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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Fliegen beherbergte. Die Büschel ragten mitten zwischen den großen, matschigen Tiefen auf, von denen sich Gase erhoben und über die Nebel schwebten. Ein moderiger Gestank lag in der Luft und ständig drangen schlurfende Geräusche, die sich ewig hinzuziehen schienen, an das Ohr Millianas. Der Dämon hielt ihren Arm fest umkrampft und zog sie rücksichtslos mit sich, seine Haut war verklebt mit Schlamm und hier und da zeigten sich seltsame Male, die von Kämpfen und dem Sieg danach zeugten. Der Atem des Wesens ging rasselnd zwischen dessen scharfe Zähne hindurch, die wohl extra zum zerkauen von Knochen gedacht waren und stieg dann in leicht dampfenden Wolken gen Himmel. Es war Nacht, man konnte nur einige Meter weit sehen und deshalb sanken die Beiden, Räuber und Opfer, oft in die tiefen Tümpel ein und wurden mit einer schlammigen Haut übergossen, die der Regen bei Milliana teilweise und bei dem groben Dämon nur wenig wieder abwusch. Immer wenn sie stürzten, fauchte und schrie das Wesen des Schattens auf und bleckte die Zähne so weit, dass man meine könnte, es würde den, der das Wasser schickte, auffressen wollte.
    Das rostbraune, lange Haar der Magd war mit Dreck verkrustet und klebte ihr nass am Kopf während der Dunkle ihre Quetschungen am Arm zufügte, doch sie schrie nicht, sondern sog immer scharf die muffige Luft durch die Nase ein und hustete den Dreck heraus.
    „Was“, sie hustete, „hast du mit mir“, sie tat es wieder und diesmal würgte sie beinahe, „vor?“
    Der dunkelheutige Dämon, der mehr einem kleingeratenen Bergtroll glich als einem Ork, da er größer war, kräftiger und dicke Augenbrauenwülste besaß, grummelte kurz und stieß dann voller Zorn heraus:
    „Dein Freund hat sich nicht an die Abmachung gehalten!“
    „Welche Abmachung?“, versuchte es Milliana weiter, rutschte aus und wurde solange mitgeschleift, bis sie sich wieder aufgerafft hatte.
    „Dass er den Hof nicht verlässt und sich nicht mehr in die Geschäfte des dunklen Herrschers einmischt!“
    „Dunklen Herrschers?“, fragte die Magd weiter und zerrte den Saum ihres klatschnassen Kleides aus einem kleinen Heckengebüsch, in welchem es sich verfangen hatte. Dabei riss der Stoff und ein Fetzen blieb hängen.
    „Muragecht, gepriesen sei er!“
    „Wir... Er hatten das nicht vor, er wollte zu seiner Cousine nach Valance! Das ist ein Missverständnis!“
    „Zu spät, Menschenweib, zu spät! Er wird dich als Strafe nicht so schnell weidersehen!“
    Wieder brüllte er und zerrte die Magd weiter durch den stickenden Sumpf, wo sie weiter von Mücken und Fliegen gepiesackt wurde.
     
    „Die Abmachung...“, stotterte Milchemia und versuchte ein paar Beeren herunter zu bekommen, was ihm aber Schmerzen zufügte, „Wir hatten eine Abmachung getroffen, jedenfalls denke ich das. Ich sollte mich aus der Sache von ihnen heraushalten und sie würden mich verschonen. Natürlich nahm ich an und habe dann genau eine Woche lang Wort gehalten, bis mich diese Kerle überfallen haben! Sie sagten, ich hätte die Abmachung nicht eingehalten und darauf haben sie mir Milliana weggenommen...“
    In seinen Augen spiegelte sich nachdenkliche Trauer und er sah betrübt zu Boden. Gerwin wollte etwas sagen, behielt es dann jedoch für sich und lies seinen Mund mit den vielen Falten wieder zuklappen. Alles war still, nur das Prasseln des Feuers lud zu sprechen ein, doch niemand achtete darauf, nicht einmal Senragor, der die ganze Zeit stumm in Gedanken verloren zugehört hatte und sich immer wieder die Bilder der Entführung in den Kopf rief. Um das Feuer herum war es warm und vom See, an dessen Rand spärlich Sumpfgras in dicken Büscheln wuchs, bis zum Wald mit den dunkel beschatteten Büschen und der schwarzen Rinde waren es nur Zehn Meter. Das Licht des Mondes, welcher, auch wenn sich eine dunkle Wolke vor ihn schob, von leicht vernebelt bis silberklar leuchtete, brach sich in den flachen Wellen wie die Sonne in einem Brennglas, nur die Schatten der Fische waren düster, tief und sichtbar, da sie sich farblich vom Mondlicht abhoben. Weiter nördlich ging jetzt wahrscheinlich ein Regenschauer nieder, da die Strömungen, welche sich in den See schoben, zunahmen und mehr und schneller als sonst waren.
    „Ich werde dir helfen deine Frau zu finden! Wir Druiden haben ein eigene Weise mit Verlorenem umzugehen, als die Menschen, die ewig nur nach Spuren suchen. Wir brauchen sie nicht suchen. Wir haben sie immer direkt vor Augen... Keine Sorge,

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