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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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und er rollte sich krampfhaft beiseite. Gerade noch rechtzeitig, um dem Angriff des Dunklen auszuweichen. Schnell und aus dem Reflex heraus fasste er nach dem, was da auf ihn zugeschossen kam, umfasste kaltes, hartes Fleisch, dessen Muskeln hart wie Stahl waren. In einem letzten Affekt ließ er seine Magie in der Dämonenklaue wühlen wurde mit in die Höhe gerissen, als das Wesen den Arm zurückzog, so, als hätte es sich verbrannt. Dann zuckte der dunkle Körper unter einem wuchtigen Aufschlag zusammen. Warrket öffnete die Augen spaltbreit - er hatte sie kurz geschlossen, da ihm salziger Schweiß und heißes Blut zusammen mit Staub ins Gesicht gefahren war -, erkannte die Umrisse Kerosets Gestalt und die Klinge der großen Streitaxt im Rücken des Schemens.
    Ein weiteres Mal biss er die Zähen zusammen, wankte und griff an, zog eines seiner Schwerter aus dem Gürtel, umhüllte es blitzschnell mit dem Feuer seiner Magie und rammte es bis zum Heft in die gestählten Muskeln des anderen.
    Mörder!, kreischte die zischende Stimme in seinem Kopf, dann schlugen Krallen brutal um sich und Schritte entfernten sich rasend, dann erklang das Geräusch von Schwingen, die im Wind peitschten. Eine Sekund später war der Angriff vorbei und das Adrenalin begann seinem Blut langsam wieder zu entweichen. Schwer atmend sank er neben dem benommen schwankenden Körper von Keroset zusammen und neigte sein Haupt vorn über, während ihm Schweiß und sein Lebenssaft im gleichen Maße abhanden kamen. Der Troll gab leise knurrende Geräusche von sich und ließ sich dann ebenfalls in den dunklen Sand fallen. Thronns Gedanken rasten und verwirrten sich, zischten durch seinen Kopf in tausend farbigen Bildern, nur um dann zu erlöschen.
    Ab diesem Zeitpunkt würde die Wanderung kein Zuckerschlecken mehr werden. Der vierte Mordgeist war gekommen, um seine Brüder zu rächen. Goran, der erst für tot gehalten worden war, hatte sie Entwicklung beendet. Seine Leiche, die sich in der damaligen Nacht in Fötusstellung mit schleimigen Fäden umsponnen im Bett befunden hatte, war keine Leiche. Es war ein Kokon gewesen, in dem sich der wahre Dämon entwickelte, nachdem Melwiora Riagoth ihren Samen in dem alten Körper hinterlassen hatte. Dieses Biest hatte ihm schon einen Arm geklaut. Aber Warrket wusste, dass es mehr wollte. Auch mit Beiden würde es sich nicht zufrieden geben.
    Es wollte den Kopf...    

Teil 3: Die Legende

Wassergeister
     
    41

WALD DER EULEN
     
    Die Sonne ging bereits unter, breitete ihre Strahlen wie einen großen, aus Gold gewebten Teppich über das Land, nur, um sie dann schnell und ängstlich wieder zurückzuziehen, während sich Schatten aus eisigem Dunst und dem silbernen Licht der zwei Monde, wie die Sicheln des Todes stehend, über den eisengrauen Himmel legten. Nächtlicher Rauch hing in dicken Fetzen über den Wäldern, der Boden war feucht und es roch frisch und leicht nach Schwefel, als sich die kleine Gruppe aus den drei verschiedenen Rassen auf den Pfad begaben, der sie erst über den großen Bergstrom und dann durch den Wald der Eulen bringen sollte.
    Thronn s Verletzungen, die er sich im nächtlichen Kampf mit dem Dämon Goran geleistet hatte, hatten tiefe Erinnerungen hinterlassen, nur schäbige Laken dichtete den ewigen Blutstrom ab, der ihm aus den Armen und dem Oberleib sickerte. Noch jetzt wunderte er sich, dass der Böse überhaupt genug Kraft besessen hatte ihn so niederzuringen, und es lag wohl kaum an seinen fauchenden Rufen. Die flache Fratze mit den dünnen, leer wie das Weltall wirkenden Guckern dahinter hing ihm noch immer im Geiste, verkrüppelte Äste ließen ihn - wenn er sie erst nicht bemerkt hatte - zurückschrecken, denn ihre dürren Sichelenden erinnerte ihn an die Klauen des Feindes. Er hatte übernatürlich dicke Schenkel gehabt, alles aus stählernen Muskeln und Kraft. Das Wesen war mehr als fünfzig Yard weit gesprungen, ein weißer Schwanzstummel war direkt unter den relativ kleinen Schwingen gewesen. Die Bestie war eher geglitten, als dass sie gesprungen war, wie im Flug, oder als wäre sie katapultiert worden. Und sie hatte unwahrscheinlich viel Kraft besessen. Als Goran an ihm vorbeigerauscht war, war ihm gewesen, als ob ein riesiger Felsbrocken auf ihn zugeschwebt kam. Zwar hatte er sich beiseite werfen können, doch das finstere Etwas hatte ihn erwischt und mehrmals schwer verwundet. Alle betroffenen Stellen waren nach der Berührung mit dem Dunklen taub und blau gewesen, als

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