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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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anderen nicht unnötig Angst machen, oder sie verunsichern wollte.
    Nachdem sie alle Punkte besprochen und Feinheiten ausgeklügelt hatten, machten sie sich endlich auf den Weg, das Feuer löschten sie mit Sand und Erde, und wenigstens für einige Stunden war ihnen Ruhe gegönnt worden. Jetzt mussten sie wieder weiter, während sich die schweren, pechschwarzen Regenwolken immer bedrohlicher und schneller näherten, sich wie Fäuste ballten und in einem tosenden Sturmwind verkrampften. Es war ein ähnliches Unwetter wie zu Anfangs in den Rockhornscharten, als der Grenzländer von einem wahren Hurrikan verfolgt wurde. Damals hatte er es geschafft, weil es nur noch wenige hundert Yard gewesen waren, die ihn von dem windsicheren Pfad getrennt hatten, aber jetzt gab es so etwas nicht. Ihre Rute wurde bar allen Schutzes und aller Verstecke sein. Wenn es darauf ankäme, würden sie dem Unwetter willenlos ausgeliefert sein, denn es war die Ruhe vor dem Sturm.
    Während ihres Weges schwankten die Temperaturen, und Hoch und Tief prallen aufeinander, rangen mit sich, während ihr schweres Donnern sich in zuckenden Blitzen entlud, wilde Fäden aus glühender Energie. Schon nach wenigen Minuten setzte steter Regen ein, der die heiße, trockene Erde abkühlte und feine Nebel und Dampfschwaden erhoben sich von den Straßen und Wäldern im Nordosten. Das Gelände hob sich, war auf einmal mehr und mehr von Schieferplatten bedeckt, die wie frisch lackiertes Holz schwarz schimmerten und die dicken Tropfen prasselten in einer monotonen Kakophonie aus ohrenbetäubendem Lärm auf den flachen, dunklen Stein, machte ihn rutschig, und ließ wahre Sturbäche entstehen. Schon nach kürzester Zeit waren Mulden und Rinnen voll und ganz aufgefüllt und all der Staub und Dreck wurde in graubraunen Fluten ausgewaschen.
    Und als sie höher stiegen, ihr Weg unebener und verwinkelter zwischen all den Felsspalten und Überhängen wurde, der Wind so stark an ihnen riss, dass sie fast ihre ganze Habe verloren hätten, war das Tal und die Ebenen bereits von einer dicken Schicht aus milchigem Dampf überzogen.
    Von einer höher gelegenen Stelle blickten sie nach unten, sahen, wie der schwarze Stein schließlich erebbte, verschlungen wurde von all dem Nebel, und weiter im Osten ragten nur noch die Spitzen einiger hoher Tannen aus dem Meer aus Weiß, dass immer mehr anschwellte. Spätestens jetzt begriffen sie, warum das Gebirge die heulenden Kämme getauft worden war, denn der wind fauchte so durch die Schluchten und Hohlwege der Berge, dass es sich einzig wie ein wildes, brüllendes Heulen anhörte, wie das der Wölfe, wenn sie den Mond anheulten. Alle waren sie nach und nach durchnässt worden und drohten vor Schwäche - denn der Sturm stemmte sich wie ein riesiges, einziges schwarzes Heer gegen sie - einfach in die Tiefe einer dieser unzähligen Klüfte zu fallen, einfach in den Nebel zu gleiten.
    Aber dann wendete sich der Weg, schlängelte sich nun stetig durch Rinnen, dort, wo der Odem des Herrn der Winde laut jaulte. Thronn ging voran, ein großer, schwarzer Schemen, der wie eine Säule aus dem ganzen verschwommenen Weiß und Grau aufragte, sodass sie sich gut an ihn halten konnten. Man hatte sie alle mit Seilen zusammengebunden, damit sie sich nicht verloren oder die Nebelgeister sie forderten. Alles war ein tosendes Chaos um sie herum, und es ging immer schneller, während sie von hinten gedrängt und geschoben wurden, der Wind, der durch seine Kanäle jagte.
    Plötzlich stemmte sich der Hexer brutal gegen den Strom, klammerte seine Finger an eine der Felsvorsprünge fest, während der Wind an ihm vorbei donnerte. Ohne zu zögern taten es die anderem ihm gleich warfen sich gegen die Wand und suchten mit ihren Fingern halt in den vom Regen glitschig gemachten Steinen. Etwas schepperte und eine tiefe Stimme grollte Laut: „Mein Rucksack!“ Etwas schweres, klobiges raste an ihnen vorbei, während sich eine kleine, stämmige Gestalt aus dem Nebel löste und hinterher jagte. Dunc rannte an ihnen vorbei und der großen Tasche nach, die ihm aus den Händen geglitten war.
    „Halt!“ Des Magiers Stimme war ein bedrohliches Zischen, als er nach Kingroh griff und ihn brutal gegen die Wand schleuderte. Der Zwerg schnaubte und versuchte sich aus dem stählernen Griff zu befreien, doch Warrket hielt ihn. „Seht lieber, mit was ihr es zu tun habt!“ Gerade wollte der Untermensch sich hinabbeugen, als Thronn ihn wieder zurückzerrte, und ihm:

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