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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Steinen auf und sackte erstickt zusammen. Das Monster wollte gerade zugreifen und seine langen, knochigen Finger in die Brust des Gefallen stecken, als auf einmal Orgama nahte und mit der Kampftechnik des Westens und der Fahrenden angab. Unerschrocken hieb er auf den Weißen ein, fügte ihm große Wunden zu, wurde selbst oft getroffen, steckte dies aber ohne nachzudenken weg und drängte das Biest weiter zurück. Dann sirrte ein Bogen und gefiederte Pfeile zischten durch den Dunst des Krieges. Staub wurde aufgewirbelt und Kingroh kam langsam wieder auf die Beine. Der Troll blieb in den Trümmern eines zerstörten Überhangs liegen und zuckte nur ab und zu. Das Blut entwich ihm zu schnell!
    Rocan musste einfach etwas unternehmen!
    Schnell raffte er sich zusammen, tastete nach seinem Messer und bekam das Runde Ende des Griffes zu fassen. Mit sonderbarer Leichtigkeit riss er es hervor und hielt es vor sich, ohne auf etwas anderes als den Schemen des Bösen vor sich zu sehen. Er hastete mutig in die Staubwolke hinein, der einzige Gedanke, der jetzt noch zählte, war: Thronn!
    Wieder ertönte ein Kampfschrei, aber diesmal viel kräftiger und rauer. Metall schepperte, dann löste sich etwas aus dem Dunst und schlug keine zehn Yard weiter schwer atmend in den Felsen auf. Blut spritzte in einem grotesken Bogen durch die Gegend und besudelte Kleider. Sofort kam etwas Großes, Dunkles mit erhobener, riesiger Waffe aus dem ‚Nebel’ und hetzte dem stürzendem Etwas hinterher. „Jetzt gibt’s Kleinholz!“, brüllte Kajetan schroff und hob das Breitschwert hoch genug, um Goran das Letzte zu geben. Dieser - völlig zerstampft und verdreht - stand aber dennoch wieder auf und setzte seinem Gegner eine weitere Ladung Zähne und Klauen entgegen. Elegant drehte sich Josias, nur um dann einen Hieb vorzutäuschen, den Gegner ins Leere greifen zu lassen, und dann mit dem Ellenbogen nachzugeben. Knochen knackte unter dem Aufprall einer eisernen Rüstung und ein kreischender Schrei durchbrach den Lärm, als der Dunkle unter einem Hagel von Angriffen nachgab und immer weiter zurückwich. Die Ringenden kamen einem nahen Abgrund immer näher...
    Entsetzt wandte Rocan den Blick ab. Wo war der dunkle Onkel?
    Sein Blick fiel auf ein zusammengekauertes Bündel, was nur wenige Schritte entfernt war. Mit einem Sprung überwand er die kurze Strecke und bemerkte dabei eher beiläufig, dass er in seiner Hand keinen Messergriff, sondern den Runenstein in der Hand hielt! Das Ding hatte ihn mit Mut und Kraft durchflutet, doch das war es jetzt nicht, was er brauchte, sondern etwas Heilendes, Arznei oder Medizin für eine geistige Wunde!
    Dann kam ihm eine Idee...
    Es erwischte ihn so hart, dass die Muskeln seines Körpers für einen Moment los ließen.
    Etwas fing ihn aus der Luft auf, kurz vor der brodelnden, kochenden, glühendroten Lava und riss ihn mit brutaler Gewalt zurück. Nein, dieser Schattenmann dort oben war nicht sein Vorfahre! Sein Vorfahre hatte sich längst zurückgezogen! Dieses Etwas war eine Fälschung! Etwas, dass sie alle die ganze Zeit belogen hatte! Da begriff er, als er dem Tod so nahe war... Etwas hatte nachgegeben, was vorher eine Barriere gewesen war, hatte sich aufgetan, war jetzt kein Hindernis mehr, nicht so kurz noch vor dem Ende. Und das Wissen um die Wahrheit hatte ihn überschüttet. Er wusste plötzlich alles, alles über geheime Schlachtenpläne und die ganzen Lügen! Melwiora hatte diese Mauer in seinem Denken errichtet, und hatte sie nun zum Einsturz gebracht. Er sollte dieses Wissen auf klägliche Weise mit ins Grab nehmen, die Genugtuung für sie wäre groß, wenn etwas so Wichtiges so kurz vor dem Schluss den Händen des Druiden entgleiten würde.
    Aber sie hatte die Rechnung ohne den Retter gemacht.
    Grelles, loderndes Licht schlug sich erneut durch die Schwärze, Tausende von kleinen Geistern drangen durch die Spalte und erreichten ihn. Eine geheimnisvolle Litanei begleitet den Zauber...
    „Der Phönixstein. Er wird dir ein Licht sein und dir helfen, den Weg aus dunklen Orten zu finden und den Weg durch dunkle Orte, wenn du ihn einschlagen musst.“
    Abermals erfasste ihn ein gleißender Lichtstrahl, diesmal größer und mächtiger noch, eine Magie, die ihn zurückholte, dahin, wo er hingehörte...
    Als er die Augen öffnete, dauerte es einige Sekunden, bis sich alles ordnete, bis sich Farben richtig fügten. Eine große, glühendweiße Sonne funkelte mit silbernen Strahlen über ihm. Das Licht erinnerte ihn

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