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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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unseres Westens. Das Schwert mit den anderen beiden sich darin befindenden Steine allerdings blieb in den Händen der Könige haften und wurde so von Generation zu Generation weitergegeben. Getauft war es auf den Namen Azraìl, ein bedeutungsvoller Name aus der alten Welt von Gordolon.“
    „Das Schwert liegt in den Händen des Königshauses der Meridian s!“, berichtete der alte Zauberer und sein Blick war wirr, gebrochen von der Macht Ramhads, der einige Zeit über ihn geboten hatte. „Weist du etwas darüber, junger Prinz Rune?“
    Rune dachte einen Moment nach, wog ab, welche Antwort günstiger währe und kam zu dem Schluss, dass die Wahrheit immer noch das einzige war, was am glaubwürdigsten klang. Allerdings waren damit auch viele Ungereimtheiten und noch mehr Nichtwissen verbunden, das könnte für sie zum Verhängnis werden, jedoch würde er lügen, würde es noch schlechter um sie stehen. Tatsache war, dass er diesen hier allen nicht vertraute. Er fühlte sich fremd. Waren es die Erinnerungen an das junge Mädchen, das sich ihm in den Kerkern von Krakenstein hemmungslos hingegeben hatte, und an dem er seine wildesten Phantasien hatte ausleben dürfen? An ihr war er zum Mann geworden, mehrmals, und schließlich war sie jede Nacht zu ihm gekommen, und am Morgen wieder gegangen, ohne ein Wort. Nur der Schlüsselmeister, Ramhad, hatte über sie mit ihm gesprochen und seine Töne waren hart und dämonisch, feurig, nicht so wie ihre Berührungen auf seiner Haut, kalt und weich. So vertraut und doch jedes Mal neu... Es war der Höhepunkt der Lust gewesen, kein Feuer der heißen Leidenschaft hatte in ihm gebrannt, sondern eine kalte, kleine Flamme hatte geflackert und immer, wenn er in sie eingedrungen war, dort, wo ihre Schönheit am dichtesten zu spüren gewesen war, hatte sich in einem Teil seines Körpers eine Knospe geöffnet. Die Knospe der kalten Liebe, der Samen einer finsteren Vergangenheit. Und er hatte es akzeptiert. Eines Tages hatte der Schlüsselmeister etwas endliches zu sagen. Er sagte, dass Rune sie jetzt ein letztes Mal berühren durfte, sich ein letztes Mal mit ihr verschmelzen, mit ihrer schönen, jugendlichen Gestalt. Und dieses eine Mal war schöner gewesen als alles andere, leicht und frei, luftig und dennoch tiefdringend. Fast schmerzhaft, wie Nadeln, die sich in empfindliche Stellen bohrten... Danach war sie nie wieder gekommen. Einen Tag lang kam niemand, um nach ihm zu schauen, doch am zweiten Tag lag etwas Höllisches, Giftiges in der Luft, das Klirren von vielen, spitzen Gegenständen auf dem Boden war laut, fauchende  und brummelnde Geräusche. Es musste ein Wesen mit ungefähr acht Beinen gewesen sein und mit der Zeit waren seine Zellenwände über und über mit den Netzen kleiner, schwarzer Spinnen bedeckt, die haarig und feingliedrig in den Ecken lauerten, kaum so groß wie der Kopf einer Stecknadel. Schon damals hatte er gespürt, dass diese Wesen etwas mit dem neunen Schlüsselmeister zu tun hatten. Bis er dann endlich befreit worden war. Doch statt dass er sich freute, endlich seien Fesselns losgeworden zu sein, war er betrübt und er hatte etwas verloren. Es war, als ob die Spinnen ein Netz um ihn herum gelegt hätten, an dem jegliche Kraft abprallte, auch wenn es nur reine Worte waren. Und als Antwort auf die Frage des anderen Antwortete er nicht. Er schüttelte nur einfach den Kopf. Alle, die etwas anderes hätten sagen können, waren tot, vergangen... Es machte keinen Unterschied, ob er das Wenige, was er wusste, preisgab, oder nicht.
    Timotheus nickte verständnisvoll und neigte dann den Kopf bedenkend leicht schief. „Nun, es sei, wie es sei.“, gab er bekannt und schürzte die Lippen, wackelte einen Augenblick geistesabwesend hin und her. So sah er seit den Tagen der Gefangenschaft fast immer aus. „Ihr werdet das Schwert übernehmen, Meridian.“, sagte er dann. „Ob ihr wollt, oder nicht. Euer Weg wird Euch nach Osten führen, den dunklen Bergen entgegen. Besucht die verlassene Stadt Gordolon und den Blutsee. Dort muss das Schwert erneut geschmiedet werden, wie es vor hundertfünfzig Jahren geschmiedet wurde, durch Magie. Erschaffen aus dem Feuer der Elfensteinen und der Magie eines Zauberers, kann nur ein Abkömmling Shars die Steine führen. Und wer währe dafür besser geeignet, als...“ Er hielt kurz Inne, wiegte sich hin und her, wie ein nervöses Kind und zuckte dann in einer Geste völliger Gleichgültigkeit die Achseln. Er benimmt sich seltsam, kam es

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