößend für Euch die dunklen und finsteren Mächte, die hier in der Umgebung lauern in meinem Bericht zu erdenken. Ihr würdet sofort tot umfallen!“, bemerkte er locker, sofort spiegelte sich unangenehme Angst in den Augen des Wirts und dieser hatte plötzlich kein Bedürfnis mehr davon zu erfahren.
    „Wenigstens euren Namen!“ Und nach einiger Zeit setzte er hinzu: „Bitte!“
    „Der tut nichts zur Sache!“, donnerte der Dunkle und empfing sein Bier, nahm ein paar Schlücke, dann setzte er ab und wischte sich den schaumigen Mund ab. Später versuchte er etwas von seinen Gastgebern in Erfahrung zu bringen, obwohl er bereits alles wusste, woher, konnte er nicht sagen - noch nicht!
    „Euer Sohn ist kein guter Schauspieler! Man soll ihm ansehen, er schlafe, doch das tut er ganz gewiss nicht, dafür sind seine Muskeln viel zu gespannt und er liegt zu ruhig!“, raunte er dem Wirt halb über den Tisch gebeugt zu. „Sieh da, jetzt lässt er sich sogar eine fette Schmeißfliege übers Gesicht laufen, um nicht enttarnt zu werden!“
    „Oh, Herr,“, stotterte der Dicke, „er ist nicht mein Sohn... und erst recht kein Schauspieler!“
    „So? Was ist er denn?“
    „Schmied, Herr!“ Spinnt mein Onkel wieder mal, dachte Shar entsetzt und kniff das rechte, für die zwei Betrachter unsichtbare Auge, auf, wieso erzählt er das über mich? Ein Lächeln

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