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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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genau abgezählt und befand sich nun an der Rückseite eines Baumes, an dem sich Moos nährte. Die Pflanze wirkte wie eine Decke für ihn und einen Moment lang schloss er die Augen, genoss den Augenblick der pulsierenden Hitze in ihm. Er spürte, wie ihm Schweiß den Rücken hinunter rann. Der Ragón-Mantel schützte ihn zwar vor den Blicken anderer, nicht aber vor dessen Gehör und dessen Spürsinn.  Auch Óus verfügte um ein Quäntchen Magie, das er benutzte, um sich damit einzuhüllen, um so mit der Erde der Natur zu verschmelzen, aus der er entstanden war.
    Während er dort gespannt wartete, erinnerte er sich an die Geschichte des Lebens, die ihm sein Lehrer in der Ausbildung beigebracht hatte. Vor seinen Augen begann alles zu verschwimmen und er wischte sich mit einer hektischen Bewegung den Schweiß von der Stirn, unterdrückte das laute Keuchen. Seitenstechen plagte ihn, doch das Adrenalin hatte sich in seinem Körper verteilt und so spürte er kaum die Krämpfe in seinen Muskeln. Er wusste, dass es dumm war einen Magier zu verfolgen, doch sein sechster Sinn als Waldläufer und hervorragender Jäger erlaubte ihm sich mit einer besseren Chance vor den Augen des dunklen Wanderers zu verbergen. Er genoss es. Es war für ihn wie eine Droge sich schweißgebadet mit Höchsttempo durch den nächtliche Wald und seine Schatten zu bewegen. Immer wenn er es tat, leichtfüßig wie er war, spürte er seine Vergangenheit, seine Zukunft, sein Leben als Elf.
    Er wandte einen verstohlenen Blick dorthin, wo sich vor wenigen Augenblicken noch der dunkle Onkel befunden hatte.
    Nichts.
    Eine innere Stimme schalt ihn dafür, dass er den Kerl einfach aus den Augen gelassen hatte!
    Schnell wandte er sich ab und kroch durch ein Dickicht aus Farnen und verrotteten Stämmen. Schließlich kniete er an dem Punkt, wo sich der Druide aufgehalten haben musste. Einen Moment lang betrachtete er den Boden vor sich. Hier lag ein Blatt mit der Unterseite nach Oben da. Trocken. Die andere Seite fühlte sich Nass an. Bei Dämmerung war ein feiner Nieselregen herabgegangen und hatte alles aufgeweicht, das Blatt war zur Hälfte trocken, dass hieß, dass es vor höchstens einer halben Stunde umgedreht worden war, ob absichtlich oder nicht, es war eine Spur. Weitere Fehler in der Natur häuften sich gut zehn Schritte nordwärts von ihm auf. Er runzelte die Stirn, dann hob er den Kopf und blickte einmal quer über das ganze Gebiet. Jetzt wurde es schwieriger. Er hatte Thronn aus den Augen verloren, seine einzige Chance herauszufinden, wohin sich der Zauberer gewandt hatte. Kurz überlegte er und kam zu dem Schluss, dass er sich jetzt etwa drei Meilen von Rovanion entfernt hatte. Nun würde es für ihn noch langsamer fortgehen, da er erst jeden Stein untersuchen musste, um daraus schließen zu können, wo sich sein Vorgänger gerade aufhielt.
    Er spürte mehr die Bewegung, als dass er sie sah. Etwas großes raschelte in der Nähe. Es kam von der Spitze des Hanges!
    Mit hektischen Schritten rannte er das ansteigende, mit Laub und Findlingen bedeckte Gelände empor, stoppte, als er etwa auf halber Höhe war und blickte sich rasch nach allen Seiten um, während sein Herzschlag ihm in den Ohren dröhnte. Der kalte Wind bewegte Hochgras hier oben zwischen Tannen und Fichten, deren untere Äste abgebrochen waren und die Borke sich nun kahl und nackt zeigte. Dann raste er weiter, übersprang einen großen Zweig, der aus einer dichteren Baumgruppe herausragte und erklomm den Hügel ganz.
    Sekunden später starrte er auf eine hügelige, grasbedeckte Weite hinaus und dort unten in einem der zahlreichen, kleinen Täler glomm ein soeben entzündetes Lagerfeuer. Eine große, dunkle Gestalt stand davor und wärmte ihre Hände am Feuer, während etwas unsichtbares die Weiden zu durchstreifen schien. Etwas, dass ihm Angst machte. Aber vermutlich war es nur die Magie des Schwarzen, die er zum Schutze, während er ruhte, herbeigerufen hatte.
    Eszentir ließ sich niedersinken, stützte sich dabei an einen der Stämme und ließ sich dann keuchend ins Gras fallen. Es war anstrengend und Zeit raubend jemanden zu verfolgen, der mehr als nur ein einfacher Wanderer war. Und gerade schien es ihm, als hätte der Hexer seine dunkle Fahrt nach Nirgendwo noch nicht beendet. Erst jetzt erwachten in ihm die Geister des Lebens, Energie und Schmerz durchströmten Bar im gleichen Maße, während er sich zur Ruhe bettete. Kleine Hölzer und Steinchen sammelten sich und stachen in seine

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