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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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man sich ja sonst was ab!“„Sag halt was!“ „Will hier nicht den ganzen Abend rumlungern und auf den Druiden warten! Er hat gesagt, um Fünf Uhr ist er da, um Fünf Uhr! Jetzt ist es Zehn!“„Hast du keine Karten? Genau, wie wär’s jetzt mit einem Spielchen? Nur so zum warm werden, hä? Was hältst du denn davon?“ „He, ich rede mit dir, Elfenjunge!“
    „Heute nicht, Kelt.“

„Heute nicht... Wann denn dann?“ „Wenn der Druide kommt, dann geht’s doch eh nicht mehr! Jetzt komm schon, ein Spielchen. Bitte.“
Während er die Sterne beobachtete, silberweiße, feine Nadelstiche auf dem weiten, schwarzen Zelt des Himmels, zahlreich und unzählbar, spielte sich das ganze Gespräch, was er damals mit dem Zwerg in Trishol geführt hatte noch einmal vor seinen Augen ab. Die Kühle der Nacht hatte ihn umschlossen, doch die Decke auf seinen Beinen wärmte ihn zum größten Teil, so konnte die Kälte nur sein Haupt benetzen...
„Du denkst an Kelt, nicht wahr?“ Thronn hatte seine Stimme erhoben und lehnte seinen Kopf schief zu ihm hinüber. Nur die Atemzüge des Trolls waren sonst noch als Laut zu vernehmen, das Heben und Senken seines Brustkorbes flackerte in seinen Augenwinkeln, ihre Blicke fanden sich in der glühenden Asche des Feuers. „Er war ein guter Krieger...“, fuhr er fort. „Stark und stämmig. Ein Zwerg eben. Jeder mochte ihn.“
„Er war mein Freund...“, gab Rocan kleinlaut zurück und senkte sein Haupt auf seine Brust. Er berührte die kalte, silberne Kette, an welcher der Phönixstein baumelte. Der Runen- oder Elfenstein, wie er genannt wurde, ruhte in einem kleinen Ledersäckchen in seiner Brusttasche. Alles schien in bester Ordnung.
Warrket nickte. „Das war er.“, sagte er. „Man konnte sich auf ihn verlassen.“
„Er war ein Kämpfer.“ Die Stimme Kajetans kam von irgendwo im Schatten einer Ansammlung von Findlingen am Rande das Lagerplatzes. Etwas rührte sich zwischen den Felsen und eine Sekunde später wurde ein rostroter Streifen Drachenhaut sichtbar - Kronax’ Abschiedsgeschenk an ihn. „Er hatte Gnome wie die Pest gehasst. Er roch sie auf dreihundert Meter. Und wenn er sie einmal erspäht hatte, folgte er ihnen...“ Ein dunkler Handschuh glitt aus der Düsternis, die Bewegung wurde von der rauen Stimme des Truppführers untermalt. „Er schlich sich nah an ihr Lager...“ Seine Augen begannen seltsam zu glühen. „Bis er das Schlagen ihrer mickrigen Herzen hören konnte, ihre feuchten, schnaubenden Atemzüge und den kalten Schweiß auf ihren giftgrünen, verquollenen, unebenen, vernarbten Haut, schlickfarben...“ Die Kralle spannte sich. „Und dann stieß er zu!“ Wie ein Blitz zuckte die Hand vor und erwischte etwas, was gerade in der Kälte der Nacht über die trockenen Blätter geflogen war. Er schloss für einen Moment die Augen und zog die geschlossene Faust mit ihrem Inhalt zurück. Dann, ganz in den tiefdunklen Schemen, öffnete er sie. Hellgrünes, stechendes Licht erschien, ein winziger, runder Punkt aus gebündeltem Licht. Ein Glühwürmchen, dessen Körper nun von hungrigen Augen begutachtet wurde...
Plötzlich raschelte es im Gebüsch, Blätter stoben in einem grünen Regen auseinander, dann stand Kellen in ihrer Mitte. Das Lange, graubraune Haar fiel ihm leicht gewellt und wirr ins Gesicht, seine Blicke waren von Dunkelheit umhüllt, sein Körper angespannt und die Tücher und Leinen in der Farbe des Waldes, die seinen Körper umwickelten, waren schweißdurchtränkt. Der Mann unterdrückte  hektisches Atmen, die eine Hand auf den Knauf seines Schwertes gelegt, feinstes Schmiedewerk aus den Küsten von Hellenbarden, der Stadt der Handwerker. „Gnome.“, sagte er und sein Atem glitt rasselnd in seinen Worten mit. „Es sind die von gestern.“ Er warf einen prüfenden Blick in die Runde, als sich alle erhoben. „Wo ist Eszentir?“
„Vivirin vivor corsòrnu [24] ?“ Irmin Bar Óus stand keine zehn Schritte von ihnen allen entfernt auf der Lichtung, bereit zu Taten wie immer. „Haben sie schon die Felszunge des Eulenkataags erreicht?“, fragte er und sah die anderen ernst an.
„Nein.“, antwortet Orgama, das Gesicht zu dem Elfen gewandt. „Aber sie lagern dort in der Nähe, östlich von hier auf einer Klippe. Man wird erkennen, wo wir hinmüssen, der Weg ist von toten Eulen gepflastert.“ Sie sahen sich ernst an.
„Werden wir diese Nacht aufbrechen?“ Rune hob das erste Mal den Kopf, nur, um sie mit toten Blicken anzusehen.
„Nein.“,

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