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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Jungen ausgiebig mit skeptischem Blick und das dicke, knorrige Ende eines Stockes, den er in der rauen Hand schwenkte, deutete auf ihn.
    „Du kommst aus dem Südland! Schmied von Beruf, dass sieht man an deinen Händen, sie sind von Splittern durchfurcht und dort ist ein Brandfleck, welchen man nur bekommen kann, wenn man das Eisen im Feuer dreht und wändet! Doch eine Frage bleibt mir noch offen. Warum bist du hierher gekommen und wie hast du uns gefunden? Bis jetzt ist es noch keinem gelungen uns Fahrende aufzuspüren!“
    „Das stimmt, Ihr habt recht, doch lasst es mich genauer erklären: Meine Familie hat einen Gasthof und zur Zeit wird der nur von wenigen besucht und außerdem müssen wir eine kaputte Stelle am Dach reparieren. Es ist also alles schwierig...“, begann er mit weit ausschweifenden Gedanken, doch der Fahrende stieß ihn wieder mit dem Stock an:
    „Kommt auf den Punkt!“
    „Gut,“, versuchte er es erneut und brach gleich mit der Wahrheit heraus, „es ist so: Ich sollte euer Lager für die Föderation ausfindig machen, euch verraten und dann das Geld kassieren, dass sie mir als Belohnung anboten.“
    Der Mann war erstaunt über Shar s Ehrlichkeit und sann noch einige Zeit, doch dann kam ihm eine bizarre Idee: Was würde passieren, wenn er den jungen Schmied bei sich aufnehmen würde?
    „Wie viel haben sie dir bezahlen wollen?“, eröffnete er also das Spiel mit dem ersten psychischen Schachzug, der zur Vollendung seines Planes beitragen sollte.
    „Acht Goldstücke!“, rückte Eszentir sogleich aufgebracht heraus, nachdem er auf einem Stapel Decken auf der anderen Seite des Wagens Platz genommen hatte. Der Gruppenführer zündete sich eine Pfeife mit langem Stängel an, welche im Dunkeln geheimnisvoll loderte und glomm. Zuerst hatte der Schmied nur das brennende Streichholz erblickt, welches seinen weichen, warmen Schein auf das Gesicht des Fremden warf und sofort waren dessen Augen merkwürdig spöttisch aufgeblitzt.
    „Ha,“, lachte er, nachdem er einen rauchigen Kringel in die Luft gestoßen hatte, welcher sich sofort wieder unter der Wagendecke auflöste, „für acht Goldstücke hätte ich sogar meine eigene Großmutter verkauft!“ Er wandte sich plötzlich wieder ernst zu Shar und blickte ihm, den Qualm aus den Nasenlöchern stoßend, direkt in die lustigen Augen. „Ich gebe dir neun“ Er machte eine kurze Pause, um Spannung zu erzeugen, aber nach wenigen Sekunden brach er sie wieder. “und du wirst uns helfen der Föderation zu entkommen, denn ich, Celeron, nehme an, dass sie bereits den ganzen Wald umstellt haben! Entspricht dies der Wahrheit, Shar Eszentir?“
    „Woher kennt ihr meinen Namen?“, brach Shar plötzlich laut heraus und stemmte sich vollends in die Höhe.
    „Jeder kennt die Geschichte von dem Zwergenkönig und der Elfenfrau!“
    Shar schweig, denn er selbst hatte es erst vor wenigen Wochen erfahren, dass er ein Halbblut war.
    „Also gut,“, sagte er, einen Entschluss fassend, „ich mach’s!“
     
    Die Wagen rollten früh ab, verließen die helle Lichtung und brachen in dichtes Gestrüpp hinein, zwischen hochgewachsenen Bäumen und Sträuchern hindurch, die zu dieser Jahreszeit ihre Bunten Blätter zur Schau trugen.
    „Kannst du hiermit umgehen?“, fragte Celeron und zeigte Shar einen hellen Bogen aus Weidenholz. Sie saßen zusammen auf dem Dach des dritten Wagens und spähten in die Wipfel und hinter goldgelbe Büsche, immer Ausschau nach der Föderation haltend. „Na klar kannst du das!“, lacht er dann ohne eine Antwort abzuwarten. „Du hast ja Elfenblut in dir!“ Eszentir grinste seinen Gegenüber schelmisch an und biss derweil von einem kleinen Leib Brot ab, den ihm der Ältere zugeschoben hatte. Jetzt, im Licht, konnte Shar die weißen Strähnen in dessen Haar erkennen. Der Wagen rumpelte über den Pfad und der Schmied legte seinen Mantel beiseite und schulterte den Köcher mit den buschigen Pfeilen. Den ersten nahm er gleich heraus und spannte ihn in den Bogen ein.
    „Bald werden wir der ersten Truppe begegnen. Bis zum Waldrand sind es drei mit jeweils fünf Leuten, also Fünfzehn! Wie viele sind wir?“
    „Zwanzig“, antwortet Celeron, den Blick wie gebannt auf eine kleine Lichtung etwa fünfhundert Meter vor ihnen gebannt. Ein schriller, lauter Pfiff durchschnitt die Stille wie ein geschärftes Messer.
    „Der Warnpfiff!“, rief der Führer, sprang auf und spannte den Bogen. Shar tat es ihm gleich. Da stürzten von jeder Seite zwei

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