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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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glitzerte, noch immer die Narben und Kratzer der früheren Gefechte aufweisend. Und dann rannte er los, hob das Schwert mit einem unnatürlich schrillen Kampfschrei über den Kopf, in seinen Augen loderte der Wahnsinn rot und durch einen frostigen Wind in seinem Rücken angefacht. Die Kraft eines Sturmes trieb ihn hinab und verließ ihn, als Dario mit einem hässlichen Zwinkern sein Schwert aus der Scheide riss. Ein kurzer, grünlicher Schimmer durchfuhr die Waffe und seine großen Hände schlossen sich fest und feucht um den stählernen Griff. Die Waffe schien zu lodern, dann prallten die Klingen gegeneinander, Metall kreischte auf Metall und Funken stoben, während der Wind um sie herumschlug, eine Arena aus eisiger Luft um sie herum bildete. Giftiges Eis brannte in ihren Fingern, während sie plötzlich beide von etwas angetrieben wurden und ihr Kampf war lang und erbittert. Ihre ohnehin schon zerfurchten und von Krämpfen geplagten Leiber wurden erneut erhitzt und belastet, während ihre Kopfe dröhnten und ihre Glieder in Richtung Erde gesogen wurden. Nur mit viel Mühe konnte Dario die wütenden Angriffe Rykorn s abblocken und kam nur selten zu einem Gegenangriff, wurde stattdessen immer weiter zurück gedrängt und die scharfen Ufersteine des Eisflusses berührten das Leder unter seinen Fersen.
    Dann taumelte er, ließ sich zurückfallen, drehte aber im letzten Moment noch seine Haltung, sodass der Schwerthieb des Blauen in die Leere ging und Dario ins seichte Ufergras fiel. Mit einem kurzen Kraftschrei trat er nach den Beinen des anderen, spürte wie unter dem Gewicht des Aufpralls Knochen knackten. Behände richtete er sich auf und stach noch in der gleichen Bewegung mit dem Schwert nach dem anderen. Jedoch riss Rykorn das Schwert nach oben und ließ den Hieb daran abprallen. Drehte sich auf den Bauch und stemmte sich mit beiden Armen in die Höhe. Schmerzen durchfuhren sein rechtes Schienbein und er tänzelte benommen rückwärts, hielt das Kurzschwert jedoch horizontal vor seinen Oberkörper und so schabte die Schneide des Dunklen daran, durchtrennte nur den Brustpanzer.
    Plötzlich aber hielt der Schwarze eine zweite Waffe in der Hand, ein langes Messer, das schemenhaft vorschnellte und sich in Rykorns Oberarm grub. Er brüllte auf, als die Waffe Bänder, Sehnen und Muskeln zerstieß, sich fest in sein Fleisch grub und sich dort drehte. Blut quoll hervor und ein durstiges Lächeln war in den Augen Darios zu lesen, dann wurde nach dem Soldaten getreten und Rykorn viel mit pochenden Schmerzen ins Gras, während sich rote und schwarze Flecken auf seiner Pupille ergossen und wie Feuer brannten.
    Dario hielt das Schwert weit von sich gestreckt auf die Stirn des am Boden Liegendens und wendete die klinge, sodass dunkelroter Lebenssaft das Gesicht Rykorns überströmte, von dem aus nur noch ein klägliches Winseln zu hören war. Dann hob er das Schwert auf Brusthöhe und ließ es mit einem schneidenden Geräusch hernieder sausen.
    Ein Schwall frischen Rots sprenkelte sein Gesicht.
    Der Eindruck einer Arena verschwand und die Wirklichkeit kehrte scharf und beißend zurück, Schwäche ließ sich deutlicher als vorher fühlen und er sackte in sich zusammen, während sich Blut mit Schweiß mischte, und es war sein Schweiß, aber nicht sein Blut...
    Er atmete zuckend und schnell, sein Herz raste und Kälteschauer überkamen ihn, während er sich im Licht seines Triumphes sonnte, das auf einmal unwirklich und dunkel war, kälter, als er es erwartet hatte. Dario Aarósil kniete vor dem Leichnam seines ehemaligen Freundes und Mitstreiters, unfähig sich zu bewegen und seinen Blick von dem blutrünstigen Gemetzel abzuwenden, was sich vor ihm ausbreitete. Er hatte gesiegt, doch nun empfing ihn kein Triumphzug und kein Jubel, sondern nur Leere und das Dunkel, Kälte, die sich wie eine Decke um ihn legte und ihn in einen anderen Zustand des Seins wiegte. Ein monotones Geräusch, eine Stimme in seinem Hinterkopf, redete mit ihm, beruhigend und einverstanden, versprechend und zugleich fordernd, eine Stimme, die von Geben und Nehmen sprach, von Zuversicht und Liebe, Macht und Magie und Schönheit, jedoch auch von Bosheit und Gier. Und ihm wurde klar, dass er diese Stimme kannte und das sie älter war, als alles vorher da gewesene, durchdringender und wahrer. Es war die Stimme des Windes und von einer Frau, die ihre Arme schützend um ihn legte und ihn versuchte warm zu halten. Sie hatte die Ruhe von Wasser und die Intensität

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