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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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sonst, sie waren gelassen, doch seine Stimme durchdringend und sie ließ den König regelrecht zurückschrecken: „Ein Dieb ermordet nicht die ganze Stadt!“
    „Aber ihren König!“, brachte Meridian in scharfem Tonfall hervor. Er hatte das Kinn entschlossen emporgereckt und ihr gegenseitiges Vertrauen war erloschen. „Geht jetzt, General, bevor ich es mir anders überlege und Euch zum Offizier degradiere!“
    Patrinell biss sich verzweifelt der Macht gegenüber auf die Lippen, drehte sich mit einem harten Ruck herum, wobei er fast das Kartenpapier vom Tisch gefegt hätte und verließ den Thronsaal. Mit einem Knallen flogen hinter ihm die großen Flügeltüren zu. Er war erbost, denn der König schimpfte ihn völlig zu Unrecht! Sein Leben wurde bestens genug von den Soldaten und Rittern in der Burg bewacht, warum wollte dieser eingebildete Kerl denn nicht, dass er die Stadt verließ? Man könnte ihn selbst doch locker durch zwei einfache Wachen ersetzen! Vor Wut schnaubend wie ein Schlachtross trampelte er die Treppe zur Empfangshalle hinunter, wo ihn Grafen und Barone hochnäsig und entsetzt über sein Benehmen ansahen. Aber es war ihm vollkommen egal. Er hasste diesen ganzen Adel! Er würde jetzt in die Altstadt gehen und sich erst einmal ein paar Biere reinkippen, bevor er überlegte, wo er eine Unterkunft finden sollte. Jedenfalls würde er in den nächsten Tagen nicht mehr zum König gehen!                    
     
    Gestern konnte ich nicht herausfinden von wo dieser seltsame Schrei kam, dachte Thronn, aber vielleicht kann ich es heute bei Licht besehen. Der Schneefall hatte sehr stark nachgelassen und der Himmel war wieder klar. Er stand in der Ruine eines alten Glockenturms und überlegte. Dort wo früher immer die bronzene Glocke war, befand sich jetzt nichts mehr, ein Haken an der Unterseite des grünspanigen Kuppeldachs allein erinnerte an ihre Existenz vor mehr als hundert Jahren. Der Stein, aus welchem der Turm gebaut war, war nur grob behauen und jetzt prangten große Löcher in den Wänden. Das war sein Versteck, denn nur von hier oben hatte er die Möglichkeit ganz Trishol zu überblicken und so wusste er auch, was in den Straßen so vor sich ging. Auch versuchte er herauszufinden, wer den Mord an den Leuten im Gasthaus begangen hatte und natürlich hatte er schon sein Vermutungen, Melwiora Riagoth zum Beispiel ließ seit Tagen ihre Truppen und Spitzel durch die Lande streifen, doch warum hatte bis heute noch niemand verstanden. Deswegen war er ja auch da, um ans Licht zu bringen, was die Zauberin aus dem Osten dazu brachte ihre Dämonen über die Länder zu verteilen. Der einzige wirkliche Anhaltspunkt den er hatte, war der, dass sie noch alten Menschen suchte, deren Träume und Wünsche im Leben nicht in Erfüllung gegangen waren, Näheres musste er noch herausfinden, doch er spürte, dass es etwas damit zu tun hatte.
    In dem Moment wurde ihm eine Präsenz der Macht bewusst, die sich unten über die Straße gelegt hatte. Neugierig blickt er nach unten und entdeckte einen jungen Mann, der aufrecht durch die Reihen von Bettlern und Arbeitslosen marschierte, er schien getrieben von irgendetwas Unsichtbarem zu sein. Es war, als ob er sich immer wieder umdrehen wollte, um zu sehen, ob jemand hinter ihm war, doch als er sich dann endlich überwinden konnte, war niemand da, der ihn verfolgte.
    Der Hexer erkannte, dass der Mann genau vor dem Angst hatte, was er, der große, dunkle Riese, suchte. Sein Mantel flatterte elegant im Wind, als er sich auf das brüchige Kirchendach schwang, dort ein paar Meter über den Dachfirst lief, immer die Augen auf den Mann in der Straße gerichtet.
    Bald hatte er das Ende erreicht und kletterte von dem Schindeldach herab zu einem der zahlreichen, wenn auch zum Teil beschädigten Wasserspeier hinunter. Es waren Kreaturen mit spitzen Ohren und gewaltigen Flügeln, Greife und Ungeheuer aus den alten Zeiten. Hinter einem dieser schattigen Wesen ließ sich Warrket nieder, kniete sich hinter ihm hin und legte die Flache Hand auf den rauen, steinernen Kopf. Er war kalt, und Eis und Schnee hatten ihm zugesetzt, doch der Druide wusste, dass dessen Seele noch nicht ganz verloren war.
    Plötzlich floss ein leichter Kraftstrom durch die Hand des Großen in den Schädel des Flügelmonsters und der harte Stein schien zu erweichen und von innen wärmer zu werden. Irgendetwas begann in dem Steinernen zu lodern, vielleicht eine Flamme des Lebens, die Blut durch

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