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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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wäre man mit einer dicken Stahlkeule auf den Hexer losgegangen und wäre so schnell wie ein Habicht im Sturzflug gewesen.
    Er schüttelte den Kopf, während er mit gesenktem Blick über das Pflaster des Weges ging, der an den Toren des Ruinenstaates begonnen hatte. Es war anderen überlassen gewesen die Tore zu öffnen und dahinter zu blicken, was sich dort verbarg. Vielleicht würde bald - in einigen Jahren, wenn wieder Frieden war - eine Gruppe Kundschafter sich das ganze genauer ansehen. Denn schließlich sollten die Geister, welche sich dort aufhalten sollten, bewiesen werden. Als er darüber grinste, war ihm gar nicht wohl zu Mute, da sich sofort ein pochender Schmerz in seiner Wange meldete, dort, wo der Angreifer als erstes hingetroffen hatte.
    Viele der anderen hatten noch geschlafen, als das Vieh plötzlich davon geprescht war, und somit war es Gewissheit, dass es wiederkommen würde. Und das nächste Mal würde es vorsichtiger sein... Nachdem die anderen dann endlich ebenfalls auf den Beinen waren, waren sie wie erstarrt gewesen. Der Körper des Druiden bildete ein Schlachtfeld aus Narben, Kratzern und Wunden, Verbrennungen und Schnitten. Die Magie, der er angewandt hatte, war auf seltsame Weise abgeprallt und hatte ihn selbst verkohlt. Er hatte zwar gespürt, wie etwas des blauen Feuers seinen Gegner überflutet hatte, jedoch der Rest war mit voller Kraft zurückgegangen und hatte ihn völlig verbrannt. Zuerst hatten sie seine Wunden ausgewaschen, dann seinen Körper mit elfischen Salben und Arzneien aus Eszentirs Beutel eingerieben und versorgt und ihn schließlich in seinen Mantel gesteckt. Ihnen war aufgefallen, dass der Zauberer auffallend oft schwer verletzt oder krank war. Die Erklärung war eigentlich recht einfach. Ein Magier war im Fernkampf und in den Wissenschaften des Tränkebrauens, Spruchformelnlesens und den Lehren des Runenbeschwörens unterrichtet, bildete so einen beinahe perfekten Strategen und klugen Denker. Muskeln waren aber nicht immer bei Schlachten im Spiel. Warrket jedoch hatte gelernt mit Schwertern umzugehen, Rocan, der seine Kraft erst später entdeckt hatte, hatte sich auf die Kämpferweise des Elfenvolkes verlassen, die gleiche wie Irmin. Der Zauber war etwas ganz Aufregendes und Neues für ihn.
    „Noch nie sah ich so viele Eulen.“, gab Orgama zu bedenken, als das Gebiet leicht anstieg, wie ein Pfad, der in einen riesigen Kessel mündete. Tatsächlich war der Wald der Eulen von fast allen Seiten von Berg- und Hügelketten umrandet, die Steil in die Höhe ragten. Schwärme dunkler Vögel - vermutlich Rocks oder ihre potentiellen Feinde, die Würger oder Kampfhaubenwürger, je nach der Farbe des Gefieders und der Größe - machten sich aus den scharfen, felsigen Hängen auf und flogen krähend und schreiend über sie hinweg, leise hallte eine Stimme aus den Steinhaufen, die sich über Jahrhunderte hinweg an den Wurzeln der Berge gesammelt hatten. Erschöpfte Rufe, ein leises Säuseln im Wind, ein Anflug von Kampflärm. Dann war alles wieder vorbei, so schnell wie es gekommen war, verdrängt von einem Gurren und Rascheln, dass aus dem Wald kam. Es war ein heller Hain aus Zypressen und Nussbäumen, dichtes Wurzelwerk wand sie über den Boden und machte die Wege an einigen Stellen kaum begehbar. Felsen und große Findlinge lagen häufig mit Moos und Farnen bewachsen an den Wegrändern, dünnes, feines Wurzelgestrüpp spross aus überhängenden Erdwällen, lange Finger aus gleißendem Abendlicht bohrten sich durch Risse und Lücken in dem Blätterbaldachin und sprenkelten die schöne Umgebung. Und jetzt, als sie tiefer in den Wald kamen, erkannten sie, was der Fahrende vor einigen Minuten gemeint hatte. „Tausende müssen es sein...“, sinnierte Kellen und drehte sich einmal um die eigene Achse, um sich die Bäume und deren mürrisch dreinblickende Bewohner anzusehen. Uhus, Käuzchen, Schleiereulen, und so weiter saßen wirklich fast an jeder Ecke und starrten sie aus großen, dunklen Augen an, während sie auf einem Ast standen und mit dem scharfen, gebogenen Schnabel ihr Gefieder putzten. Alles wurde beobachtet und die gemütlichen Vögel plusterten sich auf und ruderten mit den gefiederten Armen.
    „Schatten!“, stieß Kajetan aus. „Wie viele mögen es wohl sein, wenn es dunkel wird?“ Seine Stimme bestand nur noch aus gespielter Hysterie. „Sie werden über uns herfallen und uns mit Haut und Haare fressen!“ Er warf die Arme in die Luft und tänzelte wie ein

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