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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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hinabgestiegen waren. Der Rest der noch verbleibenden Soldaten lagerte auf dem Burghof oder hatte sich auf den Zinnen postiert, um, sollten die Schwarzen von Außerhalb angreifen, Warnrufe ausstoßen zu können. Die meisten hatten ihre Rüstungen abgelegt, da diese beim Kampf in den engen Gängen sperrig und nur wenig von Nutzen gewesen wären. Und so waren ihnen nur noch ein halbes Duzend Mäntel aus Ragón geblieben, in die sie sich einhüllten, um nicht zu schnell gesehen zu werden. Dennoch war ihnen in den letzten Minuten noch kein Dämon über den Weg gelaufen, nur Ratten kreuzten häufig ihren Gang und tief unter sich hörten sie das Rumoren und Toben einer Quelle, die sich ihren Weg durch den Stein bohrte. All diese Geräusche lockerten die Stille und die damit verbundene Anspannung kaum und so war es nicht weiter verwunderlich, wenn es der Elfenjäger mit der Angst zu tun bekam.
    „Wie weit ist es noch?“, fragte er zaghaft und legte die Hände um seinen Körper. „Es ist verdammt kalt!“ Er fröstelte, denn aus irgend einem undefinierbaren Grund zogen eisige Winde an ihnen vorbei und brachten das lodernde Licht der Fackel zum flackern.
    „Die Frage ist eher, woher dieser Wind kommt?! Wenn wir es wüssten hätten wir auch die Antwort, wo wir garantiert nicht hingehen.“ Vivren sog die Luft scharf durch die Zähne ein. „Ich will nicht wissen, was uns dann dort erwartet.“ Er warf einen eher flüchtigen Blick zu Eszentir. „Ihr hättet nicht mit uns mitkommen dürfen, Mylady. Es ist fiel zu gefährlich für Euch hier unten.“
    „Was für mich zu gefährlich ist, entscheide ich!“, sagte sie streng und kauerte sich eng an die Wand, um so nah wie möglich im Windschatten des Generals zu stehen, der auch die Fackel trug. „Haltet lieber nach eurem Dämon Ausschau!“
    Er nickte bekennend und ging nicht auf ihren überdeutlichen Spott ein. Der Krieg wurde nicht gegen seine Herrin gefochten, sondern gegen den Feind, ihn musste er attackieren, nicht die Königin, auch wenn es nur Worte waren, die er ihr entgegenschleuderte, konnten diese ebenfalls sehr verletzend sein, fast so wie Klingenwaffen. „Das werde ich.“, sagte er dann stur und sah einige Zeit stumm in die Dunkelheit der nächsten Halle hinaus, bevor er weiterging. Doch die Elfe hielt ihn zurück, ihre Hand schloss sich fest um seinen Oberarm.
    „Geh nicht!“, flüsterte sie, so leise, dass ihre Stimme nur ein heimliches Zischen war.
    Tonlos hielt er Inne und als sie nach seiner Fackel verlangte, gab er sie ihr.
    Etwas war nicht in Ordnung. Sie spürte es deutlich, ein Gefühl das in ihr brannte und gegen etwas eisiges kämpfte. Und dieses Eis schien sich wie ein Schleier aus Schnee um sie zu legen, weiß und leicht, ein Vorhang wie aus Seide. Doch das Feuer in ihr schlug es zurück, immer und immer wieder, jedes Mal, wenn sie sich einen Schritt weiter nach vorne in die Dunkelheit wagte. Es roch faulig und war kalt, der Gestank von verwesendem Fleisch hing beißend wie Brandgeruch überall, nur viel Kälter. Und da war noch etwas, etwas säureähnliches, wie Schweiß, nur noch unerträglicher und brennender in der Kehle. Sie spähte in die Nacht. Nichts. Der Schein des Feuers streifte nur den Raum und erhellte nur die schmierigen, blutverkrusteten Steine des Ganges. Alle hielten den Atem an, das Wogen von Gefühlen blähte sich wie ein Segel im Wind, als würden Wind und Feuer einen Kampf inmitten ihrer Gestalten austragen. Allen stand der Schweiß auf der Stirn, kalt und zu Eis erstarrt, Frost schob sich langsam über alles und der Schutz der Ragón-Mäntel schien nachzulassen. Was spürte sie? Die Frage brannte wie giftiges Eis in ihr, denn sie war süchtig nach der Antwort, sie wollte sie wissen, jetzt, sofort, hier! Sie wusste, dass die Lösung des Problems irgendwo in ihrem Gehirn war, dort irgendwo festsaß, unfähig sich zu befreien, eingeschlossen von Mauern aus kaltem Stein. Doch so verbittert sie auch danach suchte, fand sie nichts und biss die Zähne aufeinander, Schmerz zuckte in ihrem Keferknochen, doch sie ignorierte ihn. Was lauerte dort in den Schatten? Was hielt sich dort auf? Nur eine Horde weiterer Dämonen, durch die sie sich kämpfen mussten? Das Lachen blieb ihr im Halse stecken und ihr Gesicht wurde zu einer erbarmungslosen Fratze. „Da ist etwas...“, versuchte sie den anderen klar zu machen. „Etwas ist dort in den Schatten! Ich spüre es!“
    Plötzlich, da, eine Bewegung.
    Die Königin der Elfen zuckte

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