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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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geschlagen und sie trotz allem aufgenommen. Wenn sie Rast machten, gesellte er sich manchmal zu den Dreien und sprach mit ihnen über deren Vergangenheit. Trotz allem waren sie sehr verschwiegen und der Hüne, den sie Thronn nannten, hatte mit einer überdeutlichen Handbewegung und einem mitfühlendem, bekennendem Lächeln gesagt, dass es noch nicht an der Zeit wäre, mehr zu verraten. Die Fahrenden hatten sie an den Ausläufen des Rokronpasses aufgegriffen, als einer von ihnen völlig erschöpft in einem der Silberseen gebadet hatte. Zwar wussten ihre Heiler, dass das Wasser in diesen Teichen eine heilende Wirkung auf innerliche Wunden hatte, doch konnten sie sich nicht vorstellen, welche es waren. Seiner Meinung nach sahen die drei recht gesund aus, wenn man von den zahlreichen Schürfwunden absah, die sie erlitten hatten. Kellen fragte sich, was wohl mit ihnen passiert war, warum sie so zerstochen wie aus dem Nichts aufgetaucht waren. Am Tage zuvor, als sie noch in der Nähe des einsamen Felsens Rast gemacht hatten, war von Norden her Kampflärm zu ihnen gekommen und die Schrei von bestialischen Unholden. Doch hatte er keinen Lust sie auszufragen, auch war das nicht die Sitte der Fahrenden. Der kleine Elf unter ihnen, Rocan, hatte gebeten, ob sie vielleicht ein Stück mitgenommen werden konnten und Orgama hatte zugestimmt, auch wenn es ihm schwer fiel einfach Wildfremde in seinen Wagen zu lassen.
    „Was versteckt ihr...?“, flüsterte er zu sich gewand, während er in den kühlen Morgen hinaussah.
    Immer wenn er in das Gesicht des Jungen sah, erinnerte ihn das an etwas und bis vor kurzem hatte er noch nicht einmal gewusst, was es war. Aber die Träume, in denen der Schatten zu ihm sprach, konnten auf diese Weise auch ziemlich nützlich sein. Zum Beispiel hatte der Dunkle ihm Bilder und Töne von vor hundertdreißig Jahren mitgeteilt, so, als würde er ihm eine Geschichte erzählen. Noch genau wusste Kellen, was der Düstere berichtet hatte und er würde es nie vergessen...
     
    Es wehte ein kühles Lüftchen durch den herbstlichen Wald und wohlgeformte Blätter tanzten bunt im Wind. Wirbelnde Kreise zogen sich so aus Laub über den Boden und in den Kronen der Bäume explodierte die gewaltige Farbenpracht in Braun-, Gelb- und Rottönen. Schon gefror die kalte, leicht winterliche Luft und umschloss die feingemusterten Stämme und deren Rinden. Der Himmel war von Wolken verzogen, grau und farblos. Manche Bäume hatten sogar schon ganz ihre Blätter verschenkt und standen nur noch kahl und leblos da. Raureif hing an den verdorrten Blättern, welche den Waldboden wie einen Teppich bedeckten, weiche Rundungen schmückten diese, denn es waren Eichenblätter. Eicheln waren ebenfalls am Boden zerstreut und wurden von Eichhörnchen geborgen, doch waren die meisten unter das Laub geraten, da sie als erstes gefallen waren.
    Das erneute Rascheln des Laubes verriet Shar, dass schon wieder ein Tier vor ihm auf der Flucht war, obwohl er gar nicht vor hatte, es zu jagen oder gar zu verletzen. Nein, etwas anderes führte ihn in diesen Wald, der an manchen Stellen von dichtem, getrockneten Gebüsch übersäht war und nur spärlich gab es größere Lichtungen. Der Weg war von zwei Furchen tief im Boden gekennzeichnet, die, wie es aussah, wenig befahren wurden. Er hatte den Auftrag, den Spuren des Wagens tief in den Wald hinein zu folgen und dort das Lager der Fahrenden auszumachen. Fahrende waren geächtete Leute, die nur gelegentlich arbeiteten und meist von Bauern oder Händlern stahlen. Unter ihnen herrschte ein eigenes Gesetz, ein Gesetz, welches erlaubte, dass der Man über seine Familie wie über ein Stück Brot verfügen konnte. Er konnte es verkaufen, tauschen oder nur Stückweise vergeben.
    Auf jeden Fall hatte er, Shar Eszentir, den Auftrag, sie zu Verfolgen und ihren momentanen Standort der Föderation der drei Länder mitzuteilen. Auch die Föderation war etwas für sich, ein Bündnis zwischen Elfen, Zwergen und Menschen, dass sich strickt an ihre Eigenen Gesetze hielt und überallhin kleine Truppen aussandte, um auch den letzten Rest des Landes zu kontrollieren.   
    Aber das tat jetzt alles nichts zur Sache, denn er half der Föderation jetzt nur, um schnell an Geld zu gelangen, denn er brauchte dies unbedingt, da es sehr schlecht um seine Familie stand. Als Schmied hatte er lange und hart gearbeitet, um ein nahezu perfektes Schwert herzustellen, dieses hatte er nun pressentierfreudig auf den breiten Rücken

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