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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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zu schaffen, für was er lebte, arbeitete, seit Langem. Dennoch gab es da noch etwas, was tief hinter ihm in den Schatten lauerte, bereit war hervorzuspringen und ihn erneut zu packen. Es war ein Fehler gewesen, dass er es damals nicht zuende gebracht hatte, zu leichtsinnig war er mit der Situation umgegangen, zu schnell war er in die Knie gezwungen worden, als dass er etwas dagegen hätte unternehmen können. Und jetzt war es zu spät. Der Dämon war ausgewachsen, hatte die Schleimschicht seines Kokons durchbrochen und war neu geboren worden, als eine Dienerkreatur, die darauf abgerichtet war ihn zu jagen, nur ihn. Thronn wusste, dass Rocan dieses Wesen auch gesehen hatte, jedoch nicht als Bedrohung erkannt hatte und deshalb den Ort der Kälte verlassen hatte. Wie viele Tage war es her? Drei? Vier? Eine ganze Woche lang?
    Doch es war sowieso zu spät, zu spät für alles! Melwiora hatte einen neuen Reiter geschaffen, einen, der blutrünstiger war, geschaffen aus erfüllten Wünschen und Träumen... Über Generationen hinweg. Auch wenn sie jetzt Rovanion erreicht hatten, endlich, die rettende Feste, würde es noch viele Sachen zu erledigen geben, denn jetzt erst begann der große Kampf, der große Krieg. So schnell wie möglich müssten sie mit dem Herrn von Rovanion reden, mit dem König des Tieflandes, ihm Kunde vortragen von dem, was auf sie zu kam, ihm von der Chance einer möglichen Rettung berichten. Doch war es dafür nicht längst zu spät? Waren die Horden des Schattenreiches nicht schon längst aus dem Hel gekrochen, um sich an den blutigen Eingeweiden der Menschen zu laben? Und wer war diese Hexe, diese Schwamag, die ihm geholfen hatte, das Gift aus seiner Wunde zu nehmen? Der Verlust seines Armes war schmerzhaft gewesen, ein harter Schicksalsschlag, der noch lange würde zu spüren sein. Aber er durfte es sich nicht anmerken lassen! Er spürte, wie die Kraft erneut in ihn kam, dann jedoch versiegte, als würde man sie ihm stehlen, wie die Wellen am Strand kommen und gehen... Ein Blinklicht, ein Leuchtfeuer...
    Nur wenig half ihm seine eigene Magie beim Regenerieren, denn er brauchte sie, um seien Entwicklung zum Magier der schwarzen Künste fertig zu stellen, ein Rang im Orden der Zauberer, mit dem er bereit wäre sich der Eisfrau gegenüber zu stellen. Die gleiche Ranghöhe besaß der jetzige Schatten, Senragor Allagan, als er Sowem Dun das erste Mal gegenüber trat und sie in den Schlund des Höllenberges stieß. Sie war gefallen, weit, und die Hitze des Feuers hatte ihr die Kraft ihrer Eismagie geraubt. Doch sie war nicht ganz in die brodelnde Hitze gefallen. Mit dem letzten Rest ihrer Kraft hatte sie einen Felsbrocken beschworen, der sich aus der schwarzen Wand erhoben hatte. Auf diesen fiel sie und war bewegungsunfähig über Jahre hinweg, bis der Vulkan plötzlich erkaltete. Sie stieg hinauf und musste einige Jahre als normaler Mensch leben, bevor sie ihre Eismagie zurückerlangte...
    Er fröstelte, als er nun an sie dachte und konzentrierte sich wieder darauf seinen innerlichen Kampf zu beenden, während sich Düsternis um sein Äußeres schloss, Dunkelheit.
    Schwarze Dächer wurden von Sternen beschienen und glänzten wie frisch lackiertes Holz und es war kühl heute Nacht, Nässe hing über Allem, als Rocan sich endlich dazu durchrang zu sagen: „Ja, lasst uns gehen.“
     
     

35
    VIELE BEGEGNUNGEN
     
    Arkanon Vivren stürzte sich mit einem dröhnenden Kampfschrei aus den Schatten, die lange Klinge hoch über dem Kopf erhoben, bereit zum Schlag, das Gesicht angespannt. Doch unsichtbare Ketten hielten ihn plötzlich zurück und der entschlossene Ausdruck in seinem Antlitz schlug in Unglauben und Verzweiflung um. Angst rang sich seine Kehle hinauf, das Blut gefror ihm in den Adern; er begann zu taumeln. Die klebrigen Fäden der Magie begannen ihn einzuspinnen, sich um ihn zu wickeln und ihn zu entkräften. Fast wäre er gestolpert, voller Entsätzen starrte er das Monstrum an, dass ihm jetzt gegenüberstand, nur noch wenige Sekunden entfernt. Er sah den dämonischen, garstigen Blick, der mit nichts zu vergleichen war, die rotfeuchten Kieferzagen, lange, nadelspitze Zähne, eng aneinandergereiht. Speichel und Schleim rann an den geöffneten Zangen hinab, die sich sirrend und klirrend wie Dolche und scharfe Messer bewegten, aus dem triefendem Maul kamen fauchende und gurgelnde Laute, eine Sprache, die er nicht beherrschte. Eine riesige Spinne!, schoss es ihm durch die Gedanken und seine Hände

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