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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ihre Zeit erinnern. Ein Grab allein, weit fort von seinem Zuhause. Noch einmal schwebte ihre schlanke, anmutige Gestalt vor seinem inneren Auge, so, wie er sie das erste Mal gesehen hatte, mit einem Lächeln auf den purpurroten Lippen, das dunkle Haar umschmiegte ihre weiße Haut und das Kleid umhüllte ihre schöne Figur eng und betonte ihre Weiblichkeit. Ja, sie war schön gewesne, in seinen Augen. Und sie war zart gewesen. Es war, als spüre er die Berührungen erneut, diese, die sie am ersten Tag getan hatte, als sie gekommen war, um ihn zu heilen. Er fühlte regelrecht, wie ihre sanften Finger über seine Haut glitten, die Wärme ausstrahlten, die in ihnen pulsierten, heilendes Feuer, Magie auf eine Weise, die er zuvor noch nicht kennen gelernt hatte... Er zitterte. Sein Mund war offen und er wie vom Blitz getroffen, unfähig sich zu bewegen, eine Statue, die in Stein gemeißelt war. Er befand sich in Trance, Bilder von ihr schwebten vor seinem inneren Auge vorbei, ihre Schönheit betörte ihn aufs Neue, wieder und wieder und diesmal spürte er, dass er sie geliebt hatte. Nur schwach konnte er sich daran erinnern, dass er sich einmal geschworen hatte, nie zu Lieben, da dies die Aufopferung für sein Land hinderte. Er musste voll für es da sein, durfte sich nicht von Frau und Kindern behindert fühlen. Und dennoch hatte ihn die Macht der Liebe gepackt.
    Liebe...
    Und plötzlich war alles wieder da, die fehlenden Erinnerungen kamen mit einem Schlag wieder, das kleine Flämmchen in seiner Brust war zu einem tobendem Feuer emporgewachsen und Kraft durchflutete ihn, zerstieß die kalten Bänder, die sich um sein Denken gelegt hatten, zerriss die Ketten. Die Macht der Liebe hatte den Zauber der Eisfrau durchstoßen, denn aller Zauber der Welt war machtlos gegen das eine, was zählte: Liebe.
    Und gleich darauf schien etwas weit weg im Osten aufzubrüllen, Schatten und bedrohliche Schemen von Geistern stießen aus einem dunklen Palast empor und fuhren in die Welt, auf der Suche nach ihm, der Hauch des Todes blies ihm ins Gesicht und jetzt wusste er, dass Sowem Dun an ihm gescheitert war, an der Liebe gescheitert war und ein beglückendes Gefühl übermannte ihn, das jedoch sogleich abgeworfen wurde, da ihr Verlust nun auch seinen Körper schwächte. Aber wenigstens hatte er Informationen, die er nun dem hohen Rat unterbreiten konnte, Informationen über einen General des Bösen, Ramhad und seine Befehlshaberin, Melwiora Riagoth...
     
     

27
    DIE ZEITALTER GORDOLON s
     
    Ich spüre es.
    Es ist nahe. Ich kann es fast berühren!
     
    Nachdem die erschreckende Nachricht vom Tode der Königin und ihres General s im Raum verklungen war, hatte der König plötzlich alt und grau ausgesehen, als wäre er dem letzen Trumpf in seinem Ärmel beraubt worden. Sephoría und Arkanon Vivren hatten für viele Hoffnung bedeutet, die Erinnerungen an die Zeit, die sie gemeinsam miteinander verbracht hatten, nagte an den meisten Elfen, und auch an Kajetan, dessen Herz gebrochen war. Gundwart hatte daraufhin alle fortgeschickt, und wollte, da es bereits später Nachmittag war, erst einmal über das Gesprochene nachdenken und sich für die nächsten paar Stunden hinlegen. Er fühlte sich einfach krank und von plötzlicher Übelkeit befallen. Das Elfenheer würde nach diesem Verlust still stehen, unfähig jeder taktischen Bewegung. Aber es musste doch möglich sein, etwas zu tun! Könnte nicht einfach der junge Prinz Irmin den Thron übernehmen, und somit auch die Verantwortung über die Jäger in der Stadt, über Duzende von Luftschiffen und Rocks?! In dieser Nacht schlief er unruhig, überhaupt ruhten alle nicht sehr gut. So war es nicht weiter verwunderlich, dass sich einige der Ratsmitglieder die Stadt anscheuen wollten, die im nächtlichen Licht der ruhigen Fackeln noch schöner und festlicher wirkte. Rovanion war wie eine riesige Burg, die vor Gold und Geschmeide nur so glänzte, die Schindeln auf den Dächern waren bronze und kupfern, die steinernen Wände von gemeißelten Bildern gespickt. Auf Steinseulen ruhten die Statuen von Göttern und Helden, imposant und prächtig. Inschriften darunter berichteten von großen Schlachten, heroischen Abenteuern, Zauberern und magischen Schwertern. Früher, hundert Jahre nach der Zeit der Vorhersehung, hatte man nicht mehr an solches geglaubt, doch seitdem der erste Muragecht Einzug in die Länder gehalten hatte, war aus den Geschichten Wahrheit geworden und es hatte sich entwickelt. Armeen

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