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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Instruktionen Warrkets. Der schwarzgewandete Wanderer stocherte mit einem Ast im Feuer herum, schob Holz und bereits Verbranntes zur Seite, sodass es den Anschein erregte, er würde einen Schlachtplan in den Sand zeichnen. Tatsächlich wartete er darauf, dass alle bereit und offen für neues waren, wären der Wind nun kräftiger um sie herum fegte und an ihren Kleidern zerrte, der Odem des Herrn der Winde war unberechenbar, und konnte überall auftauchen, wo man es am wenigsten vermutete. Wenigstens stand es so überall geschrieben.
    Irmin Bar Óus Eszentir, der neue König des Herbstlandes, hatte sich auf der anderen Seite der blakenden Hitzequelle wie der Zauberer eingefunden und sah wie gebannt in die Flammen, wusste, was vor ihm lag. Er spielte mit Gedanken und Empfindungen, mit allem, was ihm zu Verfügung stand. Still betrauerte er den Tod Kajetan s, der ihm ein guter Freund und Mitstreiter gewesen war, schon, als er ihn das erste mal im roten Pass erblickt hatte. Er war es gewesen, der schließlich auf der dunklen Anhöhe im Eulenkataag nach Pfeil und Bogen gegriffen hatte, Ramhads Wandlerflügel gelöchert und seinen Leib mit dunklen Kirschholzhölzern gespickt hatte. Und jetzt war er weg, entschwunden, nicht mehr da. Er hob den Kopf und erkundete die tiefen Klüfte im Gesicht des hochgewachsenen Grenzländers, während der auf einem Stück trockenem Fleisch zu kauen schien. Was denkst du bloß?, fragte er sich in diesem Moment und seine Augen waren wie die eines Habichts auf eine Maus im Feld auf Thronns Antlitz gerichtet. Er wusste, dass der Große - der den ganzen Trupp doch führte - sich nicht dazu hinreißen lassen durfte an den Truppführer zurückzudenken und auf sein wiederkehren aus dem Reich der Toten hoffen. Nein, dass durfte er wirklich nicht. Er blinzelte. Hinter dem Schwarzen - nur fünfzig Yard entfernt - ragte der Eckturm der Stadt auf. Trotz der langen Zeiten in Stürmen und Gewittern hatte er stand gehalten, war nicht zerbrochen worden, wie die anderen, sondern hatte sich keilförmig gegen alles andere gestellt. Er ließ seine Augen vom Dachfirst bis zu der kupfernen Regenrinne hinabgleiten, und sie dann auf Warrket schnellen. Er visierte ihn durch den singenden Flammenschein an. Der Dunkle wirkte verschwommen und vom Hitzestrom verzerrt. „Findet Ihr es nicht seltsam, Hexer, dass im Orkland kein einziger Ork ist?“ Er legte seine gewohnte Strenge in die Stimme, sodass Thronn sofort grinsen musste.
    „Wir sind jedenfalls noch keinem begegnet.“, warf er ein. „Was allerdings nicht heißen sollte, dass es keine gibt! Sie sammeln sich im Südosten, warten auf den richtigen Augenblick.“
    Eszentir nickte verständnisvoll. „Aber was, Druide, sollen wir eurer Meinung nach dort oben am Blutsee machen?“ Die Frage wurde von einstimmigem Nicken und Gemurmel begleitet: „Ja, was sollen wir machen?“
    „Nun gut.“, machte Warrket. „Ihr wollt es erfahren. Das ist nahezu verständlich.“ Er räusperte sich. „Also, wenn wir da oben sind,“ Er machte einen vagen Wink in Richtung Nordenosten. „werde ich erst mit dem Schatten alleine sprechen. Es ist ein Spiel, eine Zeremonie, nach der wir alle verfahren müssen, sonst wird er und auf materielle Weise nicht helfen können. Er muss erst für einen Augenblick real werden, um den Stein und das Schwert zusammenzufügen.“ Eszentir verfolgte jede seiner einzelnen, unterstreichenden Gesten. „Das funktioniert so, indem jeder von euch einen Platz um den See einnimmt, ausgenommen mir, Rocan und Rune. Wir werden direkt dem Schatten Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, als einzige Erben der alten Zeit.“ Die anderen nickten.
    Dann erklärte der Druide ihnen noch weitere Einzelheiten, in denen es darum ging, wo, wann, wie und warum es so sein müsse, und auch dies hörten sich alle schweigend an. Es war wie eine Lektüre, dachte Eszentir, die man auswendig lernen und immer wieder vor sich hinsagen musste, bis man sie aufs genauste kannte. Wiedereinmal merkte Óus, wie viel der Dunkle eigentlich wusste, wie viel die Druiden zusammengetragen und geforscht hatte, dass sie ihren Wissensstand um so viel erhöht hatten. Und dennoch glaubte er, dass Thronn ihnen etwas nicht verriet, verheimlichte, wie es seine Art und überhaupt die Art dieses geheimnisvollen Ordens war, es war mehr eine Befürchtung, als eine Ahnung, denn fehlendes Wissen konnte schnell zu Schwierigkeiten führen. Trotzdem beschloss er diesen Punkt nicht anzusprechen, da er den

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