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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Glieder fuhr, sodass ein scharfes Stechen, wie von einem Messer in seiner Brust entstand. Sie hatten den Eisfluss schon mehrere Male überquert, denn die Spuren waren ungenau, verliefen mal westlich, mal östlich des Stromes und sie bewegten sich nur noch aus einem Grund, während sie Seitenstechen plagte, um noch rechtzeitig da zu sein, wenn Rune von Riagoth eingenommen wurde.
    Schwitzend und mit schlapp hängenden Schultern erklommen sie einen Hügel, der größer als die anderen war und von dem aus sie sich umsehen konnten. Das Gras unter ihren Füßen war plattgedrückt und kurz, von den Tierherden in den Zeiten vor dem Krieg gegen die Dämonen abgegrast und kurz gehalten. Die eisige Luft schnitt scharf in ihre Kehlen und sie hatten Blasen an den Füßen von den unebenen Auen und den scharfen Felsen. Sie stoppten, stemmten ihre Arme gegen ihre Knie und hielten in dieser Pose mehrere Minuten lang inne, wobei sie ihre Blicke in die Ferne sandten. Seit diesem Morgen hatten sie die südlichen Rockhornscharten im Blick, deren Ausläufe steil und nur wenige Yard in die Höhe reichten. Sie blickten nach rechts und nach links, schon erhoben sich die zerklüfteten Felsen, zwischen denen der Eisfluss floss und dessen Oberfläche kühl glitzerte. Am Horizont sahen sie nun neben den schwarzen Silhouetten der Drachenzunge die Ufer des Gebirgssees, dunkelblau und schillernd wie Chitin.
    „Nur noch wenige Meilen und wir erreichen die Ebenen von Argon!“, stöhnte Rykorn völlig außer Atem und ließ sich ächzend auf die Knie sinken, während Dario breitbeinig, wie vor einem Kampf, noch immer auf der Höhe der Hügelkuppe stand und seine beschwörenden Blicke in die Ferne sandte.
    „Wie weit sind die denn gelaufen? Wir müssten sie doch schon längst eingeholt haben!“ Wieder und wieder suchte er mit verzweifelter Miene die Umgebung ab, erhaschte sogar in der Ferne den Streifen eines dunkelgrünen Waldes, der die Ausläufe der Drachenzunge säumte. „Da unten!“, sagte er mit dem Finger deutend und sog die Luft noch immer durch den Mund ein, während seine schweißnassen, wirren Haare sich wie ein Spinnennetz über sein bleich gewordenes Gesicht gelegt hatten. „In den Wäldern machen wir halt! Die bieten uns Schutz!“
    „Aber das ist weiter als ein Tagesmarsch!“, protestierte der andere mit überschnappender Stimme, war einer Ohnmacht nahe. „Ich... Ich... Dafür werdet Ihr bezahlen, Dario! Das schwöre ich!“ Drohend winkte er mit dem Zeigefinger, während ihm die Feuchtigkeit aus allen Poren stieg und das Gesicht schmal und dürr aussah.
    „Wenn wir uns von der Strömung treiben lassen, schaffen wir es in einem halben Tag. Beschwärt Euch nicht, Hochländer, ich weiß selbst, wie kalt das Wasser ist!“ Und dann ging er, den zornigen in Blau und Silber Gewandeten ignorierend, dessen Fäuste sich fest geschlossen hatten. Größter Trotz strömte aus seinem Antlitz und seine Augen funkelten böswillig, während er der schwarzen Gestalt nachblickte, die auf die Strömung am Fuße des Hügels zuschlenderte. Seine Muskeln zuckten nervös, der Zorn wuchs, gewann durch etwas unmenschliches und dämonisches an Kraft, wurde zu einer Faust aus reiner Bosheit und Schwärze.
    Töte ihn!
    Der Befehl entstand deutlich hinter seiner Stirn, während ihn ein eisiger Windhauch ergriff und sich dunkle Finger auf seine Schultern legten. Krallen gruben sich tief und bestimmend in seinen Nacken, schickten eine Flutwelle von Gefühlen in ihn, verworren und unbarmherzig. Etwas erhob sich hinter ihm materialisierte sich aus Frost und Wut, strich ihm kühl über die nassen Wangen und liebkosten die Wunden, die sie ihm im Fleisch zugefügt hatten. Er fühlte, wie die Innere Verletzung gestoppt und etwas kühles, scharfes hineingeschoben wurde und die Brutalität ihn wie Blitz aus Angst durchzuckte. Die Gegenwart von etwas wehendem, berauschendem war hinter ihm und er lehnte sich zurück, um die Haut der schönen Frau zu Spüren, fühlte auch ihren aufreizenden Körper in seinem Rücken, ein Schimmer, eine Farbveränderung im Nichts, dennoch real.
    Töte ihn!
    Und genau in dem Moment drehte sich Dario um, ein Lächeln auf den Lippen des Dunkeln wandelte sich zu einem hasserfüllten Ausdruck, wobei sich ihre Blicke trafen, Stromstöße durch ihre Körper jagten und die Hitze der Anstrengung zu Kälte werden ließ. Rykorn wurde sich bewusst, dass er die Klinge fest in seiner Hand hielt, und dass das Kurzschwert wie Silber und Gold in einem

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