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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Moment still in die Leere hinaus. „Ich bete darum. Ich hoffe, dass er mir den richtigen Pfad weisen wird, den Weg ins Licht, den jeder König einmal gehen muss.“
    Dann drehten sich beide weg, zwei Bekannte und baldige Freunde, die sich nach langem Kampf wiedergesehen hatten. Doch Arth war aufgefallen, dass sich in der Zeit Meridian s Gefangenschaft viel geändert hatte. Er erschien ungläubiger dem Herrn der Winde entgegen, schien sich nun nur noch ganz auf sein Denken und seine Gefühle verlassen. Nichts ehrenhaftes durfte seinen neugewählten Pfad versperren. Seine Persönlichkeit schien sich völlig geändert zu haben. Wo vorher Mut und Stärke gehaust hatten, hingen jetzt schwere Bedenken fest, das Nachspiel der Eisfrau. Sie hatte ihn hinter dicken Mauern eingesperrt, kürzer zwar als Timotheus, doch hatte dieser wenigstens zum Schluss noch auf der richtigen Seite gekämpft. Rune allerdings begann sich langsam abzuwenden und auch mit seinem Körper schien es bergab zu gehen, und so würde vielleicht ein Wettrennen mit der Zeit stattfinden, wenn sie nicht rechtzeitig am Hadesfelsen ankamen. Sie schwebten jetzt schon seit einem halben Tag über das Tiefland und vor ihnen lagen die Grenzen des Westens, die Rockhornscharten. Sofort nach der Besprechung hatte Eszentir alles für einen raschen Aufbruch fertiggemacht, das Schiff wurde beladen und die Reisenden mit Proviant versorgt, bestehend aus Nüssen, getrocknetem Obst, Brotleiben, Schinken, Wasserschläuchen und für den Zwerg und den Troll ein kleines Fass Malzbier, welches ungefähr die Größe eines Rucksacks hatte, was ihnen genau recht kam. Ein verschmitztes Lächeln war über ihre feisten Gesichter gehuscht und freudig hatten sie das Bier an sich genommen. Der Zwerg hatte genickt, während Keroset sich mit einer zustimmenden Geste bedankt hatte - den Dialekt der Grauen würde sowieso niemand verstehen... Weiter als bis nach Rockhorn würden sie allerdings nicht fliegen. Das Gebirge war höher, als die Maschinen der Schiffe es hätten überwältigen können, zu scharfkantig und spitz waren die schwarzen Granitfelszacken und an den Gipfeln herrschte dichter Nebel, wenn sich dort keine Stürme erhoben. Zwar hätten sie auch um das Grenzland herum und über den Ozean schippern können, doch das Luftschiff wurde gebraucht. Bereits sammelten sich die Armeen im Schatten der tiefen Wälder und stellten überall Vorposten auf. Das Meer des Feinde war nah, Schattenorks und andere bösartige Dämonen machten sich auf den Weg nach Westen. Am Himmel sollten große, schwarze Schemen gesichtet worden sein, Felsen im Grenzland waren neben verbrannten Leichen von Ruß verklebt. Sollte wirklich eine ganz neue Generation von Feinden ins Land eindringen? Waren es wirklich die Kreationen der Eisfrau, die dies alles heraufbeschworen hatten? Es war alles so, wie zu der Zeit der ersten Magie, ein Zeitalter, noch vor den Jahren der Verheißung, dunkel und von den ersten Orks besiedelt, die aus dem Schatten der Gnome getreten waren, Stämme, die sich abgewandt hatten, um ihre eigenes, vergiftetes Erbgut weiterzugeben. So entstanden die Orks, Wesen gemischt aus Gnomen und besessenen Dunkelelfen, die von ihrer angeborenen Magie so gefoltert worden waren, dass sie innerlich wie Monster erschienen; eine weitere Art von Orks. Und jetzt, im dritten Zeitalter, begann alles von neuem. Die große Fabrik im Schatten des Vulkans Hades begann von neuem zu arbeiten, wieder mischten Rassen ihr Blut und ließen wie bei dem Zwergenkönig und der Elfenfrau etwas Neues, Stärkeres entstehen... Konnte dies wirklich nur das Werk Melwiora Riagoths sein? War es wirklich das Tun der Eisfrau, was die Welt dem Untergang weihte? Oder war ein neuer Muragecht entstanden, ein neuer, dunkler Zauberer, ein General des Bösen, der dem Gott des Sturms direkt unterstehend diente, ein abtrünniger Priester des Herrn der Winde...?
     
    Die Gestalt trat aus den Schatten, ein eisiger Hauch entfernte sich von ihr, dann zerfiel alles um sie herum in Eis und demütige Stille. Frostige Kristalle sammelten sich auf Blättern, ein leichter Schneefall begann über den nächtlichen Wipfeln. Schneeeulen sahen tatenlos zu, tiefe Augen blickten in das Gesicht einer jungen, unberührten Frau, deren langes Haar obsidianschwarz an ihrem weißen Körper entlang glitt, der nackt und nur von einem dunklen Hauch von nichts überdeckt war. All ihre Weiblichkeiten pulsierten so natürlich und frisch, makellos war ihre Figur, schlank und

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