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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Nachfahre der bekanntesten Mörder! Es wäre mir ein leichtes Euch und Euer gesamtes verdrecktes Pack mit einer Handbewegung wegzufegen, beiseite zu schleudern und Euch in einer Garbe heißen Feuers zu rösten! Stellt mich nicht auf die Probe!“ Auch er erhob sich schnell, schneller als ein Schatten und seine Bewegung, als er nach ihm griff, war nur als huschender Schemen zu erkennen. Er packte den Anführer mit brutaler Kraft und hob ihn spielerisch mit nur einem Arm in die Höhe. Magie pulsierte in seinen Muskeln und stärkte sie, ließ sie wachsen und gedeihen. Doch plötzlich war es, als ob tausend Nadeln sich in seinen Oberarm bohren würden, seine Kraft zerstoßen und den Zufluss zu seinem Raum im Herzen unterbrechen. Erschrocken ließ er Kellen fallen und neigte sich nach vorne, Schmerz und Kraftlosigkeit rang in ihm, zwang ihn langsam aber sicher auf die Knie,  der Arm blieb starr in der Luft, bewegungsunfähig. Krämpfe festigten seinen Körper auf eine diabolische Weise und es fühlte sich an, als ob man ihm ein Schwert nach dem anderen in den Leib rammen würde.
     
    In dieser Nacht schlief er unruhig, hatte noch immer den schwefligen Geruch des Lagerfeuers in der Nase und spürte den kalten Wind, die brennende Hitze der Flammen. Das Bett in dem Wagen der Fahrenden war klein, doch die Bettwäsche weich und dick, doch sie schützte ihn nicht vor Erinnerungen, die nun in ihm aufkamen, Fetzen von Geschichten, die er gehört und weitergegeben hatte, über die Vergangenheit von sich und seinen Vorfahren, Gleichnisse lebten neu in seinen Gedanken auf, der Zauber der Nacht und Alpträume legten sich auf ihn. Schweiß perlte ihm in eisigen Tropfen von der Haut und er zuckte im Fieberwahn, Stimmen drangen gedämpft an sein Ohr, kamen von draußen, dort wo die Nachtwächter um das Lagerfeuer saßen. In dieser Nacht war es kälter denn je und sie waren schon so nahe an der Stadt, dass er ihre Silhouette von einem Hügel aus am Horizont sehen konnte.
    Ob die Sterne heute Nacht stehen?
    Lorbeer vertreibt böse Geister...
    Das Leben ist wie ein Sumpf: Erst kaum wahrzunehmen und dann versinkt man darin, bis man tot ist...
    Stimmen plagten ihn, rissen ihn aus dem Schlaf, ließen ihn von Dunkelheit und Missgunst träumen, von etwas, dass in dieser Nacht einen entscheidenden Schritt tun würde, sich wie ein Werwolf näherte. Er dachte an das Massaker von Waristor, dass letzten Winter in aller Munde war...
     
    Alles begann an einem eisigen Wintermorgen, als der Schnee sich wie ein endloser, weißer Teppich über die Landschaft geschwungen hatte und starre, verkrüppelte Stämme von morschen Bäumen daran erinnerten, dass der Wald, in dem ich mich befand, voll von mystischer Wunder und heroischer Abenteuer gewesen war. Doch in den frostigen Tagen des neuen Mondes zogen nur raue, kalte Winde durch die blattlosen Zweige und das andauernde Knacken und Knirschen der losen Äste hing als regelmäßiger Laut vor dem trüben, blassgrauen Schemen des Himmelszeltes... Ich werde euch erzählen, wie es war... Aber nur wie es vielleicht war... Ich werde in der dritten Person von mir erzählen, also hört gut zu:
    Seine Hände schlossen sich fester um den groben Stahl seiner Waffe, und sein Atem kondensierte in der frostigen Luft. Auf seinem Gesicht mischte sich Schweiß mit Blut, der Odem rasselte und ging stoßweise und das verzierte Eisen seiner Rüstung knisterte wie trockenes Laub, als sich die Teile aneinander rieben. Er stand breitbeinig da, die Klinge senkrecht vor sich erhoben, auf dem früher einmal makellosen Stahl zeigten sich jetzt deutlich die schartig gewordenen Spuren eines heftigen Kampfes.
    Haelth s Glieder schienen schwer wie Blei zu sein und er fühlte sich, als wäre sein gesamter Körper gelähmt. Und der Mantel, den er besaß, schützte ihn nur wenig vor der bestehenden Kälte der Einsamkeit, gerade einmal genug, um nicht auf der Stelle zu erfrieren. Das Heben und Senken seiner Brust stockte plötzlich, als sich zwischen den allgegenwärtigen Umrissen der Bäume Schatten zu bewegen schienen, einen diabolischen Tanz, direkt am Rande seines Sichtfeldes, was ohnehin nicht sehr weit weg war in dieser trüben Suppe aus Nebel und Schnee, aufzuführen begannen.
    Jetzt klammerte er sich erst recht fester an seine Waffe und versuchte Bewegung in der formlosen Stille zu erkennen. Es gelang ihm und seine Hände begannen zu zittern, auf einmal hielt er das Schwert doch nicht mehr so fest in Händen, wie er einstweilen

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