Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
noch schnell den ledernen Gurt mit dem Breitschwert auf den Rücken, den man ihm gebracht hatte und stolzierte mit ebenfalls gesäuberten Kleidern und den reparierter Rüstungsteilen hinter ihr her. Alles hier war feinste Maßarbeit, begriff er schnell, nicht nur die Kleider der Elfen waren mit Silber bestickt, auch ihre Hallen waren großartig mit Prunk verziert. Das Holz der Stützbalken war leicht und bildete Figuren und ebene Formen, wie als wäre es so auf Kommando gewachsen und die Luft war frisch und süß. Sie führte ihn einen langen Gang entlang, dessen Wände noch aus weißgestrichenem Stein und Holztäfelung bestand, und von dem viele Türen in andere Zimmer führten. Das Labyrinth von Lesrinith war einzigartig und riesig, Räume und Durchgänge glichen wie ein Ei dem anderen, waren verziert und ausgeschmückt und erstrahlten in herrlicher Pracht. Der Boden war weißer und schwarzer Marmor, genau wie die meisten Wände in den größeren Sälen die Zimmer, waren meist lichte und hatten viele Fenster, deren Rahmen aus dem dehnbaren Holz der gleichen bäume bestanden, wie fast alles hier, Holz, das lebte und sich im Wachsen an den Stein anschmiegte und mit ihm verschmolz, hell und glatt. Die Blätter waren klein und silbern, während es draußen herbstliche Farben von den Ästen regnete.
    „Wir sind da!“, sagte sie schließlich und hielt nach einer halben Stunde vor einer großen Tür aus dunklem Holz, in das Bäume und Elfen eingeritzt waren und zeugten, genau wie die zahlreichen Wandgemälde von der großen Schlacht vor über hundert Jahren. „Hinter diesen Toren liegt der große Ratssaal der Elfen, Truppführer. Wenn wir hineingehen, werden wir meinem Volk gegenüberstehen, also blamiert mich nicht!“ Es war keine Bitte, sondern ein Befehl, der dennoch in dem weichen, sanften Ton ihrer Stimme gesagt worden war und ihn verstehen ließ. Es waren die Türen in eine Welt, die von keinem König regiert wurde, dahinter waren Volk und Herrscherin gleichgestellt, denn alles, was dort besprochen wurde, ging alle an und das Ergebnis der Entscheidung würde schnell und einstimmig sein müssen. Plötzlich war sich Kajetan nicht mehr sicher, was er eigentlich sagen sollte. Alles, woran er sich erinnern konnte, war, dass er von Krakenstein aufgebrochen war, um Gordolon zur Hilfe zu eilen, der seltsame Mann mit der Laterne hatte ihn verfolgt und ihm geraten die Elfen um Hilfe zu bitten und in den Westen zurückzurufen. Jedoch war aus dem weisen, geheimnisvollen Mann ein dunkler Reiter geworden, der ihm hinterhergejagt war, um ihn zu töten, der aber von der magischen Barriere des Wachturms gebremst worden war.
    Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass er in eine Falle gelockt worden war, dass Ramhad ihn im Kreis geführt hatte und ihn dazu gebracht hatte so weit wie möglich weg vom Norden zu kommen. Er wollte nicht, dass Kajetan das Hochland erreichte und hatte ihn mit seinen Worten wie eine Schlange in die Irre geführt und betrogen. Jetzt traf ihn die Ironie des Schicksaals und er bezweifelte alles, was er bisher getan hatte. Was machte er hier? Er schickte ein Volk in einen Kampf, der nicht ihm galt, sondern den Hoch- und den Tiefländern. Er, ein einfacher, blutiger Truppführer, herausgegriffen aus Tausenden und ohne deutlich aufstrebende Zukunft sollte es sein?
    Sofort war ihm bewusst, dass er nicht gewinnen konnte, nicht so!
    Gordolon würde verenden, eingehüllt werden in einen Schneesturm und er würde versagen...
    Dann ging er durch die sich öffnenden Tore...             
     
     

22
    AUF DER JAGD
     
    „Schneller!“ Darios Stimme war eindringlich, er fühlte, das etwas nicht stimmte, sich etwas in den Schatten fern des Hochlandes bewegte und seine Schritte waren schnell und zielstrebig im sanften Hochgras. Rykorn hastete ihm hinterher, sein Atem ging schwer und seine Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt, ein leichter Schmerz hatte sich schon am Morgen in seinem Knöchel bereitgemacht und war nun voller Wucht aufgetreten, machte sich wieder und wieder mit unstetem Aufheulen bemerkbar. Und so stolperte der Hochländer eher, als dass er rannte. Er sah den Schemen des Dunklen vor sich, der es schaffte, ohne Halt zu machen den Spuren zu folgen. Die Mittagssonne brannte heiß auf ihre Rücken und erwärmte sie, sog sich in das Schwarz Darios Kleider und speicherte sich dort, die Hitze einer Wüste begann ihn zu umfangen, während der laue Wind von Süden dröhnte und ihm durch alle

Weitere Kostenlose Bücher