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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ängstliches Weib auf der Flucht vor einer großen Spinne - die natürlich niemals ein Vergleich zu der Dämonenspinne hätte sein können - umher.
    Bar lachte glucksend und streckte die Arme nach ihm aus, um ihn an den seinigen zu packen. „Lass das, Josias!“
    „Will doch nur ein bisschen die Stimmung auflockern!“, versuchte er sich zu verteidigen und rannte in gespielter Hast einen kleinen Hang zu einem der Findlinge hinauf. Eulen flatterten kreischend auseinander und flaumige Federn sanken an einigen Stellen zu Boden. Bar folgte ihm.
    „Lasst das, ihr Tölpel!“, schalt sie Rune und verzog sein Gesicht zu einer strengen, missachtenden Miene. Er meinte es ernst, und hob drohend das ehemalige Zauberschwert in die Höhe. „Oder ich teste die Magie gleich an euch!“
    Aber der Hexer schüttelte grinsend den Kopf, während er von seinem Neffen gestützt wurde. „Sie sind Soldaten, Rune. Sie leben für den Krieg und müssen ihre Anspannung auf andere Weise loswerden!“
    Eingeschnappt ließ Meridian das Schwert sinken und lief ein Stück abseits des Weges durch ein wahres Feld aus Nachtschattengewächsen, um nicht noch einmal dem - seiner Meinung nach - Spott der anderen ausgesetzt zu sein, obwohl er nur für Ordnung sorgen wollte. Er hasste es zurückgewiesen zu werden. Die Eisfrau hatte dies nie getan. Sie hatte ihn immer in Gestalt dieses jungen Mädchens besucht, dass ihn an dem einen Abend im Hochland verführt und in ihren Bann gezogen hatte. Er spürte noch immer ihren von kaltem Schweiß bedeckten, nackten Körper über sich, ein Zoll weit auseinander, nur an einer Stelle vereint... Immer, wenn er sich an dies zurückerinnerte, erregte es ihn und er biss die Lippen fest aufeinander, um sein heimliches Beben zu verbergen. Er sehnte sich nach ihr, sehnte sich nach der dunklen Frau mit der Haut so weiß wie Schnee, in die er sich verliebt hatte... Nur aus einem Grund war er mitgekommen: Er wollte nah bei ihr sein, und näher würde er nicht kommen können, als wenn er mit den anderen reiste. Allein zu gehen würde zwar einige Vorteile mit sich bringen, aber eben auch viele Nachteile.
    Und während er daran dachte, wurde es tiefste Nacht über dem Wald der Eulen und schließlich schlugen sie ihr Lager in der Mitte dreier rauer, zerklüfteter Findlinge aus Granit auf. Es war eine kleine, von trockenen Blättern bedeckte Lichtung, in deren Mitte sie ein kleines Feuer entzünden könnten. Der Fels würde das Licht verdecken und der Fahrende kannte einen Trick, wie man eine Flamme entzünden konnte, ohne, dass Rauch entstand. Dann aßen sie geröstetes Fleisch, das erste Mal wieder seit Tagen, aber Kellen wollte nicht. Er sagte, er würde es noch eine Weile aushalten wieder gut zu speisen und verzog sich in den Wald. Keiner wusste so recht warum, aber jeder hatte so seine geheimen Vermutungen. Das Essen schmeckte ungewohnt und das Obst war bitter. Keroset kam auf die Idee nach neuen Vorräten im Wald zu suchen, aber Eszentir lehnte ab, erhob sich und ging dann selbst, mit dem Kommentar, dass Trolle sich nur schwerfällig durch Wälder bewegen konnten. Die schlanke Gestalt ging erst ein paar Schritte zu Fuß nach Süden einem Hang entgegen, begann dann zu rennen und war wie ein lautloser Blitz verschwunden. Das Gurren und die Geräusche der Eulen füllten die Nacht aus, während sich der Rest einen geeigneten Schlafplatz suchte. Rocan machte es sich zwischen dem Troll und dem Prinzen an einer großen Gabelung einer Wurzel bequem und lehnte sich gegen die harte Rinde des Baumes, einer Zypresse. Wie die Arme einer dunklen Gestalt standen die faserigen, dickverknoteten Äste der Pflanze ab, die ihre Wasserschöpfer um den kleinen Teil eines Steinbrockens schlang. Keroset schien mit dem Baum zu verschmelzen, so sehr ähnelte seine Hautfarbe dessen Rinde, aschfarben.
    Er atmete ruhig und alle waren sie müde, doch hielten sie die Augen offen; noch war keiner für die Wache eingeteilt; noch waren einige ihrer Leute verschwunden. Dunc Kingroh allerdings saß ihnen gegenüber, hielt das kümmerliche Lagerfeuer auf dem trockenen Blätterboden zwischen sich und sie und betrachtete die Gegend, schien sich alles genau einzuprägen. Als sich ihre Blicke trafen, peinlich berührt abwanden und dann zum sternenerhellten Nachthimmel glitten, lächelte Rocan. Er mochte die Art des Zwerges, die ihn sehr an Kelt erinnerte. Ja, ja..., sinnierte er, der alte Zwerg war ein echter Freund gewesen...
    „Verdammte Kälte!“ „Friert

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