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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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auch ein gewisser Hexenmeister sein, der vorher hier auf der Burg seiner Arbeit nachgegangen ist. Wenn wir ihn finden, bevor es Nacht wird, wird uns seine Ortskenntnis bestimmt helfen.“
    Morrogian, der plötzlich ebenfalls neben ihr stand, machte eine abfällige Geste. „Das is’ doch alles Schwachsinn!“, brummelte er abweisend. „Bis es dunkel wird habe’ mir noch höchstens zwei Stunde Zeit. Und d’ Burg is’ riesig!“ Er zog die Brauen in die Höhe und breitete die Arme wie Schwingen aus. Zusammen mit seinem dunklen Haar und dem pechschwarzen Schnauzbart glich er einem Raben, der seine Flügel ausbreitet, um den anderen Angst einzujagen. „Wie solle’ mir da de Gefangene find’?!“ Er starrte für einen Moment in die Gesichter der fünfzig Elfen und Menschen, die ihm abwartend lauschten, schließlich waren sie alle so erpicht auf eine Lösung wie er. „I’ hab’ ne Idee!”, fuhr er dann plötzlich mit erhobenem Finger fort und seine Augen verengten sich zu beinahe bedrohlichen Schlitzen, während das Licht der blakenden Fackeln sich auf seiner schweren Rüstung spiegelte. „Mir gen nenn und mache’ diese’ komische Dämonen da einem nach de andere’ fertig! Könne’ ja nicht mehr vielsein, oder?“ Und ein weiteres Mal hatte nur die Hälfte der Krieger etwas von dem verstanden, was der alte Graf da so in seinen Bart nuschelte.
    „Uns bleibt ja sowieso nichts anderes übrig.“, seufzte Vivren und machte sich kampfbereit. „Wir haben zwar mindestens zweihundertfünfzig Männer verloren, aber die Zahl der getöteten Gegner ist noch höher.“ Er lächelte jungenhaft. „Immerhin sind es nicht weniger als runde tausend gewesen, die uns da draußen gegenüber gestanden waren. Und wie mir scheint, sind davon ja nicht mehr viele übrig.“ Er warf einen verspielt abschätzenden Blick in die Runde und verschränke darauf die Arme. „Also was spricht dann dagegen, wenn wir einfach da hineinspazieren und uns ein paar dieser Wandler vorknöpfen. Irgendeiner wird ja vermutlich wissen, wie wir zu den Zellen gelangen können. Oder wir metzeln uns einfach durch die ganze Feste und hoffen irgendwann auf die Kerker zu stoßen. Also, wer ist dafür?“ Seine Frage wurde von einstimmigen Nicken beantwortet.  „Also  werden wir da jetzt reingehen und ein bisschen Jagd auf Tieflanddämonen machen!“, sagte er selbstbewusst und sich strich sich über das Kinn. „Es ist entschieden. Wir werden gehen und diesen Viechern mal ordentlich die Hölle heißmachen!“ Jubel erhob sich aus der Menge, Klingen und Bögen wurden in die Höhe gehalten, dann legte sich der Schatten der Nacht bedrohlich und geheimnisvoll über sie, viel früher, als sie erwartet hatten...    
                 
    Ihre Schritte hallten dumpf und unheimlich in den Höhlengängen und Schächten von Krakenstein und der junge Elf Wye hatte alle Hände voll zu tun sich unter Kontrolle zu halten, um nicht vor Entsetzen loszuschreien. Die Innenfeste war kein Teil der Burg mehr; sie war ein Grab, Leichen und abgerissene Körperteile in Blutlachen lagen genau so zahlreich herum wie Skelette und Knochen. Totenschädel waren nur noch teilweise mit dünnen Hautschichten überzogen, der Rest der bleichen Knochen war blank und die Verschiedenen starrten sie aus dunklen Höhlen an. Vor etwa einer halben Stunde hatten sie sich getrennt, jeder war einen anderen Weg gegangen, nachdem sie in das Labyrinth der Geheimgänge der Feste eingedrungen waren, zu deutlich war die Geheimtür hinter dem Vorhang zu erkennen und auch die große Grotte, in deren wohnlicheren Gebieten Timotheus einst gelebt haben musste, war nicht sonderlich versteckt gewesen. Im Großen und Ganzen strahlte die Burg tiefste Leere und Bedrohlichkeit aus, war umgeben von Angst und Verderben wie von dem Netz einer riesigen Spinne. Was würde sie hier erwarten? Was würde noch in den dunklen Gängen auf sie lauern? Wye vermochte nicht sich noch mehr vorzustellen, als bereits passiert war. Überall lagen zerbrochene Waffen und verrostete Schwerter herum, Schilde lagen lose herum, Äxte steckten in abgenagten Schädeln.
    „Welches Grauen hat hier gewütet?“, schaltete Arkanon sich plötzlich ein, einer derer, die mit Wye gekommen waren. Insgesamt waren sie fünf, der General, Sephoría, Darrliong, er, Wye, und Shilt. Graf Morrogian war mit zehn Mann die Treppe zu den höheren Gängen verschwunden, während zwei weitere Stoßtrupps der Elfen in das weitläufige Kellergewölbe

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