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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Neffe.“ Er holte tief Luft, ehe er mit den Erklärungen begann, die den Schleier um des Elfs Gemüt lichten sollte. „Du weist von Dunc, dass Kajetan tot ist, nehme ich an?“ Auf seltsame Weise nickte der Junge kühl, es schien, als ob es ihm fast gar nichts ausmachen würde, aber der Druide erkannte, was unter der steinernen Fassade seines Antlitz steckte. Ein kleiner Junge, der von allen allein gelassen worden war. Jetzt musste er, als nächster Verwandter dafür sorgen, dass ihm Trost gespendet wurde. Sie hatten einem nach dem anderen verloren: Kelt, den ungeduldigen, aber dennoch liebevollen Zwerg. Dario, den unerschütterlichen Hochländer. Und zum Schluss ihren Truppführer, Josias Kajetan. Alle waren sie gegangen, hatten den Kleinen allein gelassen und ihn der Gefahr ausgesetzt. Er wollte einfach nur noch die Arme nach ihm ausstrecken, und ihn umarmen, ihm Wärme in der Kälte spenden. „Ich verstehe dich.“, steuerte er schließlich bei. „So ein Verlust ist etwas hartes, das einen von Innen aufzufressen scheint. Dennoch ist dies nicht alles, was an dir genagt hat. In dieser Nacht ist noch mehr geschehen, als nur ein simples Treffen der Rivalen. Dir wurde mehr genommen, als nur deinen Freund.“ Er rückte ein Stück näher heran, um den Jungen seine Nähe spüren zu lassen, dabei glitten seine Hände in eine Tasche an seiner Seite. „Hier!“ Er bot ihm ein kleines Ledersäckchen an. „Es ist der Runenstein.“
    Rocan nahm es schweigend entgegen. Er verbarg sein Zittern, biss die Zähne fest auf einander, um nicht wehleidig und kindisch zu wirken. Ohne zu zögern nahm er das Präsent in die Hände und schloss sie beide darum. Auch wenn sein Griff nicht fest war, hatte es etwas von der Geste an sich, wie man sein Kind an sich drückt. Man will, dass es das Gefühl von Geborgenheit und Liebe erlebt. Diese Liebe gab er dem Stein. Er fühlte ein unsichtbares Band zwischen ihnen, dass auf Geben und Nehmen beruhte. Thronn schien aus den tiefen Teichen seiner Augen zu lesen:
    „Es ist ein Geben und Nehmen, Rocan.“ Er legte seine große, knochige Hand auf die Seinige, um somit das Bündnis zu verstärken. „Der Stein hat dich als seinen Träger auserkoren, indem er sich dir beugte. Er hat dich nicht nur geschützt, sondern auch verteidigt. Er hat den Damm zwischen euch brechen lassen, sodass du seine Magie erfahren durftest. Er erfüllte dich mit einer Energie, der du einfach nicht gewachsen warst.“ Er versuchte verständlich zu klingen. „Der Elfenstein ist ein Artefakt anderer Kräfte, als deine eigenen mentalen Fähigkeiten es begreifen können!“ Aus seiner Stimme war langsam ein verschwörerisches Flüstern geworden, und in Rocan erwachte ein leichter Anflug von Angst seinem Onkel gegenüber. „Sie ist zu schwer kontrollierbar, anders in ihrer Zusammensetzung. Du hast es gespürt, als du die Tarnkunst des Wandlers damit auflöstest. Doch als du das wahre Wesen des Dämons erblicktest, schrecktest du zurück und die drei Bedingungen, die erfüllt sein müssen, blieben einen Moment aus. Dein Körper wollte es, dein Herz ebenso, doch das Letzte der Drei, dein Gehirn, registrierte eine teuflische Ausgeburt, die man nicht besiegen konnte. Aus diesem Grund erstarb der Energiestrom, der Damm erhob sich von Neuem und der Runenstein entglitt deinen Händen. Dabei entzog er deinem Körper all seine Magie, und du fühltest dich verlassen und leer. Der Schreck lähmte deine Glieder und die Welt um dich herum fiel zusammen.“ Auf einmal zierte ein leicht überhebliches Lachen sein Gesicht. „Du kannst von Glück reden, dass Bar dir gefolgt war und so den Dunklen davon abhalten konnte dich zu seinem Unterwürfigen zu machen. Dann floh Ramhad, und mit ihm verschwand auch der Herr der Winde von den Passtoren, die Manifestation löste sich für diesen Zeitpunkt auf. Und mit seinem Verschwinden, zerfielen auch die Untoten wieder zu staub, und so haben wir es letztlich doch noch geschafft von den Passtoren weg zu kommen. Goran und der Koden waren verschwunden, als wir den Hang wieder hinabkletterten. Einzig Orgama, Kingroh und Keroset waren geblieben, um Acht zu geben. Sie sagten, der Koden habe sich von den Ketten, die ihn hielten, befreit und wäre weit ins Gebirge geflohen, eine Blutspur hinter sich herziehend, während Goran von allen möglichen Kreaturen zerfetzt worden war. Sie sagten, der Bär hätte ihm so zugerichtet, dass er schließlich einfach umkippte und sich nicht mehr rührte. Tiefe Wunden

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