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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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bald die heilenden Quellen der Silberseen erreichen würde, die nur noch weniger als zwei Tage vor ihnen lagen. Aber länger würde auch er es nicht aushalten und er fühlte, wie seine Muskeln schwächer wurden, sich das Schattenwesen in ihm immer weiter ausbreitete, und er musste aufpassen, dass es nicht auch noch sein Gehirn einnahm. Es benutzte ihn als Wirt, als ewiger Lebensspender, und wenn es an der Zeit war, würde es seinen Körper einfach übernehmen und selbst der Schatten konnte dagegen nichts ausrichten. Nach dem plötzlichen Verschwinden Dario und Rykorn s waren sie auf sich allein gestellt, die beiden Zwerge sprachen oft miteinander und betrachteten kopfschüttelnd die anderen. Aber was ging ihn ihre Witze an? Sollten sie doch lachen, am Ende würden sie sehen, was sie davon hatten.
    Er lehnte sich gegen einen Felsen und überkreuzte die Beine, starrte einen Moment lang auf seine Stiefelspitzen, erkannte, dass die neue, beinahe ungewohnte Kleidung ihn wärmte, doch was er nicht wusste, war, dass die größte Hitze von ihm selbst kam, tief in seinem Inneren, wo das Dämonenfeuer nun ungehindert wüten konnte. Patrinell trat auf ihn zu und erhob den Blick, nur eine Sekunde, aber eingehend und sanftmütig betrachtete er den jungen Soldaten. „Ist es an der Zeit zu handeln?“, fragte er und seine Stimme klang etwas betrübt.         
    Der General schüttelte den Kopf und sein kohlefarbenes Haar war ein Schleier von Ruß vor dem Grau der Felsen. Er war aus dem Nebel herausgetreten, seine Haltung bereit und willig wie immer, jedoch lag diesmal sogar Ablehnung in seinen Augen, etwas, was Warrket in den wenigen Tagen ihrer Zusammenkunft noch nicht bemerkt hatte. „Der Zeitpunkt wird noch kommen, Druide, doch sollten wir warten, bis die Dämmerung zugenommen hat, denn die Nacht ist kalt und beißend und der Nebel so dicht, dass man die Hand vor Augen nicht sehen kann. Auch werden die Dunklen sich zu dieser Zeit herumschleichen und es ist eine Gefährdung für unsere Leute.“ Er kniff die Lippen aufeinander und trat ungeduldig von einem Bein auf das andere, während der andere wissend nickte.
    „Das dachte ich mir...“, sagte er bekennend und umfasste die Griffe der langen Messer fester. Es war gut, sie immer griffbereit zu haben, auch wenn viele Krieger um einen herum waren, denn man wusste nie, ob man selbst der Erste war, und wenn, war es meistens bereist zu spät.
    „Ich wollte Euch etwas fragen, Thronn.“, rückte der General nach einigem zögern mit merklichem Unbehagen heraus. „Wäre es möglich, wenn Ihr und Euer Schützling Euch einmal auf der anderen Uferseite umseht?“ Seine Blicke waren fragend und von solcher Schwäche, dass der ehemalige Hexer lange Zeit brauchte, um die Möglichkeiten abzuwiegen. Die Gewichte waren schwer und in seinem Denken lag schon seit geraumer Zeit nicht mehr die einstige Sicherheit, die ihm vergönnt war, sondern nur noch ein zähes hin und her, das ihn in alle Richtungen seines Denkens schleuderte und ihn schüttelte, versuchte die Lösung aus ihm herauszupressen. Es war unlogisch und ohne Moral, wie er selbst mit sich umging, doch tat er es nur, weil ihm sein rationales Denken dazu riet. Noch etwas anderes war in ihm und verlange nach mehr, saugte an ihm, wie ein Kind an der Brust seiner Mutter, zehrte ihn auf und er tat alles, um das, was er dem dunklen Kind in sich geben wollte, möglichst klein zu halten. Er dachte sich, dass das Schattenwesen in ihm irgendwann verhungern würde, wenn er es nicht zuließ, dass es volle Nahrung und gute Kost bekam. Es hatte die Barriere aus Magie, die um es selbst herum war, sein Gefängnis, einfach verschluckt und nun war alles trüb und eine milchige Suppe in ihm, wie der Nebel, der vor seinen Augen leicht flimmerte. Er sah Patrinell an und es entstand ein Moment der Leere, ebenfalls wie eine Krankheit, die sie befiehl.
    Doch dieses Mal durchbrach der General den Fluch des Vergessens mit einer lockeren Handbewegung. „Ich zwinge Euch zu nichts, Magier. Wenn Ihr nicht wollt, dann...“ Er wurde von Thronn unterbrochen, in dessen Züge etwas eingedrungen war, das einer Leichenstarre glich, eine eisige Maske, die blass auf seiner Haut schimmerte.
    „Das Leben ist voller Entscheidungen, General. Entscheidet Ihr Euch auch nur einmal falsch, habt Ihr für immer den falschen Weg eingeschlagen und müsst sehen, wie Ihr Euch aus dem Gewirr herausfiltern könnt, um als neugeborene Seele ein zweites Mal zu existieren.“ Er

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