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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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sollen!
    Vorsichtig drehte er sich mit erhobenen Händen um, starrte in grimmige Gesichter und schluckte einmal heftig. Die Leute hatte wirre Haare, wildwuchernde Bärte, dunkle Augen und gestählte Muskeln.
    „Wer seid Ihr, Fremder?“, raunte einer von ihnen fragend, nickte ihm zu und drückte den Speer fester gegen seine Brust.
    „Mein Name ist... Ich heiße Shar Eszentir. Und bin hier, um euch zu warnen!“
    Seine Stimme war nur ein ängstliches, ersticktes Stottern, seine Züge waren verwirrt und unsicher.
    „Hah! Typisch Südländer, ihr müsst eure Nasen immer überall hineinstecken!“, murrte der größere, gefährlicher aussehende Wachposten und spuckte grimmig auf den belaubten Waldboden. „Wovor wollt Ihr uns warnen?“, sein Gesicht kam näher und Eszentir musste wieder Schlucken. Der Angstschweiß stand ihm unübersichtlich auf der Stirn.
    Auf einmal mischte sich der andere, Kleinere ein:
    „Wisst Ihr überhaupt, was man mit Verrätern oder ungebetenen Gästen macht?“
    Die Stimme war fast nur ein Nuscheln und seine schulterlangen, hellbraunen Haare wurden kurz von einem aus den Wolken kommenden Sonnenstrahl angestrahlt, so, dass ein goldener Schimmer entstand. Er war eindeutig jünger und gepflegter als der andere, dunkelhaarige Kerl mit den vielen Narben und Kerben auf der stark behaarten Haut.
    Der Halbelf schüttelte entgeistert den Kopf und der Speerträger wiederholte seine Frage mit rauer Stimme, die jetzt so laut war, dass sie sogar das Zwitschern der noch verblieben Vögel übertönte:
    „Vor was willst du uns warnen, Junge?!“
    Der stiernackige Kerl schniefte und wischte sich die triefende Nase mit dem Unterarm ab.
    „Du bist dir doch im Klaren, was dir blüht, wenn du uns belügst?“, schaltete sich der gutaussehende wieder ein und hob mahnend den Finger. Abschaumerregend wendete der dreckige Man seinen Kopf zu dem Kleinen und fuhr ihn spuckend und rotzend an:
    „Jetzt halt endlich mal die Schnauze! Ich übernehme die Befragung des Gefangenen!“ Schnell war er wieder bei Shar: „Und? Was is nu?”
    Nach einer Weile, die von Schrecken und tiefer Erwartung gepeitscht wurde und Shar kein einziges Wort vor Entsetzen heraus bringen konnte, erlöste ihn der Große mit einem vernünftigen Vorschlag:
    „Na ja, du willst wohl nichts sagen, hä? Am Besten bringen wir dich zum Chef, der wird entscheiden, was mit dir passiert!“
    Betrübt ließ sich der junge Schmied abführen, nachdem man seine Hände gefesselt und ihm die Waffen abgenommen hatte.
     
    Die Wagenburg der Fahrenden war bunt und verrückt, denn ihre Hauptfarben waren rot und grün und diese Farben trugen sie einfach überall, auf den Wagen oder gar als Kleidung. Die Männer besaßen große, rote Hüte und lange Mäntel, mit welchen jeder von ihnen wie ein listiger Räuber oder Fuchs aussah. Auf ihren Uniformen waren große Eichenblätter abgebildet, die das Wappen der Leute darstellen sollten und jeder von ihnen hielt es wie ein heiliges Schild vor sich.
    Er wurde zu einem der großen Wagen gebrach und sollte eine kleine, hölzerne Leiter hinauftraben. Das Holz war alt, an manchen Stellen war sogar die Farbe abgeblättert.
    „Geh da rein!“, knurrte der eine Wachposten und Eszentir tat, wie es ihm befohlen war, drückte den Knauf und stand in einem gemütlich eingerichteten Zimmer aus antiken, manchmal sogar vergoldeten Möbeln.
    „Lass die Finger von dem Zeug!“, schnauzte ihn plötzlich eine barsche, ungemütliche Stimme an, deren Inhaber Shar s Blicke auf das Gold und den Prunk der Innendekoration bemerkt hatte. 
    Der junge Schmied sah in ein markantes, schmales Gesichts mit einer großen Nase, die sich wie ein Haken geformt über seine Lippen neigte. Die meergrünen Augen waren klein, listig und beobachteten alles und nichts. Er trug einen großen, filzigen Hut mit breiter Krempe und einer geknickten Spitze. Die grimmig in Falten gelegte Stirn wurde halb von der Kopfbedeckung verschattet und rechts und links von seinen hohen Wagenknochen wuchs das Haar lang und schwarz wie die Nacht.
    „Was hast du hier zu suchen, Junge?“ Die Stimme war nur ein Krächzen und die Gestalt lies sich in einen weichen Sessel nieder, der in einer finsteren Ecke des Waggons stand und nur die rechte Lehne leicht ins Licht kam, welches durch ein Fenster von ebenfalls rechts kam. Als Shar dort hinausgesehen hatte, hatte er Pferde im nassen Gras der Lichtung grasen gesehen. Es waren wunderschöne Tiere gewesen. Der Führer musterte den

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