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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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prüfend in jeden Winkel. Irgendwo in der Ferne seufzte ein Waran, brüllte, während er die Paarungszeit nutzte... Wie ein dunkler Schemen, ein wandelbarer Schatten strich er durch die Felsen, scheinbar unbeeindruckt von dem, was er sah. Dennoch bildete sich Schweiß auf seiner Stirn und sein Blick wurde ernst.
    „Es waren die selben Gnome, die wir vor einigen Tagen im Ruinenstaat zu Gesicht bekommen haben!“ Eszentir hatte den Bogen gespannt und machte sich daran einen der größeren Findlinge emporzusteigen. Er tat dies leichtfüßig, wie alle Elfen und er glitt nur so über den rauen Stein, wo andere vielleicht abgerutscht wären. Es dauerte keine drei Sekunden, da hatte Irmin sich auch schon auf einer dieser großen, schräg aus der Erde ragende Steine gesetzt und betrachtete alles genauer, die Hand zum Schutze über den Augen. Sein Blick glitt über die Hänge und den weiteren Verlauf des Weges. Das Licht der frühen Morgensonne war wie flüssiges Gold auf seinen Schultern und umrahmte sein schönes Gesicht , während er sich drehte. Der Ragón-Mantel waberte hin und her, das grüne Hemd aus Gras darunter saß fest, ein langer Dolch war in dem mit Silber verzierten Gürtel gesteckt.
    „Verdammt!“, stieß der Druide verärgert aus, so leise, dass es niemand außer ihm hören konnte.
    „Sie wandern nach Südosten, den Ebenen von Ryth entgegen! Spätestens bei Anbruch des nächsten Tages werden wir sie erreicht haben.“ Er drehte den Kopf und wandte sie denen zu, die sich gerade durch die Öffnung des engen Passes schmiegten. Allen voran der massige Kajetan, gefolgt von Keroset, dann kamen Rocan und Rune, als Letzte folgten Patrinell und Dunc Kingroh. Er betrachtete den Zwerg kurz mit zusammengekniffenen Augen, die Sonne erwärmte sein Gesicht. Es war zwar noch früh am Tag, doch in dieser Höhe war die Luft dünn und die Hitze bei Mittag groß, alles lag windstill, bis auf ein paar verlassene Felskuppen, die aber vor Pfaden und Wegen verschont geblieben waren. Die Straße führte ausschließlich durch die niedrigen Gefilde. Und bald würden sie auch dem großen Tor nahe kommen, das sich mitten aus den Felswänden der Klamm erhob, bewacht von einem wahrscheinlich imaginären Wesen, was keine Substanz besaß. Würger kreisten über sie hinweg, ab und zu sahen sie, wie diese auch Rocks jagten, doch meistens warteten sie nur, bis die Gefährten müde werden würden und dann würden sie kommen und sie verschlingen. „Ich brauche Euch mal kurz, Kingroh!“, rief der Elf ihm mit einer auffordernden Geste zu. „Ich hoffe, Ihr seid dafür zu gebrauchen.“
    „Ein Zwerg ist für beinahe alles gut, Elf, doch haltet Eure Zunge im Zaum oder Ihr werdet meine Axt in Kürze am eigenen Leib erfahren!“, grummelte der Zwerg und trat mit wiegendem Schritt heran, die Waffe herausfordernd in den Händen.
    „Wir werden ja sehen.“, meinte Óus und strich sich durch das dunkle Haar, was doch so ungewöhnlich für einen Elfen war. „Glaubt Ihr, dass Euch ein kleiner Ausflug ins Tal dort unten gut tun würde?“ Er lächelte hämisch. „Ich dachte daran, dass ein Zwerg sich in der Nähe von Felsen beinahe ungesehen bewegen kann. Ich hörte auch, dass Eure stämmigen Körper für diese Art von Arbeit wie geschaffen sind.“
    „Ihr habt ausnahmsweise richtig gehört, Elf. Ihr besitzt den Charme eines Zwerges, doch das Hirn einer Eule!“ Er tippte sich an die Stirn und lachte wie auf diese Weise, wie es die Zwerge immer taten, wenn sie sich im Konflikt mit den langbeinigen Waldläufern und -Bewohnern befanden.
    „Bald werdet Ihr es sein, der eine Streitaxt in eurem Rücken haben werdet. Zu schade, dass es Eure eigene war, und dass sie...“ Er lächelte überheblich. „...Euch von einem des großen Volkes entwendet wurde.“
    „Ihr Elfen seid so...“
    „Wir? Ich bin kein wahrer Elf, Zwerg. In meinen Adern fließt das Blut dreier Völker. Und ich will nicht hoffen, dass noch eines dabei ist. Denn ich würde mich über Gnomenwarzen oder steinerne Haut nicht gerade freuen...!“ Sein Lächeln hing im Raum, als Keroset schnaubte und seine Gegenwart als Troll bewies. „Nehmt es nicht persönlich, Gefährte. Ich würde mich zwar nicht über eben diese Haut freuen, doch ich würde sie mit stolz tragen. Pfeile würden abprallen wie unreife Äpfel von einem großen, flachen Felskeil. Die es übrigens hier zu Genüge gibt.“ Wieder brummte der Troll und wendete den Blick routiniert ab, um den Weg ein paar Schritte zurück zu

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