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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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zierten seinen Körper und in seinem Heck, so sagten sie, steckten über hundert Pfeile. Er habe sich dann schließlich von einer der Klippen gestürzt, als er versuchte die Flügel auszubreiten und zu seiner Herrin zurückzukehren.“ Er machte eine vage Bewegung mit der Hand in den Raum und schürzte dabei die Lippen, bevor er weitersprach. Schließlich begruben wir die Toten - Rune bestand darauf, dass wir seinen Vater abhängen - und kamen dann nach einigen Wegstunden in dieses Tal. Seit drei Tagen sind wir bereits in diesem Wald unterwegs.“ Er deutete auf die nahen Felshänge im Westen. „Wenn du dort hochgehst, kannst du Gordolon im Norden bereits sehen. Im Abendrot scheint der Fluss zu Blut zu werden. Dort besteht das Gelände aus alten Nadelbäumen und unwegsamen Granit.“ Er ließ die Hand sinken, schaute aber trotzdem in die Ferne. „Dennoch haben wir ein großes Problem.“, bemerkte er schließlich wie beiläufig. Rocan sagte nichts dazu, sondern sah ihn nur an, wie er es übrigens schon die ganze Zeit tat, still und irgendwie teilnahmslos. „Es wird von jeder Rasse einer benötigt, um das Schwert erneut zu schmieden.“ Sein Gesicht nahm einen grübelnden Ausdruck an. „Wir brauchen einen Gnom.“
    „Ich werde mich waschen gehen.“, sagte er schließlich und erhob sich abrupt. Ein lähmender Schmerz durchzuckte ihn, als er sich bewegte, doch er achtete nicht darauf und zwang sich weiter zu laufen, sich bloß keine Blöße zu geben. Er torkelte mehr zum nahen Flussufer, als dass er ging. Es war, als hätte er sich sämtliche Muskelbänder gezerrt, und als er schon zwischen den Bäumen verschwunden war, spürte er Thronn s bohrenden Blick wie die Sonne an manchen heißen Tagen brennend im Rücken.
    Aber als er etwas weiter entfernt war, versiegte das Gefühl beobachtet zu werden langsam und er begann sich auch wieder besser zu fühlen. Er ging über trockenes Laub und Wurzeln, und das kurze Aufflammen von Plagen in seinen Füßen erinnerte ihn daran, wie dünn die Sohlen dieser Elfenstiefel doch waren. Unter den schattigen Ästen war es kühl, aber auch still, Vögel und Säugetiere waren vertrieben, nur noch hier und da zeigten sich seltsam gebaute Echsenwesen oder man hörte den gluckernden oder krächzenden Ruf eines solchen, die - wie es auf den ersten Blick betrachtet schien - typisch für diese Gegend waren. Wenigstens diese und die Insekten hatten nicht von den Orks vertrieben werden können. Schillernde Libellen kreuzten surrend seinen Weg, wenn er durch hohes Schilfgras an den sumpfigeren Stellen des Waldes streifte.
    Bald hörte er das plätschern eines Baches ganz in der Nähe. Er versuchte zielstrebiger zu gehen und tastete sich einen Weg durch die feuchten, hohen Gräser. Alles glich mehr und mehr einem kleinen Sumpf. Der Baumbestand wurde lichterer und die Sonne kam mehr und mehr durch die Zweige, färbte die Stämme der Birken silber, die hier die neben dem Sumpfgras die Vegetation schlecht hin waren. Der Boden war leichter zu begehen, gab unter seinen Schritten nach und war zu einer grauen Pampe geworden. Irgendwie kam es ihm vor, als würde er dem Fluss keinen Schritt näher kommen. Zwischen Baumkronen und Grasnarbe herrschte ein von der Sonne goldgefärbter Dunst, und so war der Blick in die Umgebung fast unmöglich. Der Feuerball selbst wirkte von hier in diesem ‚Nebel’ wie ein einziges, großes, gleißendes Licht, dessen Quell man nicht sehr gut einschätzen konnte. Und so konnte Rocan auch nicht mehr den Stand der Sonne bestimmen.
    Nach weiteren Yard ohne Erfolg beschloss er sich auf eine große Wurzel zu setzen, die gleich zu einem Baum gehörte, der daneben umgestürzt war. War es möglich, dass es sich bis in den Xanter-Sumpf verirrt hatte? Er presste die Hände vors Gesicht. So etwas konnte auch nur ihm passieren! Jetzt war er tatsächlich allein. Alleingelassen von allen! Seine Augen wurden feucht und er musste an all das denken, was er hatte aufopfern müssen, um überhaupt so weit zu kommen. Und das alles nur aus Freundschaft! Aus Ehre! Aus Vertrauen und der Gewissheit, dass er einer derjenigen war, die dazu bestimmt waren! Doch plötzlich zweifelte er daran. Er glaubte, Thronn habe ihm einen Floh von ‚Bestimmung’ ins Ohr gesetzt, damit er ihnen half. Tatsächlich hatte der Magier wohl so etwas wie Vertrauen und eine Richtlinie aufgebaut, um ihnen allen Mut zu machen. Erst war es nur die Flucht aus der eisernen Faust der Tieflanddämonen gewesen, doch so nach

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