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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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„versuchte mich immer abseits der Fackeln im Schatten zu verstecken, doch es war nicht leicht. Ich hatte mein Schwert gezogen, wartete wohl auf etwas, oder besser: suchte etwas. Ich lief und lief, wich jedem Wandler aus den ich traf, oder brachte ihn zur Strecke, wenn er mir zu nahe kam. Sie waren schwer zu töten, nur, indem ich ihnen das Haupt von den Schultern trennte, konnte ich sie beruhigen. Anschließend schleppet ich sie in dunkle Ecken, wo sie nicht gefunden werden sollten. Inzwischen wimmelte es geradezu von ungebetenen Gästen auf der Burg und ich hatte meine Vermutungen, wer der Verräter war... Jedenfalls traf ich plötzlich durch Zufall auf Timotheus, der einen neuen Auftrag für mich hatte. Ich sollte seinem Neffen Rocan etwas bringen, etwas, was in einem Kästchen verborgen war...“
    „Hast du es ihm gegeben?“, unterbrach ihn Timotheus’ raue Stimme fragend.
    „Nein, aber ich werde...“
    „Dann tu es jetzt!“, sagte er bestimmend.
    Mit einem leichten Kopfschütteln ging er durch den Saal auf Rocan zu, zog währenddessen das Kästchen aus seinem Mantel und überreichte es ihm schließlich, dann trat er zurück zu seinem Platz, wo schon alle neugierig warten, was der Truppführer jetzt für Neuigkeiten zu erzählen hatte. „Sofort am nächsten Tag schleuste er mich aus der Burg heraus, vorbei an den Lagerplätzen der Dämonen. Den halben Tag rannte ich durch den Wald, hielt mich versteckt, um nicht in Sicht zu geraten und erreichte plötzlich eine Lichtung, auf der ein Drache lag, dessen Leib von einer Harpune durchbohrt war. Der Aufprall auf den Boden musste erst vor einigen Minuten gewesen sein, denn aus der Ferne vernahm ich die kommenden Grauen wie eine hetzende Meute.“
    „Der Flugreiter...“, flüsterte Thronn kaum hörbar und Rocans Gesicht wurde bleich.
    „Dort traf ich ebenfalls auf einen sterbenden Inselbewohner. Ich kannte ihn, und als er starb, ließ ich ihn mein Schwert halten, damit er den ehrenvollen Tod eines Kriegers starb. Dann kam mir in den Sinn, dass dieser Drache hier, wahrscheinlich der Letzte seiner Art war, ein prächtiges Tier mit roten Schuppen. Vielleicht konnte man ihn noch retten. Also zog ich mein Schwert, und wartete auf den nahenden Ansturm. Ich tötete alle, die kamen, reagierte und funktionierte wie eine Marionette an Fäden, die nur ein paar einfache Aktionen kann. Meine waren ausholen und zuschlagen. Nach dem Kampf war ich nicht so schwer verletzt, wie ich erst gedacht hatte, jedoch war der Rote bereits tot. Alles umsonst, er war gestorben, noch bevor ich überhaupt registrieren konnte, was mit ihm geschah. Vermutlich war er von den Wächtern/Wandlern auf Krakenstein abgeschossen worden. Ich entzündete ein Feuer und... und...“ Sein Blick wurde wirr. „Das nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass mich Elfen umzingelt hatten, und dass ich bereits mehrere Meilen von Krakenstein weg im Süden war... Eine Lücke in meinen Gedanken, als hätte jemand meine Erinnerungen gepackt und sie herausgezerrt, als wolle er nicht, dass sie in die Ohren anderer gelangen...“
    Die Eisfrau, dachte Thronn blitzhaft, genau, Melwiora Riagoth und ihre Handlanger!
    „Macht einfach da weiter, wo ihr euch noch daran erinnert!“, riet ihm der König ruhig. „Manchmal kommt es vor, dass unser Gehirn die schrecklichen Dinge verdrängt.“
    Josias nickte und machte weiter: „Einer unter ihnen hieß Eszentir. Irmin Bar Óus Eszentir. Er war der Bruder der jetzigen Königin, lebte als Waldläufer.“
    Plötzlich erhob sich Wye, sein Gesicht war wie zu einer Maske erstarrt, sein Herz klopfte laut. Was er jetzt sagte, würde die Welt einiger Elfen zerbrechen, doch er musste es tun, sonst würden sie weiter auf Sephoría warten; vergebens. Er räusperte sich und Unbehagen stieg in Form von Galle seine Kehle hinauf und umfasste seine Brust mit Kälte. „Früheren...“, korrigierte er, „früheren Königin, Kajetan. Sie ist gefallen, zusammen mit Vivren, in den Schatten der Festung...“
    In dem Moment, als er dies erwähnte, brach für zwei Personen hier im Raum eine ganze Welt zusammen, alles zerbröckelte und ihre Mägen füllten sich mit Leere, eisiger Leere. Sephoría war tot? Tot? Josias taumelte, seine Beine schienen plötzlich nur noch aus Haut und Muskeln zu bestehen, die Knochen fehlten... Tot... Wie leicht einem dieses Wort über die Lippen kam. Sie war weg aus ihrem Leben, verschwunden, für immer, nur noch ein Grab zwischen roten Herbstbäumen würde an

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