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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Magierclan s gehört hatte, war sie bestürzt gewesen und war lange Zeit in ihren Träumen und Gedanken versunken gewesen. Es war geschehen, als sie noch klein war, bevor ihre Mutter in den Schatten des dunklen Felsens stürzte...
    Ihre Linsen wurden glasig und sie musste mehrmals blinzeln, um den Schmerz und die Trauer von ihr zu vertreiben. Während  sie nach dem Tod der Königin gelitten und sich in ihre Kammer zurückgezogen hatte, hatte Irmin die Weiten des Waldes gesucht und war lange Zeit Jagen in den Bergen gegangen. Heute, als sie durch den Horenfels-Ábdün geschritten waren, hatte sie sie gesehen, die Jagdhütte ihres Bruders, mit eigenen Händen aus Stämmen und Lehm gezimmert, gebaut an den Eingang zu einer Höhle, um die Tiefe der Räume zu vergrößern. Auch bot die Höhle bei Stürmen mehr Schutz als das kleine Holzhäuschen selbst. Ein weiteres Mal endete sie mit ihren Gedanken an dem Punkt, der sie zu der Geschichte des Clan s brachte. Heute dachte sie anders darüber. Die Leute waren nicht von dem Magier des Orakels verspießt worden, sondern gegangen, gegangen, um ihre Bestimmung in der Ferne zu suchen, wie es dieses vorausgesagt hatte. Und es befriedigte sie ungemein, dass ein alter Mann seine Kräfte zum Helfen gebrauchte. Auch sie besaß die Magie, hatte ebenfalls das Heilen damit gelernt, konnte die Saat des Bösen aus den Herzen der Wandernden aufspüren und zerstören. Damit hatte sie Kajetan und ihren Bruder gerettet, doch kämpfen, wie ihre Mutter, konnte sie nicht mit ihrer Stimme. Dass hieß, sie hatte es noch nie versucht. Deswegen trug sie immer einen langen Dolch an ihrer Seite, den sie Helhoras í Vive [11] genannt hatte, Feuer des Westens. Der Name der Waffe stand eingeritzt in den feinen Buchstaben der Elfen auf der Schneide, die wie das Licht der Laternen im Aróhcktal leuchtete und sie an den Thron und ihre königliche Pflicht erinnerte, das Land zu verteidigen. Doch was tat sie? Sie zog aus von Zuhause, ließ das Tal den Schattenwesen überlassen und ging, zog fort mit all ihren Armeen. War es das Richtige? War es die richtige Entscheidung? Sie hatte nur streng nach Fakten gehandelt, als sie ihren Schlachtruf in die Ferne geschrieen hatte, und geschworen, nach Krakenstein zu gehen und dort zusammen, Seite an Seite mit den Menschen, vorzugehen. Doch was fühlte sie hier?
    Ihre Hand glitt an ihrem zwetschgenfarbenen Gewand hinauf und hielt an einer Stellen inne, an der sie das Schlagen ihres Herzens spüren konnte. Ihre Haut war dünn und hell, ihre Knochen zart und ihre Gestalt schlank, dürr und beinahe ohne Muskeln. Sie hatte erlebt, was Schmerzen waren, als sie vor der Eisfrau geflohen war und sie wollte es kein zweites Mal erleben. Darum hatte sie auf das Training verzichtet. Früher hatte sie Garrian gehabt, die zusammen mit der Leibgarde auf sie aufgepasst hatte, doch nun war sie allein.
    Die starken Arme Vivrens, die sich von Hinten schützend um sie legten, erinnerten sie an seine Gegenwart. Er hielt sie fest und warm, währen er seine Nase in ihr dunkles Haar presste und ihren süßen, wohligen Duft einatmete. Sie spürte seine tiefen Atemzüge und etwas, das mehr war, als nur bloße Zuneigung.
    In der Zeit, in der sie ihren Gedanken nachgehangen hatte, war eine vermummte Gestalt mit einer Laterne in der Hand und einem hohen Hut auf dem Kopf zu ihnen getreten und hatte sie ohne ein Wort zu einer Reihe von leerstehenden Häusern, Baracken, geleitet. Schweigend waren sei eingetreten, mit den Worten ‚Ich werde dem Grafen von euerer Ankunft berichten. Gute Nacht.’, hatte sich der Nachtwächter verabschiedet und war gegangen, der Schein seiner Laterne ein Irrlicht im Dunkeln. Sie hatten ihr Gepäck abgelegt und nun stand die Königin noch immer unschlüssig im Raum, unfähig einen Gedanken zu fassen. Die Umarmung des Generals wurde fester und seine Hand glitt an ihrem Körper hinab... Er stöhnte leise und die Wärme seines Atems veranlasste das Haar Eszentir s sich zu bauschen, während ihre Augen starr in die Leere des karg eingerichteten Zimmers glitten, und die Schatten durchbohrten.
     
    Sie schlief gut, geborgen in der Umarmung des Generals, der nackt neben ihr lag, auf seiner gebräunten Haut glänzte Schweiß und sein Haar war von dessen Perlen verklebt. Sie roch ihn, spürte seinen Atem, während er schlief, noch lange, bevor sie auch endlich entglitt. Es war erfrischend nach einem so langen Tag endlich die Augen für längere Zeit schließen zu können.
    Als

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