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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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den Bettkasten geschlagen, doch sie war ihm entzogen worden, langsam und erst beinahe unmerklich, doch dann mit so brutaler Gewalt, dass er leblos umgefallen wäre, hätte er sich nicht an den Schatten geklammert. Er begriff die Aussichtslosigkeit ihres Unterfangens, wenn mehr als die Hälfte der legendären Krieger verloren waren, denn sie waren es, die letzten Nachkommen, wiedergeboren aus den alten Legenden. Nur wussten sie noch nichts davon, der Schatten würde bestimmen, wann er es ihnen erklärte. Und der Zeitpunkt der Wahrheit rückte näher, kam schnell und lautlos, war vorherbestimmt und selbst Riagoth würde dagegen nichts unternehmen können. Aber sie würde ihre Herzen und Geister verwirren können, sodass sie nicht mehr fähig waren ihr Schicksaal zu erfüllen. Sie konnte die Akzeptanz aus ihren tiefsten Tiefen hervorbringen und sie zu gestaltlosen Wesen werden lassen, indem sie alle betrog und den Saft ihres Lebens in sich aufnahm, ihre Magie stahl, um sie selbst zu gebrauchen. Und sie hatte einen neunen Führer ihrer Armeen erwählt, einen neuen Muragecht, dem sie die Fähigkeit zu Zaubern verliehen hatte. Sie hatte ihm Magie geschenkt und ihn auf die Reise des Erkennens geschickt.
    Angewidert schüttelte er den Kopf, Tränenflüssigkeit entwich seinen Augen und spritzte umher, als silberne Funken vor dem Nichts, in das er erneut zu gleiten drohte. Doch er riss sich zurück, zerrte sich selbst wieder ins Licht und erhob den Blick, um in das Antlitz des Erscheinenden zu schauen, der sich aus den Schatten des Raumes materialisierte, deutlicher wurde und im Dunkeln Umrisse formte.
    Ramhad stand vor ihm, voll Bosheit und Schwärze und seine Gestalt war verändert, auf eine groteske Weise verändert, sodass Timotheus unweigerlich zusammenzuckte. Sein Gesicht war verschoben, nur noch stellenweise menschengleich, das eine Auge glühte in einem bösartigen Rot, war umrahmt von schwarzem Chitin und loderte wie Feuer. Seine Zähne waren vergilbt und scharf, zu leichten Spitzen geformt, seine Züge schärfer und faltiger, lederner und dunkler, und seine eine Hand nur noch eine dürre, knochig geschwungene Klaue. Seien Gestalt war magerer und ausgemergelter, tief nach vorne gebeugt und aus dem so entstehenden Buckel standen Flügel heraus und die noch normale Haut darum war aufgerissen und blutig, vernarbt und dünn, wie ein Anzug über einer teuflischen Ausgeburt. Und das war es auch. Ramhad, das Schattenwesen, war einfach nur noch hässlich, sehnig und seine restliche Haut verkohlt und von Brandblasen übersäht, als hätte sich das Feuer der Magie in ihn geschlagen. „Du bist verlassen, Mensch, verlassen, ha, ha, ha, ha!“ Seine Stimme war verzerrt und sein Lachen teuflisch und siegesgewiss, seine rotglühenden Dämonenaugen verrückt und seine Bewegungen zuckend und ruhelos, als währe der Kern des Bösen drauf und dran zu explodieren. Der orange Funken in der Laterne war nur noch klein und die Schwärze drang von allen Seiten, aus allen Winkeln und hatten ihn eingekreist. „Deine Freunde sind tot! Ha, ha, ha, ha!“
    “Nein!” Warrket schüttelte verbissen den Kopf und trat zurück, ballte zitternd die Hände zu Fäusten und fühle den Schmerz seiner Nägel in seinen Handflächen, den Schweiß und das mit erlösender Wirkung hervortretende Blut. „Du Lügst!“, stieß er mit brüchiger Stimme hervor.
    „Nein...“, brüllte der Dunkle weitausartend und ging schnell auf den alten Mann zu streckte seine pechschwarzen Pranken aus, um den dünnen, sehnigen Hals zu packen und einfach zu zerdrücken. „Ich werde dich schon hier töten!“ Noch während er sprach verwandelte er sich zurück, der Dämon verschwand unter der abstoßenden, menschlichen Oberfläche und sogar die harten Sichelkrallen, die den Hals des Hexenmeisters umschlossen hatten, wichen noch in der Bewegung einer bleichen Faust. Ramhad hob Timotheus gewaltvoll an und presste ihn fest und unnachgiebig gegen den Mauerstein der Wand.
    Die groben Finger drückten dem Magier die Luft ab, schnürten ihm die Kehle zu und mit grausig verzerrter Miene stöhnte der alte Mann auf, das verrückte Funkeln in den Augen des Wandlers war geblieben. Dunkelheit und bedrückende Schwärze umfassten Timotheus und rangen ihn nieder... Bis der Alte ohnmächtig wurde und zu Boden sank, schlaff und beinahe leblos. Der Griff Ramhad s lockerte sich und der Große trat einige Schritte zurück, entspannte seine Muskeln und starrte auf den zusammengekauerten Leib des

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